Sendung vom 27.03.1998
Filmfälle
Mord an Christian M. (Bewegte Vergangenheit)
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Dresden
- Kommissar im Studio: Kriminalhauptkommissar Günter Strohschein
- Tattag: 16. Oktober 1997, gegen 6:10 Uhr
- Tatort: Gartenstrasse, Görlitz
- Tatverdächtig: ein unbekannter Mann
- Belohnung: 50.000 DM
- Details: Christian M. fährt mit seiner Frau in seinem Mercedes zu einem Schloßanwesen, welches er sanieren will und mit ihr dort einziehen will. er hat sehr lange Haare und besitzt eine Gerüstbaufirma; bei einer Baustelle fällt M. ein Mann aus, so das er einen Freund anruft, das der noch einen rüberbringt, weil M. steht nämlich mächtig unter Zeitdruck; danach ruft er seine Frau an; als sie an einem Abend spät nach Hause kommen, bemerken sie das die Mülltonnen vor ihrem Haus verstellt wurden sind; am Tattag geht M. sehr früh los, als er aus dem Haus kommt, lauert ihm der Täter hinter der Mülltonne auf und schießt auf ihn; M kann sich noch zur nahegelegnen Polizeidienststelle laufen; er berichtet, das er überfallen wurden ist; die Beamten können allerdings die Schußverletzung nicht erkennen und M. macht dann auch keine näheren Angaben zum Tatgeschehen und zum Täter;; kurze Zeit später stirbt er auf der Polizeiwache; die Kripobeamten vernehmen dann seine Frau; sie berichtet dann von seiner bewegten Vergangenheit in Dortmund; dort war er im Rotlichtmilieu tätig als Zuhälter und Geldeintreiber; stammt der Täter auch aus diesem Bereich, zumindestens sprach er Ruhrgebietsdialekt.
- Zitate: "Wat hällze dann vonn däm Schloß heh?"
- Bewertung: ***
- Status: ungeklärt
Nachspiel
Einbruch in Privatwohnung und Sexueller Mißbrauch (Raubüberfall auf Haushälterin)
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Künzelsau
- Kommissar im Studio: Kriminalhauptkommissarin Taschner
- Tattag: 6. Juni 1997
- Tatort: Pfedelbach-Griet
- Tatverdächtig: 2 unbekannte Männer
- Belohnung: 10.000 DM
- Details: Haushälterin wird terrorisiert, betrunken gemacht; Täter hören laute Rockmusik und vergewaltigen Opfer; Opfer flüchtet über Balkon; sehr brutal!
- Zitate: " Der Schmuck von der Behrwanger,...die ahlt Bratpfonn"
- Bewertung: **
- Status: ungeklärt
Nachspiel
Dreister Überfall auf Geldtransporter (Falscher Polizeieinsatz)
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Heidelberg
- Kommissar im Studio: Kriminaloberkommissar Adler
- Tattag: Donnerstag 23. Januar 1997
- Tatort: Autobahn A656 zwischen Heidelberg und Mannheim
- Tatverdächtig: 3 unbekannte Männer
- Belohnung: 25.000 DM
- Details: Geldtransporter wird auf Autobahn überfallen; Panzerfaust; Stau
- Bewertung: **
- Status: geklärt
Nachspiel
Dieser dreiste Überfall wird zur Sendung vom 26.02.1999 aufgeklärt.
Die Studiofälle der Sendung:
- SF 1: Interpol Wien - Fahndung nach Hayri U. wegen der Aufforderung zum Kindesmord. Er soll eine Frau vergewaltigt haben, die dadurch schwanger wurde. Im Oktober 1996 gebar sie einen Sohn. Sofort forderte er sie immer wieder auf, den gemeinsamen Sohn zu töten, anderenfalls würde sie selbst umgebracht werden. Fünf Tage nach der Geburt tötete die Mutter ihr Kind tatsächlich. Der Gesuchte hat schwarze Haare und trug zur Tatzeit einen Oberlippenbart. - Belohnung: 15.000 öS
- SF 2: Kapo Zürich - Fahndung nach Hugo L. Ihm wird Anlagebetrug im großen Stil vorgeworfen. Gemeinsam mit einem Wirtschaftsanwalt aus Zürich soll er Anlegern hohe Renditen aus dem in Wirklichkeit nicht existenten Handel mit Bankgarantien versprochen haben. Insgesamt erlangten sie so mehr als 30 Mio. US-$, die größtenteils verloren sind. Erhabliche Summen flossen in die Taschen der Beschuldigten. Er spricht Deutsch, Englisch und Schwedisch. - Belohnung: 3.000 SFr
- SF 3: LKA Magdeburg - Fahndung nach Dr. Norbert H. im Zusammenhang mit Wirtschaftskriminalität nach der Wiedervereinigung. Er war in mehrere betrügerische Geschäfte verwickelt und wurde deshalb 1996 zu einem mehrjährigen Haftstrafe verurteilt, konnte sich aber vor Strafantritt absetzen. Beispiel: 1992 kaufte er für wenig Geld eine marode Möbelfirma in Sachsen-Anhalt. Mit fingierten Rechnungen ließ er sich von der Firma rund 400.000 DM überweisen und entzog ihr damit die letzten finanziellen Reserven. Die Firma ging danach in Konkurs. Der Gesuchte trat in der Vergangenheit auch unter dem Aliasnamen Norbert von Gneisenau auf.
Geklärt: Ein Zuschauer erkannte den Mann auf dem Fahndungsbild und rief die Polizei an. Der Gesuchte war unter dem angegebenen Falschnamen auf einem Rittergut bei Peine untergetaucht, wo er am Tag nach der Sendung festgenommen wurde.
- SF 4: Interpol Wien - Unbekannter Bankräuber. Er hat am 05. Mai 1997 eine Raiffeisenkasse in Rum bei Innsbruck überfallen und dabei 900.000 öS erbeutet. Bei dem Überfall wurde er unmaskiert fotografiert. Er trug eine Brille und ungewöhnlich dichtes Haar, vermutlich eine Perücke. Unter dem linken Auge klebte ein Pflaster. Außerdem hatte er eine Narbe auf dem linken Handrücken. Als Fluchtwagen nutzte er einen roten Nissan 100NX, den er am 01. Mai 1997 gestohlen hatte und der am Tag nach dem Bankraub in Innsbruck sichergestellt wurde. - Belohnung: 30.000 öS
- SF 5: BKA Wiesbaden - Kunstdiebstahl, Kommissar Felix Brusberg bei Sabine. Vorgestellt werden drei der meistgesuchten Kunstgegenstände Deutschlands.
- Fall 1. das Gemälde „schlafendes Mädchen“ von Lovis Corinth, Öl auf Holz, aus dem Jahr 1899. Es wurde im Oktober 1997 aus einer Berliner Galerie gestohlen. Nach dem Gemälde "Schlafendes Kind" wird erneut in der Sendung vom 01.10.1999 als SF 8 gefahndet (Phantombild eines Mannes; Essener Aktionshaus)
- Fall 2. eine Schmuckterrine aus Meißener Porzellan mit dem königlich kursächsisch-polnischem Wappen aus dem Jahr 1840. Sie wurde im April 1997 aus dem Museum der Porzellanmanufaktur Meißen gestohlen.
- Fall 3. ein Barockschrank, Nußbaum auf Eiche furniert, aus dem Jahr 1750. Er wurde im Juli 1997 aus dem Lagerraum einer Firma in Nordrhein-Westfalen gestohlen.
- SF 6: Sicherheitsbüro Wien - Vermisstenfall Natascha K. Das zehnjährige Mädchen wurde zuletzt am 02. März 1998 in Wien gesehen. Seither verliert sich ihre Spur. Ein anderes Mädchen hat bemerkt, wie am Kreisverkehr Melangasse/Rennbahnweg ein Mädchen mit einem roten Anorak, wie ihn Natascha trug, in einen weißen Kastenwagen gezerrt worden war, der am rechten Fahrbahnrand geparkt war.
Geklärt: Am 23. August 2006 konnte sie vom Grundstück ihres Entführers, dem arbeitslosen Nachrichtentechniker Wolfgang P., in Strasshof an der Nordbahn fliehen. Wolfgang P. beging noch am selben Tag Selbstmord, indem er sich zwischen den Stationen Wien Nord und Traisengasse vor eine fahrende S-Bahn warf. Darüber wird in der Sendung vom 07.09.2006 berichtet. Gefangen gehalten wurde Natascha in einer zu einem Verlies umgebauten Montagegrube unter der Garage, die mit einer Tresortür verschlossen war. Trotz der offiziellen Klärung des Falls bleiben viele offene Fragen, die noch immer nicht beantwortet sind.
In der Sondersendung vom 30.03.2011 ist die Mutter von Natascha Kampusch, Brigitta S., im Studio anwesend und berichtet über ihr Leiden während der Entführung und Gefangennahme ihrer Tochter. Das Gespräch soll den Angehörigen anderer Vermisstenfälle Mut zusprechen, sodass diese die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit den Vermissten nie komplett aufgeben.
Auch das Entführungsopfer selbst war in der dritten Sondersendung der Reihe, der Sendung vom 30.03.2011 im Studio zu Gast und sprach über das Erlebte, sowie sie nun ihr Leben nach der Entführung gestaltet.
Näheres zu dem Fall unter der Wikipedia-Seite über die Entführung
- SF 7: Kripo Hamburg - Versuchter Mord an Mann. Am Morgen des 03. August 1997 kommt auf dem Bahnhof Reeperbahn ein Mann angelaufen, der die S-Bahn im letzten Moment noch erreicht. Im Zug beginnt der Mann einen lautstarken Streit mit zwei anderen Fahrgästen. Das spätere Opfer versucht zu schlichten. Die Aggression des Täters richtet sich aber bald gegen ihn. Am nächsten Bahnhof, dem Bahnhof Landungsbrücken, zerrt er ihn aus dem Zug auf den Bahnsteig, wo es zu einem Gerangel kommt. Mehfach sticht der Täter mit einem Messer auf sein Opfer ein, zuletzt in den Kopf. Der Täter hatte schulterlange gelockte Haare und sprach Französisch. Es werden weitere Zeugen gesucht.
XY Gelöst - der Rückblick
Zwischenergebnisse aus früheren Sendungen:
- SF 2 der Sendung vom 27.02.1998: Die alte Frau, die den Angriff von Walter P. zunächst überlebt hatte, ist nun verstorben. Walter P. wird nun wegen zweifachen Mordes gesucht. Er könnte sich in eines der östlichen Nachbarländer Österreichs abgesetzt haben.
XY Gelöst:
- FF 3 der Sendung vom 27.02.1998: Die Angaben, die der Mörder von Udo R. über sich gemacht hatte, entsprachen der Realität. Ein Zuschauer, der sich während der Sendung im Studio meldete, kannte einen Mann, auf den alle Angaben zutrafen. Eine Woche später wurde ein 31-jähriger Stuckateur aus Essen an seinem Wohnort festgenommen. Er hat die Tat gestanden.
- SF 1 der Sendung vom 27.02.1998: Ein Zuschauer, der die Sendung über Satellit in seinem Ferienhaus an der französischen Mittelmeerküste verfolgte, meldete sich noch während der Sendung. Er berichtete, Wilfried B. am Hafen von Argelès-sur-Mer (Département Pyrénées-Orientales) gesehen und mit ihm gesprochen zu haben. Sofort verständigte der zuständige Kripobeamte über das BKA die französischen Behörden, die ihm am folgenden Nachmittag noch festnahmen, bevor er sich mit seinem Wohnmobil absetzen konnte.
- FF 2 der Sendung vom 16.01.1998: Am 18. März 1998 haben die Männer in einer Bank in Borken erneut zugeschlagen, doch diesmal war die Polizei schneller. Sie konnte die drei Räuber nach einer kurzen Verfolgungsfahrt stellen und festnehmen. Die Festgenommenen sind 25 und 26 Jahre alt und kommen aus Bottrop. Sie haben elf Raubüberfälle in Nordrhein-Westfalen gestanden.
- SF 3 der Sendung vom 16.01.1998: Ignacio A. war nach der Tat zunächst ins Ausland geflüchtet. Als er im März 1998 in die Schweiz zurückkehrte, stellte er sich den Behörden.
- SF 7 der Sendung vom 03.12.1993: Rrahman M. war nach der Tat unter falschem Namen in London untergetaucht, wo er Anfang 1998 festgenommen werden konnte.
Bemerkungen
- Filmfall 2 ist völlig ohne Sprechertext.
- Totale Änderung der Musik
- Butz Peters berichtet vor Fall 6 (SF 3) davon, dass eigentlich die Fahndung nach einem flüchtigen Bankräuber geplant war. Dieser muss aber davon Wind bekommen haben. Er rief am 27. März 1998 um 16:15 Uhr in der Redaktion an und kündigte an, sich stellen zu wollen. Damit wolle er aus Rücksicht auf seine Familie entsprechenden Wirbel vermeiden. Gegen 18:20 Uhr stellte er sich tatsächlich den Behörden.
- Peter Nidetzky stellte in der Sendung, einen der spektakulärsten Fälle in XY vor, nämlich die tragische Entführung von Natascha K. (siehe SF6).
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