Sendung vom 11.09.1970
Filmfälle
Sabotageversuch an Bahngleisen ("Bahn-Attentate")
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Kempten
- Beamter im Studio: Kriminalamtmann Vierling
- Tattage: 14. Juni 1969; 7. Juni 1970
- Details:
- 14. Juni 1969, Hauptbahnhof Ulm, 4 Uhr morgens; Lokführer nach Urlaub wieder im Dienst; Leerzug nach Laupheim; pünktliche Abfahrt; Lokführer beobachtet die Strecke ganz genau; kurz hinter Erbach fährt der Zug über die Donaukanalbrücke; verdächtige Erhöhung auf dem Gleis wird erkannt; Lokführer verständigt Fahrdienstleiter; Strecke wird gesperrt und Polizei findet heimtückische Falle auf dem Gleis; keine verwertbaren Spuren; das Hindernis hätte nicht nur den Zug entgleisen lassen und die Brücke zerstört, sondern auch noch eine Begrenzungsmauer eingerissen und eine Überflutung ausgelöst; 150 Menschen gerettet;
- 7. Juni 1970; nächstes Attentat im Allgäu; Täter verliert Taschenkalender; Blechdose ins Wasser werfen; Zug hat Verspätung und fährt mit hoher Geschwindigkeit auf das Hindernis zu; durch unglaublichen Zufall sprengt die Lok das Hindernis weg und es passiert nichts;
- Bewertung: **
- Besonderheiten: Täter hat beim ersten Versuch in einen Doppel-T-Träger mit einer Handbohrmaschine jeweils 40!! Einzelbohrungen durchgeführt um zwei faustgroße Löcher hineinzumachen
- Belohnungen: 10.000 DM
- Status: ungeklärt
Nachspiel
Drogenmissbrauch mit Todesfolge ("Drogenrausch")
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Frankfurt
- Beamter im Studio: Kriminaloberrat Erich Panitz, Chef des Rausgiftdezernates
- Tatverdächtig: Johann E. und Fikret C.
- Details: bewegende Einleitung des Filmfalls von der realen Mutter des Opfers; 20-jähriger Siggi; ganz normaler Junge mit beliebter Freundin; Siggi lernt falsche Freunde kennen; in Abbruchwohnungen herumhängen; seltsame Musik; im Drogenrausch Wäsche der Mutter durchwirbeln; handelt mit Haschisch; Siggi setzt sich seinen "Goldenen Schuß"; im Todeskampf bestohlen; legendär auch als Siggi die Wäsche seiner Mutter durchwirbelt, das dann die Mutter dann mit einem Handfeger auf den Rücken des Jungen schlägt.
- Zitate: "Es macht deutlich, daß die neue Rauschgiftwelle nicht bei sogenannten Gammlern und Hippies und auch nicht bei Schülern und Studenten stehengeblieben ist." --- "Seine Freunde, die nach Düsseldorf zum Popfestival gefahren sind, hatten aber - wie fast alle Rauschgiftsüchtigen - kein Gefühl für die Gefahr." "In ihrer Verzweiflung greift die Mutter zu einem Handfeger und schlägt damit auf den Jungen ein"
- Bewertung: ***
- Besonderheiten: Appell vom Kommissar im Studio und Ede, die Drogenszene nicht zu verharmlosen, sowie eine entschiedene ablehnende Meinung zur Diskussion um die Freigabe von Haschisch.
- Belohnungen: jeweils 1.000 DM
- Status: geklärt
Nachspiel
Gesucht werden 2 namentlich bekannte Rauschgifthändler, Johann E. (21) und Fikret C. (24)
Tresoreinbrüche ("Deutsch-österreichische Einbrechergruppe")
Inhalt
- Dienststelle: LPD Ansbach
- Kommissar im Studio: Kriminalamtmann Guss
- Tattag: verschieden
- Tatort: Süddeutscher Raum
- Tatverdächtig: Johann Sch. und Siegfried Q.
- Details: Junger Mann fährt nachts auf einer Landstraße; Fahrzeug ist gestohlen; zwei Komplizen dringen in eine Bank ein; sie sind Profis und sichern sich einen Fluchtweg; Strom wird abgeschaltet; Täter haben aber keine Kenntnis über die Arbeitsweise der Alarmanlage; Polizei wird alarmiert; sie hören ein Auto und flüchten; ein Täter versteckt sich, wird aber gefunden und verhaftet; neuer Einbruch mit Ersatzverbrecher; sie versuchen einen ganzen Tresor zu stehlen; Passant wird aufmerksam; Autofahrer verscheucht die Täter; neuer Diebstahl eines schweren Tresores; wieder beobachten Zeugen die Tat; Tresor wird aufgebrochen im Wald gefunden; bereits gefaßter Täter flieht aus dem Gefängnis; drei Männer helfen ihm dabei, davon werden zwei wieder gefaßt;
- Bewertung:*
- Besonderheiten: Bezugnahme auf FF 2 der Sendung vom 06.03.1970.
- Besonderheiten: Appell vom Kommissar im Studio und Ede, die Drogenszene nicht zu verharmlosen, sowie eine entschiedene ablehnende Meinung zur Diskussion um die Freigabe von Haschisch.
- Belohnungen: wieder jeweils 1.000 DM
- Status: geklärt
Nachspiel
In der Sendung wird nach den beiden Tätverdächtigen Johann Sch. und Siegfried Q. gefahndet, die vermutlich an mindestens einem der Diebstähle beteiligt waren. Über die Festnahme der beiden wird in der Folgesendung berichtet.
Die Studiofälle der Sendung:
- SF 1: Fahndung nach Klaus S. (25) und Jaroslav W. (35), gesucht wegen gemeinschaftlichen Mordes bei einer Schießerei zwischen zwei rivalisierenden Rauschgifthändler- und Zuhäter-Banden in Berlin.
Geklärt: Klaus S. wurde im Oktober in Berlin festgenommen, Jaroslav W. nach heftiger Schießerei in Köln, bei der er lebensgefährlich verletzt wurde. S. und die restlichen Angeklagten schoben die ganze Schuld auf W., der im Koma lag. Diesen Verdacht konnte er später nicht mehr entkräften. Urteil aber nur 5 Jahre für Totschlag, für S. 27 Monate. Ein Perser (genannt "Hasch-Eddy") überlebte mit 15 Kugeln im Körper. S. ist heute Boxpromoter. (Quelle Youtube Nutzer Bastian2410) (Zeitungsquellen ?)
- SF 2: Fahndung nach Herrman M. (47), gesucht wegen Veruntreuung. Er soll als Hausverwalter von den Mietern einen Betrag von ca 1.000.000 Schilling kassiert und unterschlagen haben.
- SF 3: Vermißtenfall: Fahndung nach Sylvia R. (18), verschwunden seit dem 16 August 1970. Sie wurde um 21 Uhr am Gardasee zum letzten Mal gesehen.
- SF 4: Fahndung nach Arthur S. (42), gesucht wegen eines Überfalls auf eine Sekretärin, die er am 22. August gefesselt, beraubt und schwer verletzt haben soll.
Geklärt: Arthur S. wurde am 19. Februar in Hannover verhaftet. Auflösung in der Sendung vom 05.03.1971.
XY Gelöst - der Rückblick
Zwischenergebnisse aus früheren Sendungen:
- SF 2 der vorherigen Sendung: Der wegen wegen Betrugs gesuchte Eberhard K. ist weiterhin auf der Flucht Seine Masche ist es, große Geldbeträge mit Hilfe gefälschter Papiere in die Schweiz umzuleiten und abzuheben.
- SF 3 der vorherigen Sendung: Der wegen Mordes von den Schweizer Behörden gesuchte Luciano V. ist zum Zeitpunkt der Sendung ebenfalls noch flüchtig. - Er wurde 1972 in Catania festgenommen. Mehr dazu unter „Geklärt“ bei den Studiofällen der vorherigen Sendung]]
XY Gelöst:
- FF 1 der vorherigen Sendung: Günter Willibald K. wurde im belgischen Badeort Knokke festgenommen.
- SF 1 der vorherigen Sendung: Ernst M. wurde noch am Abend der Sendung gegen 22 Uhr festgenommen.
- SF 1 der Sendung vom 19.06.1970: Bernhard M. wurde in Spanien festgenommen.
Erste Erkenntnisse (Zuschauerreaktionen in der Spätausgabe)
- FF 1: Zu dem gefährlichen Bahn-Attentäter sind viele, zum Teil recht interessante Hinweise eingegangen; Kriminalamtmann Vierling möchte noch nichts näheres sagen.
- Weitere Zuschauerreaktionen sind nicht bekannt.
Bemerkungen
- Bemerkenswerte Worte von Ede bei Filmfall 2. Traurige Filmeinleitung mit der Mutter des Opfers, eine Premiere bei XY und dem gesamten deutschen Fernsehen. Zum ersten Mal kommen Angehörige im Filmfall zu Wort.
- Als Kriminaloberrat Erich Panitz in der Nachbesprechung aus einer Erklärung des deutschen Ärztetages zur ablehnenden Haltung zu einer Freigabe von Haschisch vorliest, läuft ein Mann ins Bild!
Vorherige Sendung: Sendung vom 10.07.1970
Nächste Sendung: Sendung vom 16.10.1970