Sendung vom 08.05.1992: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Hinweise nach der XY-Sendung bringen die Polizei in ihren Ermittlungen nicht wie erhofft weiter. Im Film wird nicht gezeigt, wie die in dem Waldgebiet unweit von Beeskow, rund 90 km von Berlin entfernt, durch zahlreiche Messerstiche getötete junge Frau identifiziert werden kann. Sie hatte keinen Ausweis dabei, es werden neben den schwarzen Riemen von ihrem roten Rucksack nur einen Schlüssel und eine Armbanduhr gefunden. Ihr Gesicht ist durch einen wuchtigen Schlag mit einem dicken Ast völlig entstellt und der Knochen zwischen den Augenhöhlen, das Siebbein zertrümmert. Um mit einem Bild in die Öffentlichkeitsfahndung gehen zu können muss ihr Gesicht mühsam rekonstruiert werden, auch häufig Leichenkosmetik genannt. Anschließend klappern Kripo-Beamten mit dem Foto die umliegenden Ortschaften ab, erfolglos. Niemand kennt die tote Frau, auch von einer eventuell passenden Vermisstenmeldung ist der Polizei in Brandenburg bislang nicht bekannt. | Die Hinweise nach der XY-Sendung bringen die Polizei in ihren Ermittlungen nicht wie erhofft weiter. Im Film wird nicht gezeigt, wie die in dem Waldgebiet unweit von Beeskow, rund 90 km von Berlin entfernt, durch zahlreiche Messerstiche getötete junge Frau identifiziert werden kann. Sie hatte keinen Ausweis dabei, es werden neben den schwarzen Riemen von ihrem roten Rucksack nur einen Schlüssel und eine Armbanduhr gefunden. Ihr Gesicht ist durch einen wuchtigen Schlag mit einem dicken Ast völlig entstellt und der Knochen zwischen den Augenhöhlen, das Siebbein zertrümmert. Um mit einem Bild in die Öffentlichkeitsfahndung gehen zu können muss ihr Gesicht mühsam rekonstruiert werden, auch häufig Leichenkosmetik genannt. Anschließend klappern Kripo-Beamten mit dem Foto die umliegenden Ortschaften ab, erfolglos. Niemand kennt die tote Frau, auch von einer eventuell passenden Vermisstenmeldung ist der Polizei in Brandenburg bislang nicht bekannt. Das Internet ist Anfang der 1990er-Jahren erst seit seit kurzem öffentlich zugänglich, steckt in Deutschland insgesamt noch in den Kinderschuhen und war besonders in der damals noch existierenden DDR nicht weit verbreitet. Auch die sonstigen Kommunikationsmöglichkeiten sind in diesen aufregenden politischen Zeiten zwischen Mauerfall und Wende kurz vor der Deutschen Einheit ohne Mobiltelefone noch erheblich eingeschränkt. | ||
Deshalb erfährt die | Deshalb erfährt die Kripo in Brandenburg auch erst mit leichter Verzögerung, dass bereits zwei Tage nach Auffinden der Leiche in Berlin eine Frau eine junge Krankenschwester als vermisst gemeldet hat. Es ist die ein Jahr ältere Schwester von Uta S., die sich Sorgen macht da Uta als absolut zuverlässig gilt, aber nach ihrem Spätdienst im St. Hedwig-Krankenhaus in Berlin-Mitte am Samstag, 16. Juni 1990 spurlos verschwunden ist. Ein Abgleich der Kripo-Dienststellen in Berlin und Brandenburg bringt dann sechs Tage nach dem Leichenfund die traurige Gewissheit: Die Tote aus dem dem Waldgebiet bei Beeskow ist Uta S. Anders als noch im XY-Film gezeigt gehen die Ermittler inzwischen nur noch von einem Täter aus und befragen auf der Suche nach einem Motiv zuerst Angehörige, Freunde, Nachbarn, Kolleginnen und Kollegen, werden aber nicht fündig. Je länger die Ermittlungen dauern, desto mehr kristallisiert sich heraus, dass Opfer und Täter sich nicht kannten. Der Täter wird zu einem Phantom, die Ermittlungen stecken fest. Nach dem man alles mögliche probiert hat, die Ermittler an ihre Grenzen gestoßen waren und auch die Vorstellung des Falles in Aktenzeichen XY nicht zum entscheidenden Durchbruch verhelfen kann, werden die Akten in Ermangelung weiterer Ermittlungsansätze Ende 1992 vorerst geschlossen. Zwar gibt es auch danach immer wieder mal neue Hinweise, es sollte dann aber fast 15 Jahre dauern, bis ein Täter in aufwendiger Kleinarbeit ermittelt werden kann. | ||
Anfang der 2000er-Jahre werden in Brandenburg alle ungeklärten Tötungsdelikte als Cold Cases mit den inzwischen zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen Analyse-Methoden erneut unter die Lupe genommen. | Anfang der 2000er-Jahre werden in Brandenburg alle ungeklärten Tötungsdelikte als Cold Cases mit den inzwischen zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen Analyse-Methoden erneut unter die Lupe genommen. René Brümmer, damals Kriminaloberkommissar bei der Kripo Frankfurt (Oder) und später Chef der Kriminaltechnik in der Polizeidirektion Ost in Brandenburg, bekommt es hier bereits zum dritten Mal mit dem Fall Uta S. zu tun. In der weiter unten verlinkten Folge 62 des rbb-Podcast "Im Visier" erzählt Brümmer, wie er als Schüler von dem schrecklichen Verbrechen in der Zeitung gelesen hat und und dann später als Praktikant in der Mordkommission während seiner Studienzeit mit dem Mord an der jungen Berliner Krankenschwester konfrontiert wird. Er arbeitetet sich intensiv in dem Fall ein, liest wochenlang immer wieder die alten Akten von damals und besucht auch den Tatort. Auch an der schon damals aufgestellten These, dass Uta S. von einer ihr völlig fremden Person ermordet wurde, scheint sich nichts geändert zu haben. | ||
Von Utas Mutter bekommt René Brümmer dann den Hinweis auf die mögliche Tatwaffe. Ein Taschenmesser, von dem sich Mutter und Tochter jeweils ein identisches Exemplar gekauft hatten und die Krankenschwester ihres immer bei sich gehabt hätte. Ein solches Messer ist bei der Leiche aber nicht gefunden worden. Die Mutter gibt ihr Messer dem Kriminaloberkommissar zur kriminaltechnischen Untersuchung mit. Die Spezialisten des Brandenburger Landeskriminalamtes halten es durchaus möglich, damit auch einen Mord begehen zu können und dass Uta mit ihrem eigenen Messer umgebracht worden ist. Schließlich gelingt es ihnen auch, an damals sichergestellten Kleidungsstücken des Mordopfers DNA-Spuren herausfiltern und sichern. Diese Spuren werden mit der seit 1998 beim Bundeskriminalamt bestehenden zentralen DNA-Datenbank abgeglichen. Tatsächlich kann von den Spezialisten der Kriminaltechnik eine winzige DNA-Spur am Slip der Toten zugeordnet werden und das LKA Brandenburg im August 2004 im Fall Uta S. einen Treffer vermelden. | |||
Er führt die Kripo zu Olaf H., einem damals 40-jährigen Gebrauchtwarenhändler aus Brandenburg. Olaf H. war noch kurz vor dem Mauerfall über Ungarn in die Bundesrepublik geflüchtet, dann aber kurz nach der Wende zurückgekehrt. Für die Ermittlungsbehörden ist der Mann kein unbeschriebenes Blatt. Die Staatsanwaltschaft hat ihn wegen Mordes an einer Schülerin im April 1993 schon einmal angeklagt. Mit der jugendlichen Freundin eines guten Bekannten aus Schwedt hat er, in seinem Haus und seiner Meinung nach einvernehmlich, Geschlechtsverkehr und erstickt sie kurz danach mit einem Kissen. Nach dem Mord wird Olaf H. in diesem Fall zunächst als Zeuge verhört, verstrickt sich dabei aber in Widersprüche und räumt schließlich die Tat im Laufe weiterer Vernehmungen ein. Den Tod des Mädchens bezeichnet er dabei aber als Unfall und spricht auch von einvernehmlichem Sex. Als Motiv gibt er damals Ärger darüber an, dass sich die Jugendliche nicht von ihrem Freund habe trennen wollen. Und wegen dieses Verbrechens 1993 muss der Gebrauchtwarenhändler eine DNA-Probe für die bundesweite Datenbank abgeben, die schließlich später zu dem erwähnten Treffer im Fall Uta S. werden sollte. | |||
Am nächsten Morgen - Sonntag, den 17. Juni 1990, will er dann mit der Krankenschwester in seinem Transporter in Richtung Beeskow gefahren sein. Dort sei es zum Streit gekommen, da er wieder Sex haben | Da Olaf H. im Prozess um den Tod der Schülerin ein Mord aber nicht nachgewiesen werden kann, wird der Angeklagte 1994 wegen Totschlags zu einer Gefängnisstrafe von acht Jahren verurteilt. Außerdem ordneten die Richter zusätzlich auch die Unterbringung im Maßregelvollzug an. Zum Zeitpunkt des des Mordes an der Krankenschwester befindet er sich allerdings zur Bewährung auf freien Fuß. Als der Mann dann später unter Mordverdacht im Fall Uta S. festgenommen wird bestreitet er zunächst alle Vorwürfe. Nachdem Olaf H. mit der DNA-Spur konfrontiert wird, gibt er dann aber zu, Uta S. "sehr wehgetan zu haben". Er gesteht weiterhin, die Frau in der Nähe des damaligen Berliner Hauptbahnhofs, der heute wieder Ostbahnhof heißt, angesprochen zu haben. Er habe bemerkt dass sie in der Fernsprechkabine im Postamt telefonieren wollte, was aber nicht geklappt habe. Daraufhin habe er ihr seine Hilfe angeboten und sie sei freiwillig zu ihm ins Auto eingestiegen. Zusammen seien sie dann zu ihm nach Hause gefahren und dort habe man einvernehmlich die Nacht miteinander verbracht. | ||
Am nächsten Morgen - Sonntag, den 17. Juni 1990, will er dann mit der Krankenschwester in seinem Transporter in Richtung Beeskow gefahren sein. Dort sei es zum Streit gekommen, da er wieder Sex haben, die junge Frau davon aber nichts wissen wollte und plötzlich ein Messer in der Hand gehabt hätte. Der Gebrauchtwarenhändler behauptet weiter, Uta S. habe ihn mit ihrem kleinen Messer, welches sie immer dabei hatte, angegriffen und er sich nur gewehrt. Mit einem Stock habe er ihr das das Messer aus der Hand geschlagen und zugestochen. Die Staatsanwaltschaft glaubt Olaf H. nicht, dass Uta S. freiwillig bei ihm mitgefahren ist und geht eher davon aus, dass sie möglicherweise schon im Wagen bewusstlos und gefesselt war. | |||
Der Gebrauchtwarenhändler aus Brandenburg wird angeklagt und die Berliner Morgenpost berichtet schließlich am 06. April 2005 über das [https://www.morgenpost.de/printarchiv/brandenburg/article104217516/Urteil-15-Jahre-nach-der-Toetung-einer-Berlinerin.html# Urteil]: 15 Jahre Haft wegen Totschlags. Olaf H. hat die Strafe bis zum letzten Tag verbüßt und ist nach seiner Entlassung in ein anderes Bundesland gezogen. Über einen Bericht der Klärung des Mordes an Uta S. in XY ist bislang nichts bekannt. | |||
* [https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/crime/raetselhaftes-verbrechen-warum-eine-berliner-krankenschwester-mit-33-messerstichen-getoetet-wurde-li.290727Rätselhaftes Verbrechen: Wie eine Berliner Krankenschwester durch 33 Messerstiche starb] - Berliner Zeitung vom 26. November 2022. | * [https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/crime/raetselhaftes-verbrechen-warum-eine-berliner-krankenschwester-mit-33-messerstichen-getoetet-wurde-li.290727Rätselhaftes Verbrechen: Wie eine Berliner Krankenschwester durch 33 Messerstiche starb] - Berliner Zeitung vom 26. November 2022. | ||
* [https://www.ardaudiothek.de/episode/im-visier-verbrecherjagd-in-berlin-und-brandenburg/die-tote-krankenschwester-14-jahre-jagd-nach-einem-taeter/rbb24/12981049/ Im Visier #62 – Die tote Krankenschwester: 14 Jahre Jagd nach einem Täter] - Podcast des rbb. | * [https://www.ardaudiothek.de/episode/im-visier-verbrecherjagd-in-berlin-und-brandenburg/die-tote-krankenschwester-14-jahre-jagd-nach-einem-taeter/rbb24/12981049/ Im Visier #62 – Die tote Krankenschwester: 14 Jahre Jagd nach einem Täter] - Podcast des rbb. | ||
* [http://azxy.communityhost.de/t871483607f354157108-FF-Kripo-Frankfurt-Oder-Mordfall-Uta-Schuemann.html 08.05.1992 FF1 (Kripo Frankfurt/Oder) Mordfall Uta S.] - XY-Forum. | |||
=== {{Anker|FF2}}Banküberfall in Wintersdorf (Explosiver Bankraub) === | === {{Anker|FF2}}Banküberfall in Wintersdorf (Explosiver Bankraub) === |
Version vom 13. April 2024, 11:00 Uhr
Filmfälle
Mord an Uta S. (Folter und Mord im Wald)
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Frankfurt/Oder
- Beamter im Studio: Kriminalkommissar Fred Baganz
- Tattag: vermutlich 17. Juni 1990
- Tatort: vermutlich im Wald von Beeskow, Brandenburg
- Tatverdächtig: mindestens zwei unbekannte Täter
- Details: 24-jährige Krankenschwester aus Berlin; bei Patienten und Kollegen beliebt; Station für Chirurgie und Urologie; Kaffee mit Kollegen im Schwesternzimmer; möchte ihren Freund Francois in Frankreich besuchen, wäre erster Besuch im westlichen Ausland; plant Telefonat am Hauptbahnhof; Spätschicht endet um 22 Uhr; mit rosa Rucksack und silbergrauem Herrenrad auf dem Weg zum Hauptbahnhof spurlos verschwunden; Pförtner im Krankenhaus ist der letzte, der sie lebend sieht; am nächsten Tag bemerkt ein Rentner im Wald bei Beeskow einen etwa 30 Jahre alten Mann mit rotem Auto im Wald; am Abend entdeckt ein Revierförster eine Schleifspur, Blut und schließlich die Leiche der Frau; getötet mit mehreren Messerstichen; blonde Haare an abgewetzter Baumrinde; wahrscheinlicher Tathergang: Zwei Täter kommen mit Uta S. in Wald, fesseln sie an Baum und schlagen mit Stöcken über ihrem Kopf gegen den Stamm - eventuell um ihr Angst und sie für einen Plan gefügig zu machen; Täter brechen Misshandlungen wohl ab, als sie sich durch das Vorbeikommen des Rentners gestört fühlen, packen Opfer wieder ins Auto, das daraufhin versucht zu fliehen, bei der Flucht getötet.
- Sprecherin: Isolde Thümmler
- Darsteller: Reinhard Brock, Sven-Ole Cristensen, Maximilian Hirsch, Marietta Meade, Nino Nannizzi (auch Nino Korda junior, Nino Korda-Nannizzi und Nino Maria Korda), Sonja Reichelt (als Opfer), Wilm Roil (wieder als Kommissar)
- Belohnung: 5.000 DM
- Bewertung: ***
- Status: geklärt (Quelle: KOK Rene Brümmer, 1. Komm. PP Frankfurt (Oder) in "info 110, 2/2006, Zeitschrift der Polizei Brandenburg, Seite 31)"
Nachspiel
Die Hinweise nach der XY-Sendung bringen die Polizei in ihren Ermittlungen nicht wie erhofft weiter. Im Film wird nicht gezeigt, wie die in dem Waldgebiet unweit von Beeskow, rund 90 km von Berlin entfernt, durch zahlreiche Messerstiche getötete junge Frau identifiziert werden kann. Sie hatte keinen Ausweis dabei, es werden neben den schwarzen Riemen von ihrem roten Rucksack nur einen Schlüssel und eine Armbanduhr gefunden. Ihr Gesicht ist durch einen wuchtigen Schlag mit einem dicken Ast völlig entstellt und der Knochen zwischen den Augenhöhlen, das Siebbein zertrümmert. Um mit einem Bild in die Öffentlichkeitsfahndung gehen zu können muss ihr Gesicht mühsam rekonstruiert werden, auch häufig Leichenkosmetik genannt. Anschließend klappern Kripo-Beamten mit dem Foto die umliegenden Ortschaften ab, erfolglos. Niemand kennt die tote Frau, auch von einer eventuell passenden Vermisstenmeldung ist der Polizei in Brandenburg bislang nicht bekannt. Das Internet ist Anfang der 1990er-Jahren erst seit seit kurzem öffentlich zugänglich, steckt in Deutschland insgesamt noch in den Kinderschuhen und war besonders in der damals noch existierenden DDR nicht weit verbreitet. Auch die sonstigen Kommunikationsmöglichkeiten sind in diesen aufregenden politischen Zeiten zwischen Mauerfall und Wende kurz vor der Deutschen Einheit ohne Mobiltelefone noch erheblich eingeschränkt.
Deshalb erfährt die Kripo in Brandenburg auch erst mit leichter Verzögerung, dass bereits zwei Tage nach Auffinden der Leiche in Berlin eine Frau eine junge Krankenschwester als vermisst gemeldet hat. Es ist die ein Jahr ältere Schwester von Uta S., die sich Sorgen macht da Uta als absolut zuverlässig gilt, aber nach ihrem Spätdienst im St. Hedwig-Krankenhaus in Berlin-Mitte am Samstag, 16. Juni 1990 spurlos verschwunden ist. Ein Abgleich der Kripo-Dienststellen in Berlin und Brandenburg bringt dann sechs Tage nach dem Leichenfund die traurige Gewissheit: Die Tote aus dem dem Waldgebiet bei Beeskow ist Uta S. Anders als noch im XY-Film gezeigt gehen die Ermittler inzwischen nur noch von einem Täter aus und befragen auf der Suche nach einem Motiv zuerst Angehörige, Freunde, Nachbarn, Kolleginnen und Kollegen, werden aber nicht fündig. Je länger die Ermittlungen dauern, desto mehr kristallisiert sich heraus, dass Opfer und Täter sich nicht kannten. Der Täter wird zu einem Phantom, die Ermittlungen stecken fest. Nach dem man alles mögliche probiert hat, die Ermittler an ihre Grenzen gestoßen waren und auch die Vorstellung des Falles in Aktenzeichen XY nicht zum entscheidenden Durchbruch verhelfen kann, werden die Akten in Ermangelung weiterer Ermittlungsansätze Ende 1992 vorerst geschlossen. Zwar gibt es auch danach immer wieder mal neue Hinweise, es sollte dann aber fast 15 Jahre dauern, bis ein Täter in aufwendiger Kleinarbeit ermittelt werden kann.
Anfang der 2000er-Jahre werden in Brandenburg alle ungeklärten Tötungsdelikte als Cold Cases mit den inzwischen zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen Analyse-Methoden erneut unter die Lupe genommen. René Brümmer, damals Kriminaloberkommissar bei der Kripo Frankfurt (Oder) und später Chef der Kriminaltechnik in der Polizeidirektion Ost in Brandenburg, bekommt es hier bereits zum dritten Mal mit dem Fall Uta S. zu tun. In der weiter unten verlinkten Folge 62 des rbb-Podcast "Im Visier" erzählt Brümmer, wie er als Schüler von dem schrecklichen Verbrechen in der Zeitung gelesen hat und und dann später als Praktikant in der Mordkommission während seiner Studienzeit mit dem Mord an der jungen Berliner Krankenschwester konfrontiert wird. Er arbeitetet sich intensiv in dem Fall ein, liest wochenlang immer wieder die alten Akten von damals und besucht auch den Tatort. Auch an der schon damals aufgestellten These, dass Uta S. von einer ihr völlig fremden Person ermordet wurde, scheint sich nichts geändert zu haben.
Von Utas Mutter bekommt René Brümmer dann den Hinweis auf die mögliche Tatwaffe. Ein Taschenmesser, von dem sich Mutter und Tochter jeweils ein identisches Exemplar gekauft hatten und die Krankenschwester ihres immer bei sich gehabt hätte. Ein solches Messer ist bei der Leiche aber nicht gefunden worden. Die Mutter gibt ihr Messer dem Kriminaloberkommissar zur kriminaltechnischen Untersuchung mit. Die Spezialisten des Brandenburger Landeskriminalamtes halten es durchaus möglich, damit auch einen Mord begehen zu können und dass Uta mit ihrem eigenen Messer umgebracht worden ist. Schließlich gelingt es ihnen auch, an damals sichergestellten Kleidungsstücken des Mordopfers DNA-Spuren herausfiltern und sichern. Diese Spuren werden mit der seit 1998 beim Bundeskriminalamt bestehenden zentralen DNA-Datenbank abgeglichen. Tatsächlich kann von den Spezialisten der Kriminaltechnik eine winzige DNA-Spur am Slip der Toten zugeordnet werden und das LKA Brandenburg im August 2004 im Fall Uta S. einen Treffer vermelden.
Er führt die Kripo zu Olaf H., einem damals 40-jährigen Gebrauchtwarenhändler aus Brandenburg. Olaf H. war noch kurz vor dem Mauerfall über Ungarn in die Bundesrepublik geflüchtet, dann aber kurz nach der Wende zurückgekehrt. Für die Ermittlungsbehörden ist der Mann kein unbeschriebenes Blatt. Die Staatsanwaltschaft hat ihn wegen Mordes an einer Schülerin im April 1993 schon einmal angeklagt. Mit der jugendlichen Freundin eines guten Bekannten aus Schwedt hat er, in seinem Haus und seiner Meinung nach einvernehmlich, Geschlechtsverkehr und erstickt sie kurz danach mit einem Kissen. Nach dem Mord wird Olaf H. in diesem Fall zunächst als Zeuge verhört, verstrickt sich dabei aber in Widersprüche und räumt schließlich die Tat im Laufe weiterer Vernehmungen ein. Den Tod des Mädchens bezeichnet er dabei aber als Unfall und spricht auch von einvernehmlichem Sex. Als Motiv gibt er damals Ärger darüber an, dass sich die Jugendliche nicht von ihrem Freund habe trennen wollen. Und wegen dieses Verbrechens 1993 muss der Gebrauchtwarenhändler eine DNA-Probe für die bundesweite Datenbank abgeben, die schließlich später zu dem erwähnten Treffer im Fall Uta S. werden sollte.
Da Olaf H. im Prozess um den Tod der Schülerin ein Mord aber nicht nachgewiesen werden kann, wird der Angeklagte 1994 wegen Totschlags zu einer Gefängnisstrafe von acht Jahren verurteilt. Außerdem ordneten die Richter zusätzlich auch die Unterbringung im Maßregelvollzug an. Zum Zeitpunkt des des Mordes an der Krankenschwester befindet er sich allerdings zur Bewährung auf freien Fuß. Als der Mann dann später unter Mordverdacht im Fall Uta S. festgenommen wird bestreitet er zunächst alle Vorwürfe. Nachdem Olaf H. mit der DNA-Spur konfrontiert wird, gibt er dann aber zu, Uta S. "sehr wehgetan zu haben". Er gesteht weiterhin, die Frau in der Nähe des damaligen Berliner Hauptbahnhofs, der heute wieder Ostbahnhof heißt, angesprochen zu haben. Er habe bemerkt dass sie in der Fernsprechkabine im Postamt telefonieren wollte, was aber nicht geklappt habe. Daraufhin habe er ihr seine Hilfe angeboten und sie sei freiwillig zu ihm ins Auto eingestiegen. Zusammen seien sie dann zu ihm nach Hause gefahren und dort habe man einvernehmlich die Nacht miteinander verbracht.
Am nächsten Morgen - Sonntag, den 17. Juni 1990, will er dann mit der Krankenschwester in seinem Transporter in Richtung Beeskow gefahren sein. Dort sei es zum Streit gekommen, da er wieder Sex haben, die junge Frau davon aber nichts wissen wollte und plötzlich ein Messer in der Hand gehabt hätte. Der Gebrauchtwarenhändler behauptet weiter, Uta S. habe ihn mit ihrem kleinen Messer, welches sie immer dabei hatte, angegriffen und er sich nur gewehrt. Mit einem Stock habe er ihr das das Messer aus der Hand geschlagen und zugestochen. Die Staatsanwaltschaft glaubt Olaf H. nicht, dass Uta S. freiwillig bei ihm mitgefahren ist und geht eher davon aus, dass sie möglicherweise schon im Wagen bewusstlos und gefesselt war.
Der Gebrauchtwarenhändler aus Brandenburg wird angeklagt und die Berliner Morgenpost berichtet schließlich am 06. April 2005 über das Urteil: 15 Jahre Haft wegen Totschlags. Olaf H. hat die Strafe bis zum letzten Tag verbüßt und ist nach seiner Entlassung in ein anderes Bundesland gezogen. Über einen Bericht der Klärung des Mordes an Uta S. in XY ist bislang nichts bekannt.
- Verbrechen: Wie eine Berliner Krankenschwester durch 33 Messerstiche starb - Berliner Zeitung vom 26. November 2022.
- Im Visier #62 – Die tote Krankenschwester: 14 Jahre Jagd nach einem Täter - Podcast des rbb.
Banküberfall in Wintersdorf (Explosiver Bankraub)
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Gera
- Beamter im Studio: Kriminalkommissar Stefan Bauch
- Tatzeit: 30. September 1991, kurz nach 13:00 Uhr
- Tatort: Sparkasse Wintersdorf
- Details: zwei unbekannte Männer stehlen einen Firmenwagen von einem Parkplatz; äußerst professionelles Vorgehen; Täter bereiten sich in einem Waldstück auf den Überfall vor; experimentieren mit explosiven Gemischen, verändern das Aussehen des geklauten VW Golfs; Bankangestellte deponieren 250.000 DM vorübergehend in einem Stahlschrank; Tatwaffen werden mit Plastiktüten umwickelt; eine Kundin wird als Geisel genommen; Bürgermeister wird ebenfalls zur Geisel; erbeuten rund 30.000 DM; die 250.000 DM im Stahlschrank bleiben unbemerkt; zerschlagen zur Einschüchterung der Opfer eine Glastür auseinander; zünden daraufhin eine Rauchbombe; ein Zeuge verfolgt die Täter auf dem Motorrad; wird mit einer Handgranate beworfen, er hat Glück; wird anschließend während der Fahrt von den Tätern beschossen, der Zeuge hat erneut Glück; eine Kugel trifft den Tank des Motorrads, er muss die Verfolgung abbrechen; Fluchtwagen und Tatzeug werden drei Tage später in einem Waldstück zurückgelassen;
- Tatverdächtig: zwei unbekannte Männer
- Zitat: „Achim J. scheint einen Schutzengel zu haben“. Eine Kugel trifft den Tank. (Sprechertext Michael Brennicke)
- Sprecher: Michael Brennicke
- Darsteller: Rainer Bellersheim, Sigrid Bennett, Hans-Christian Fredersdorf, Klaus Nietz, Jürgen Polzin, Susanne Ponn-Rassmann, Horst Richter, Horst Wüst
- Belohnung: 7.000 DM
- Bewertung: **
- Status: (un)geklärt
Nachspiel
In der Folgesendung wird darauf eingegangen, die Kripo steht demnach der Klärung sehr nahe.
Raubmord an Juwelier Karol V. (Raubmord im K2)
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Mannheim
- Beamter im Studio: Kriminalhauptkommissar Striebel
- Tatzeit: 24. September 1991, kurz nach 9:30 Uhr
- Tatort: Innenstadt Mannheim, Quadrat K2
- Details: Opfer wohlhabend, mit Schmuckgeschäft ohne Angestellte; gilt als geschickter Goldschmied; charmant gegenüber seinen Kunden; macht am Morgen einige Besorgungen bei der Krankenkasse und einer Gravurwerkstatt; Kundin wird zur wichtigsten Zeugin; letztes Telefongespräch mit seiner Ehefrau, möchte noch einmal zur Gravurwerkstatt; Tathergang unbekannt; vermutlich betreten zwei Täter das Juweliergeschäft; Räuber gehen mit beispielloser Brutalität vor; Beute: mehrere hunderttausend DM, meist Unikate; der Schmuck des Juweliers, sowie seine Ringe, werden ebenfalls entwendet, die gefüllte Kasse bleibt unberührt; ein Tatmotiv, wie Rache, ist wegen der besonderen Brutalität möglich;
- Tatverdächtig: vermutlich zwei unbekannte Männer
- Zitate: „Zustatten kommt ihm auch sein freundliches Wesen und sein charmanter Umgang mit den Kunden“ (Sprechertext Michael Brennicke)
- Sprecher: Michael Brennicke
- Darsteller: Gerd Calmar, Molly Fitz-Raffay, Abbas Maghfurian, Ulf Söhmisch (auch Ulf J. Söhmisch)
- Belohnung: 13.000 DM
- Bewertung: ***
- Status: ungeklärt
Nachspiel
Die Studiofälle der Sendung:
- SF 1: Kripo Hamburg – Erneute Fahndung nach dem Bundesbahn-Erpresser, genannt "Herbert der Säger" – Über ihn wurde bereits in der Sendung vom 15.02.1991 berichtet. Seit der Sendung verübte er zwei weitere Anschläge auf verschiedene Zugschienen, detonierte einen Sprengstoff am Bahnhof Hamburg-Harburg und deponierte einen weiteren Sprengsatz in einem Zug der Strecke Hamburg-Flensburg, welcher allerdings rechtzeitig entschärft werden konnte. Mehrere Übergaben des Erpressungsgeldes sind bis dato gescheitert; gezeigt werden Gegenstände die der Gesuchte beim letzten Übergabeversuch zurück lies – Hohe Belohnung: 50 000 DM.
In der Folgesendung werden im Studio die Motorrad-Handschuhe gezeigt, die der Täter bei der letzten, gescheiterten Geldübergabe zurückgelassen hatte - Erneute Fahndung.
- SF 2: Kantonspolizei Zürich – Fahndung nach dem verurteilten Doppelmörder und Gefängnisausbrecher Franz A. – Muss noch 10 Jahre verbüßen
Geklärt: Der Gesuchte konnte schlussendlich in Kempraten, Ortsteil der Gemeinde Jona im Kanton St. Gallen festgenommen werden. Darüber wird in der Folgesendung berichtet.
- SF 3: Kantonspolizei Zürich – Suche nach dem Betrüger-Ehepaar Hans-Rudolf S. & Christine S. – Sie soll als Buchhalterin einer großen Firma über einen Zeitraum von 10 Jahren über 6 000 000 Franken veruntreut haben; ihr Mann agierte dabei als Hehler
- SF 4: Interpol Wien – Fahndung nach Karl P. alias Gerhard J. – Er soll mit zwei, bereits festgenommenen, Komplizen in ein Waffenlager der Österreichischen Armee eingebrochen sein, und hatte dabei u.a. Maschinenpistolen, Schnellfeuerwaffen und Handgranaten im Wert von 1 000 000 Schilling gestohlen; Das Diebesgut konnte später sichergestellt werden; Karl P. ist weiterhin auf der Flucht, möglicherweise mit seinem grünblauen Land Rover unterwegs sein.
Geklärt: Der Gesuchte konnte konnte in Udine in Italien festgenommen werden. Bekanntgabe durch Peter Nidetzky in der Sendung vom 11.06.1993.
- SF 5: Kripo Mainz – Suche nach Dieter D. mit dreifachem Haftbefehl wegen Betrug und Diebstahl.
Geklärt: Der Gesuchte konnte schlussendlich in Frankreich festgenommen werden. Darüber wird in der Sendung vom 04.09.1992 berichtet.
- SF 6: LKA Hannover – Fahndung nach Robert W. wegen Mordes. Er soll mit drei Familienmitgliedern einen Angehörigen einer anderen Sinti Familie getötet haben.
Geklärt: Der Gesuchte konnte schlussendlich an der Italienischen/Slowenischen Grenze festgenommen werden. Darüber wird in der Sendung vom 06.11.1992 berichtet.
- SF 7: Kripo Weiden – Suche nach Wolfgang B. wegen schwerer Brandstiftung und Betrug – Wurde zusammen mit zwei Komplizen von einem Zahnarzt angeheuert um dessen Praxis in Brand zu stecken; Zahnarzt und Komplizen konnten festgenommen werden; Wolfgang B. ist auf der Flucht.
- SF 8: Kripo Mülheim/Ruhr – Fahndung nach dem hochkarätigen Rechtsbrecher Armin J., gesucht mit insgesamt fünf Haftbefehlen – Wegen Rauschgiftdelikten, Raub und schwerer Körperverletzung zu fast acht Jahren verurteilt; seit vier Jahren auf der Flucht.
Geklärt: Der Gesuchte konnte konnte in Hattingen von einer Spezialeinheit verhaftet werden. Ein XY-Zuschauer hatte ihn wiedererkannt und die Polizei benachrichtigt. Bekanntgabe in der Folgesendung.
- SF 9: Kripo Köln – Suche nach dem Mörder der 16-jährigen Seckin C. – Wurde nah einer KVB- Haltestelle in Poll, nahe der Autobahn vergewaltigt und erwürgt – Unbekannte schrieb daraufhin Briefe an die Familie der Getöteten, gab an auch vergewaltigt worden zu sein in Poll, wollte aber unerkannt bleiben – Frau wurde bei Abgabe einer dieser Briefe fotografiert – Ede bittet die Frau sich zu melden.
Siehe auch: Etliche Mordfälle sind auch nach Jahren ungeklärt - Kölner Stadt-Anzeiger vom 22. November 2005.
In diesem Fall gibt es jetzt einen DNA-Massentest. Rund 350 Männer aus Köln-Poll sind dazu aufgerufen wurden, ihre DNA abzugeben, um den Mörder doch noch zu überführen.
Quelle: [https://www.ruhrnachrichten.de/regionales/cold-case-mord-an-seckin-caglar-16-von-1991-dna-massentest-gut-angelaufen-w709212-2000768101/ aus den Ruhr-Nachrichten vom 18.03.2023
XY Gelöst - der Rückblick
Zwischenergebnisse aus früheren Sendungen:
- SF 2 der vorherigen Sendung: Nach den Zuschauerhinweisen soll sich der von der Kantonspolizei Bern gesuchte Albaner Marko N. noch bis kurz vor der Sendung in Zürich aufgehalten, und sich dann nach Süddeutschland abgesetzt haben. Er weiterhin flüchtig und gilt als Kopf eines internationalen Drogenrings. Sein Fahndungsfoto wird erneut gezeigt.
- SF 3 der vorherigen Sendung: Dieter J, als Geschäftsführer und Gesellschafter verschiedener Firmen mehrere Mio. DM in die eigene Tasche gewirtschaftet haben soll, wollte in Rio de Janeiro einen neuen Pass im Deutschen Konsulat beantragen. Dabei wurde festgestellt, dass er mit Haftbefehl gesucht wird. Er bekam keinen Pass und Sabine meint, da er sich jetzt ohne gültige Papiere in Brasilien aufhalte mit seiner baldigen Festnahme zu rechnen sei. Ob diese dann auch erfolgte ist bislang noch unbekannt.
- SF 5 der vorherigen Sendung: Die Österreichischen Behörden hoffen in einem Fall weiterzukommen, der die Öffentlichkeit seit langen beschäftigt. Es geht um die Ermordung von mehreren Prostituierten in Wien, Graz und Bregenz. Verdächtigt wird der inzwischen auch als Schriftsteller tätige Jack U. Weitere Details siehe Studiofälle der letzten Sendung. Den gesuchten auffälligen weißen Ford Mustang Mach 1 entdeckte ein aufmerksamer Wiener XY-Zuschauer auf einem Hof einer Werkstatt in der Nähe von Padua in Italien. Er ist jetzt ein Fall für die Kriminaltechniker aus Österreich, die ihn genauestens unter die Lupe nehmen werden.
XY Gelöst:
- SF 7 der vorherigen Sendung: Der von der Kripo Hannover gesuchte Börsenhändler Reinhard G., wegen Anlagebetrug in Millionenhöhe zu zwei Jahren und neun Monaten Freiheitsstrafe verurteilt und danach untergetaucht, konnte einige Stunden nach der Sendung in einer Rehaklinik in Rothenburg an der Fulda festgenommen werden.
- SF 6 der Sendung vom 06.12.1991: In der Nähe von Hannover konnte der nach einem Bankraub mit Geiselnahme aus der U-Haft ausgebrochene, und von der Kripo Gera gesuchte Alexander E. festgenommen werden.
- SF 1 der Sendung vom 08.11.1991: Die Trickdiebin und angebliche Krankenschwester Sonja F. wurde erneut, diesmal in in einem Wohnwagen in Bautzen, gefasst. Zuvor war sie bereits als Teil eines Betrüger-Duos, das ältere Leute mit K.O. Tropen betäubte und ausraubte, im FF 2 der Sendung vom 05.04.1991 gesucht worden. Sie wurde damals festgenommen und in der Sendung vom 13.09.1991 wurde darüber berichtet. Dann saß sie in U-Haft und konnte fliehen.
Erste Erkenntnisse (Zuschauerreaktionen in der Spätausgabe)
Filmfälle:
- FF 1: Mord an Uta S.; 35 Hinweise; hat Uta noch ihren Hauptbahnhof in Berlin erreicht laut einem Hinweis; Fahrrad in Nürnberg?
- FF 2: Banküberfall; 40 Hinweise; Hinweise vor allem auf den Helm; Hinweise auf Münzen
- FF 3: Mord an Karol V.; 60 Hinweise; Hinweise auf den Schmuck; Panther
Studiofälle:
- SF 1: Bundesbahn-Erpresser "Herbert der Sänger"; interessante Hinweise zu einem schwarzen zurückgelassen Motorradhelm mit den aerodynamischen Rillen, der auch noch einmal gezeigt wird.
- SF 2: Zum Gefängnisausbrecher Franz A. kamen auch in der Spätsendung noch Hinweise, und die Schweizer Kriminalbeamten sind zuversichtlich, dass ihnen diese Meldungen ein beträchtliches Stück weiterhelfen können. Verschiedene Ermittlungen wurden bereits eingeleitet.
- SF 3: Zu Christine S. kam der Hinweis, dass sie heute dunkle Haare tragen soll.
- SF 4: Kaum mehr zu zählen waren die Hinweise zu dem grünblauen Land Rover, mit dem Karl P. alias Gerhard J. noch unterwegs sein könnte. Von dem Gesuchten selber fehlt aber bislang noch jede Spur.
- SF 5: Nur wenig konkrete Hinweise zu Dieter D.
- SF 6: Bereits „heiße Fahndungsmaßnahmen“ (Sabine) hat die Kripo Hannover in der Suche nach Robert W. eingeleitet, aber aus „polizeitaktischen Gründen ...“ kann natürlich noch nichts genaueres gesagt werden.
- SF 7: Wolfgang B. könnte sich nach den bisherigen Zuschauerhinweisen auf einem Campingplatz in Immenstaad am Bodensee aufhalten.
- SF 8: Armin J. hat sich vermutlich nach Teneriffa, Spanien abgesetzt.
- SF 9: Mord an Seckin C.; 40 Hinweise, die jetzt geprüft werden; das Foto der unbekannten Frau wird noch einmal gezeigt; Zuschauer haben sich beschwert, dass diese Fotos ausgestrahlt worden sind; große Bedenken, dass das Mädchen dadurch gefährdet ist. Ede stellt es dann klar, dass das nicht der Fall ist. Die Polizei, die Staatsanwaltschaft und die XY-Redaktion haben den Fall „... haarklein auseinandergenommen und sind übereinstimmend zu der Auffassung gekommen, dass eine besondere Gefährdung hier nicht gegeben sein kann durch eine solche Ausstrahlung.“ (Ede) Da sie sich noch nicht gemeldet hat, die erneute dringende Bitte von Ede an die Frau, „ ... ihre Angst zu überwinden und sich bei der Polizei zu melden.“
Bemerkungen
- Studiofall 1 behandelt die Suche nach dem Bahnerpresser "Herbert der Säger".
- Ede schaut bei Übergabe an Aufnahmestudio Zürich in die falsche Richtung.
- Studiofall 9: Ede richtet sich persönlich ans Opfer.
- Viele kleinere Pannen mit dem Filmfall-Fenstern.
- Ede hat in der Spätausgabe seinen Anzug nicht mehr an
Vorherige Sendung: Sendung vom 10.04.1992
Nächste Sendung: Sendung vom 05.06.1992
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