Sendung vom 04.08.2010
Filmfälle
Mord an Augenarzt
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Aachen
- Kommissar im Studio: Kriminalhauptkommissar Hubert Graff
- Tattag: 08. Januar 2010
- Fund der Leiche: 09. Januar 2010
- Details: 51-jähriger Augenarzt Udo S. aus Erkelenz; arbeitet erst seit wenigen Tagen in einer Gemeinschaftspraxis; wird erschossen aufgefunden; hält eine Pistole in der Hand, die auch abgefeuert wurde, jedoch handelt es sich dabei nicht um die Tatwaffe; Untersuchungen ergeben dass er mit einer recht ungewöhnlichen Waffe erschossen wurde: einer Sten Mk. II, einer britische Maschinenpistole aus dem zweiten Weltkrieg; Tatwaffe gehörte dem Opfer; Handel mit legalen und illegalen Waffen; Erwerb mehrerer halb-automatischer Sturmgewehre (Ak-47 oder AK-74); Familie ist Hobby des Opfers bekannt; versuchte im Jahre 2008 solche Gewehre an einen Albaner mit Decknamen "Drago" zu verkaufen; Geschäft schließlich geplatzt; zahlreiche Kontakte zu diversen Motorradclubs; Emblem der "Hot Bandidos"; Ermittlungen in solchen Clubs bestätigen zwar den Kontakt, ergeben jedoch keine brauchbaren Spuren; am Tattag erneutes Treffen mit "Drago", diesmal jedoch bei ihm zuhause; Theorie der Kripo: Opfer wollte Maschinenpistolen verkaufen, bei der Transaktion, die an einer abgelegenen Stelle neben der Autobahn stattfand, könnte es dann jedoch zu einem Streit gekommen sein, im Zuge dessen dann "Drago" (oder eine andere Person) den Augenarzt mit mehr als 40 Schüssen erschoss;
- Zitate: "Udo S. war ein Abenteurer, ein Mann, der in seiner Freizeit Herausforderungen und auch Gefahren suchte. Dabei geriet er offenbar in Kreise, mit denen nicht zu Spaßen ist.“
- Belohnung: 20.000 €
- Besonderheiten: Sigo Lorfeo (Lindenstraße) als Augenarzt
- Bewertung: ***
- Status: ungeklärt
Nachspiel
Der Mord am 51-jährigen Augenarzt Udo S. ist einer von zwölf Mordfällen in den Kreisen Düren und Heinsberg und der Städteregion Aachen, die bisher nicht aufgeklärt werden konnten. Mittlerweile ist die Akte des Mordfalls längst geschlossen, alle Ermittlungsansätze sind "ausermittelt". Natürlich kann die Kripo den Mordfall jederzeit wieder aufrollen, sollten sich neue Erkenntnisse ergeben.
Dabei sah alles nach einer heißen Spur aus, die die Kripo im Sommer 2012 verfolgt hatte. Ein anonymes Schreiben erreichte die Kripo, in dem der Verfasser der Kripo Sachverhalte geschildert hatte, die die Staatsanwaltschaft nicht ohne Weiteres erhärten konnte. Zudem lag dem Schreiben eine Zigarettenkippe bei, die dem mutmaßlichen Mörder von Udo S. gehört haben sollte. Einen expliziten Namen nannte der Verfasser des Briefes nicht. Die Kripo schätzte den Inhalt des Briefes für sehr brisant ein und unternahm sogar eine DNA-Analyse des Schreibens, um sowohl den Täter (anhand der Kippe) als auch den anonymen Verfasser des Briefes identifizieren zu können. Jedoch waren beide nicht in der DNA-Datenbank des BKA gespeichert und fielen bisher polizeilich nicht in Erscheinung, weswegen die Ermittlung der Identität des Verfassers und der Beschuldigten Person bisher nicht gelingen konnte.
Es gab jedoch noch einen weiteren Verdächtigen, nämlich den Linken-Politiker Manfred H., dessen Haus in Hückelhoven sechs Tage nach der Ermordung des Augenarztes durchsucht worden ist, da die Kripo schnell auf Udo S. Kontakte zu Manfred H. aufmerksam geworden ist. Im Haus des Linken-Politikers konnten Waffen und eine Bombe sichergestellt und beschlagnahmt werden. In den folgenden Vernehmungen verstrickte sich H. in Widersprüche und gab ein falsches Alibi an. Er revidierte seine Aussagen jedoch später, ein nicht zu widerlegendes Alibi durch seine Frau schloss ihn jedoch später aus dem Kreis der Verdächtigen aus.
Manfred H. musste sich im Frühjahr 2012 einem Prozess stellen aufgrund seines illegalen Waffenbesitzes. Im Laufe des Prozesses kam ans Licht, dass H. Udo S. die Waffe verkauft hatte, mit der der Augenarzt erschossen worden ist. Dies ist jedoch nicht einwandfrei zu beweisen, da die Tatwaffe des Mordfalles nie aufgetaucht ist. Schließlich wurde H. wegen diverser Verstöße gegen Waffen- und Sprengstoffgesetze zu einer Haftstrafe von 22 Monaten verurteilt.
Die Familie des Opfers glaubt bis heute, dass Udo S. durch eine Beziehungstat sein Leben verlieren musste. Die Familie stieß auf eine Affäre des unverheirateten Augenarztes und vermutet, dass der Mord mit dieser Affäre zusammenhängt. So schoss der Täter auch 40 mal nur auf den Unterleib des Opfers, was man als Zeichen einer Beziehungstat deuten könnte.
Überfälle in Serie
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Neuss
- Kommissar im Studio: Kriminalhauptkommissar Ulrich Jacobs
- 2. Tattag: 05. Mai 2009, gegen 22:10 Uhr
- Details: 05. Mai 2009: Supermarkt hat vor wenigen Minuten geschlossen; von den Angestellten sind nur noch die beiden Auszubildenden da; werden an diesem Abend von einem Freund abgeholt, dem Neffen der Filialleiterin; über einen Zahlencode wird der Laden abgeschlossen und die Alarmanlage aktiviert; zwei maskierte bewaffnete Täter überwältigen die drei jungen Männer; gebrochenes Deutsch; Auszubildende kennen den Code nicht, um den Supermarkt wieder zu öffnen; Stimmung droht zu eskalieren; sehr aggressiv; Täter feuern Drohschüsse ab; brechen Tür auf mit Gabelstapler; Alarm wird ausgelöst; Täter verschwinden; Opfer erleiden schwere Platzwunden; der versuchte Überfall am 05. Mai 2009 war der zweite Überfall in einer Serie, die bisher nicht abgerissen ist; insgesamt 14 Raubüberfälle, 13 davon in NRW; nur 6 Taten für Täter erfolgreich verlaufen; Schaden von über 130.000€; wahrscheinlich eine größere Gruppe von Mitgliedern; drei bis fünf Personen ungefähr;
- Zitate: "Du machst jetzt Tür auf, oder wir knallen deine Freunde ab!"
- Belohnungen: 17.000 €
- Besonderheiten: insgesamt: 14 Raubüberfälle
- Bewertung: **
- Status: geklärt
Nachspiel
In der Sendung vom 07.08.2013 wird die Klärung berichtet. Die meisten Bandenmitglieder konnten recht schnell festgenommen werden, aber der mutmaßliche Anführer blieb verschwunden. Der 39-jähriger Marokkaner ging der Polizei im April 2013 endlich ins Netz, als Beamte ein verdächtiges Auto, in dem der 39-Jährige saß, kontrollierten.
Es folgte eine halsbrecherische Flucht vor der Polizei Richtung Belgien, mehrfach schossen dabei der mutmaßliche Anführer und zwei weitere Insassen auf ihre Verfolger. Hinter der Grenze in Belgien konnte das Auto und die drei Insassen von der Polizei schließlich gestellt werden.
So konnte die Bande und dessen Hintermänner nach schließlich 51 begangenen Raubüberfällen in NRW und Rheinland-Pfalz im April 2013 endgültig zerschlagen werden.
Banküberfälle in bayerischem Dorf
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Straubing
- Kommissar im Studio: Kriminalkommissar Robert Scholz
- Tattag: 25. Februar 2010
- Details: Eine Bank wird von zwei Tätern mit Schusswaffen kurz vor Ladenschluss überfallen. Dabei ist ein Täter (der Klaus genannt wird) sehr ruhig und abgeklärt, einer recht nervös und auch aggressiv. Da wie bei den meisten (oder allen?) Banken inzwischen ein Zeitschloss die Bargeldbestände sichert, lässt sich der ruhigere Täter zuerst 5000 Euro geben. Der Haupttresor und der Geldautomat können nicht geöffnet werden. Eindrücklicher als der Banküberfall ist hingegen, wie das Geschehen aus der Sicht einer Bankangestellten geschildert wird. Diese ist nach der Tat zutiefst erschüttert und nicht mehr in der Lage zu arbeiten, auch eine normale Beziehung ist für sie sehr schwierig geworden.
- Bewertung: **
- Belohnung: 7.000 €
- Status: ungeklärt
Nachspiel
Karnevals-Räuber
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Köln
- Kommissar im Studio: Kriminalhauptkommissar Torsten Dormann
- Details: Das Opfer führt gemeinsam mit seiner Frau einen Elektrofachhandel mit angeschlossener Dienststelle der Post in Köln. Beim ersten Überfall betritt ein junger, maskierter Mann den Laden, fordert das Geld und schlägt schließlich mit eiem Schlagstock auf den Inhaber ein. Dieser wird leicht verletzt, kommt aber letztlich mit dem Schrecken davon und verarbeitet das Geschehen recht schnell. Seine Frau hingegen ist anschließend sehr angefasst, dies wird an Karneval deutlich, als sie beinahe einen Nervenzusammenbruch erleidet, als zwei maskierte Jugendliche eintreten. Kurz darauf bedient der Inhaber einen recht höflich wirkenden Mann (35-40 Jahre alt, südländisches Äußeres, äußert Kenntnisse der Umgebung), welcher einen Fernseher kaufen möchte. Es wird Lieferung für den nächsten Morgen um 06.30 Uhr vereinbart, unter (wie sich nachträglich herausstellt) falschem Namen und Adresse. Als der Inhaber am nächsten Morgen um 5.30 Uhr den Laden betritt, um die Lieferung des Fernsehers vorzubereiten, wird er von zwei verkleideten (Engel und Teufel) Männern überfallen, beraubt (unter anderem Briefmarken im Wert von 47.000 Euro) und im Keller mit Kabelbindern gefesselt, unter anderem mit einem Kabelbinder um den Hals an ein Regal. Er kann sich mit letzter Kraft mit der Polizei verbinden und wird gerettet. Doch auch von diesem Erlebnis erholt er sich wieder und erblickt einige Zeit später in einem Café ganz in der Nähe seines Ladens den Mann, welcher sich mit falschem Namen vorgestellt hatte. Er alarmiert die Polizei, doch der Mann ist verschwunden. Als das Opfer wenig später an seinem Lieferwagen steht, tritt der unbekannte Mann zu ihm und warnt ihn davor, ihm nachzustellen - aufgrund dessen ist sich die Polizei nahezu sicher, dass der Mann mindestens mit einem der Überfälle in Zusammenhang steht. Kurz vor der Sendung wird dann das Geschäft erneut überfallen (wird von Kriminalhauptkommissar Torsten Tormann in der Nachbesprechung nur erwähnt), und erneut wird der Inhaber das Geschäft weiterführen.
- Belohnung: 2.000 €
- Bewertung: ***
- Status: ungeklärt
Nachspiel
Fahndung nach Bankräuber-Duo
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Rüsselsheim
- Kommissar im Studio: Kriminaloberkommissar Gerd Wohnen
- Details: Eine Sparkasse in Rüsselsheim wird von zwei maskierten Männern überfallen, diese gehen recht routiniert vor und fliehen trotz alarmierter Polizei erfolgreich mit einem Seat Ibiza o.ä. mit Tribals auf den Seiten. Kurze Zeit später überfallen sie erneut diese Bankfiliale, gehen noch souveränder vor. Die Kunden bemerken zum Teil noch nicht einmal etwas von der Tat, wieder können die Täter unbehelligt in ein Wohngebiet fliehen. Auf das Konto der beiden Täter, die auf den Überwachungsbildern sehr breitschultrig aussehen und Kleidung der Firma Uncle Sam trugen, geht zudem ein Überfall auf eine Burger-King-Filiale; im Gegensatz zu den über 30000 Euro Beute in der Bank handelt es sich hierbei jedoch um lediglich einige hundert Euro. Besonders tragisch sind die Banküberfälle für eine Angestellte, die bereits vorher überfallen wurde.
- Bewertung: **
- Belohnung: 5.000 €
- Status: ungeklärt
Nachspiel
XY Gelöst
- Sendung vom 05.08.2009 FF6: Der Täter wird zum Glück nicht mehr erneut zuschlagen können. Ein Hinweis aus der Bevölkerung brachte die Polizei auf die Spur eines 40-jährigen Mannes aus dem Landkreis Fürth. Nach einem DNA-Test stand fest: der 40-Jährige ist der gesuchte Vergewaltiger. Er wurde festgenommen und hat inzwischen beide Taten gestanden.
- Sendung vom 06.05.2009 SF4: Am 07. Juni 2010 schlug der Mann wieder zu - diesmal in Filderstadt. Der Bankräuber rechnete allerdings nicht damit, dass ein aufmerksamer Zeuge ihn bis zu seinem Auto verfolgte und sich sein Kennzeichen notierte. Der Rest war Formsache. Eine Stunde später klickten in Tübingen die Handschellen, Raubgut und Tatwaffe wurden sichergestellt. Bei dem Täter handelt es sich um einen 40-jährigen Familienvater aus Reutlingen. Nach seiner Festnahme gestand er noch zwei weitere Banküberfälle.
XY Update
- Sendung vom 09.06.2010 FF 5: Mittlerweile ist das Opfer seinen schweren Verletzungen im Krankenhaus erlegen. Die Polizei ermittelt ab sofort wegen Mord
- Sendung vom 23.08.1996 SF 8: Die Kripo Limburg-Nord in den Niederlanden bat um Hinweise zur Identifizierung einer unbekannten Toten, dem sogenannten "Rosenmädchen", aufgefunden am 4. Juni 1996 in Lottum. Die Tote wurde mit mehreren Hammerschlägen zu Tode geprügelt. Mehrere Tatverdächtige wurden zwar bereits festgenommen, - dennoch hat diesmal die Kripo Köln, für die Kriminalhauptkommissar Dieter Heymann bei Rudi im Studio ist, weiterhin noch Fragen. Die tote Frau konnte noch immer nicht identifiziert werden.
- Sendung vom 10.03.2010 FF 5: Die Polizei beschlagnahmte eine Kamera, auf der Bilder der geklauten Waffen waren - im Hintergrund ein Fernsehbild, worauf die Kripo ansetzt, wann dieser Ausschnitt im Fernsehen gezeigt wurde
Erste Ergebnisse
Wer ist der ominöse "Drago"?
XY-Zuschauer geben interessante Hinweise zu erschossenem Augenarzt
Ein dubioser Fremder, dessen Name angeblich "Drago" lautet, ist eine der Schlüsselfiguren im Mordfall Dr. S. Der Augenarzt war im Januar 2010 bei Erkelenz erschossen worden - vermutlich bei einem illegalen Waffendeal, bei dem auch Drago eine Rolle spielte.
Doch bei der Identität des Fremden tappte die Kripo bisher im Dunkeln. Hauptkommissar Hubert Graff von der Kripo Aachen bekam dazu mehrere Hinweise, denen er jetzt nachgeht. Ebenso interessant: zwei Hinweise zum Umfeld des Mordopfers. Auch da sind nach wie vor viele Fragen offen, unter anderem die Beziehungen von Dr. S. zu diversen Motorradclubs.
Werden Serienräuber identifiziert?
Eine Überfallserie auf Geschäfte mit Schwerpunkt Nordrhein-Westfalen beschäftigt die Kripo Neuss. Hier gab es ein Foto zweier Räuber aus einer Überwachungskamera. Trotz Maskierung glaubt ein Anrufer, einen der beiden erkannt zu haben. Es wurde ein Name genannt, der jetzt überprüft werden muss.
Auch für die Räuber, die eine Bank in der Nähe von Straubing überfallen haben, könnte es eng werden. Ein Anrufer ist sich sicher, einen der beiden zu kennen - zwar nicht namentlich, aber er konnte so viele Details nennen, dass die Polizei reelle Chancen hat, diese Person zu ermitteln.
(Quelle: ZDF)
Bemerkungen
- Breiter Kölscher Dialekt in FF 4
- In FF 1 tritt erneut Tommi Piper in einer kurzen Rolle auf, der unter anderem als Stimme von Alf bekannt geworden ist
- Zwei der Fälle behandeln Banküberfälle und deren Wirkung auf die Angestellten. Hierbei ist festzustellen, dass durch die besseren Sicherheitsvorkehrungen (Zeitschloss, Farbbomben etc.) der Stress für die Bankmitarbeiter deutlich höher geworden ist als früher - es trägt durchaus zu einem subjektivem Stressgefühl bei, wenn man dem Täter eben nicht geben kann, was dieser will. Es wäre durchaus interessant zu wissen, inwiefern dadurch eine höhere Anzahl an Mitarbeitern zeitweise oder dauerhaft in ihrer Arbeitsfähigkeit beeinträchtigt wird, als dies früher der Fall war.
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