Nächste Ausgabe von "Aktenzeichen XY … ungelöst" in 22 Tagen (am 6. November 2024) um 20:15 Uhr im ZDF!

Sendung vom 02.11.1990

Aus Aktenzeichen XY ... ungelöst - Wiki
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   Sendung Nr. 230   Moderation: Eduard Zimmermann   
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Filmfälle

Mord an Rainer Sch. (Mord an Bäckergesellen)

Inhalt

  • Dienststelle: Kripo St. Wendel
  • Beamter im Studio: Kriminalhauptkommissar Manfred Bock
  • Tattag: 1. April 1990
  • Details: Bäckergeselle; Frankfurter Kranz für den Bruder; trifft sich mit Kumpels; dann Disco-Besuch; angeheitert; rempelt zwei Mädchen an; auf Moselbrücke um 4.30 Uhr nochmal gesehen; Leichenfund im Saarland; Karl Scheydt findet wieder die Leiche und Wilm Roil als Kommissar.
  • Zitate: „Da hat doch tatsächlich einer eine Schaufensterpuppe weggeschmissen.“ (Karl E. Scheydt als Landwirt) / „Der Unterschied zwischen einem Bäcker und 'nem Bettvorleger? Der Bäcker muss um vier aufstehen und der Bettvorleger kann noch liegenbleiben“.
  • Sprecher: Michael Brennicke
  • Musik: "Dreams Are Ten A Penny" (John Kincade) / "Stay On These Roads" (a-ha)
  • Darsteller: Alexis Barsuhn (auch Chaim Alexander), Norbert Goth, Franz-Günther Heider, Thomas Killinger, Crock Krumbiegel, Ursula Mellin, Klaus Nietz, Wilm Roil als Kommissar, Karl E. Scheydt (auch Karl Scheydt und Karl Emil Scheydt) als Landwirt, Ulrich Schmidtner
  • Belohnung: 3.000 DM
  • Bewertung: ***
  • Status: geklärt

Nachspiel

Von der Klärung kann Ede in der Sendung vom 11.01.1991 berichten:

Der junge Bäckergeselle hatte sich im Laufe des Abends von seinen Kumpels getrennt und ist später noch alleine in eine andere Disco gegangen. Dort ist er mit drei Männern, die als äußerst gewalttätig bekannt sind, in Streit geraten. Nach dem Discobesuch lauerte das Trio dem späteren Opfer auf und schlugen es zusammen. Aus Angst vor einer Anzeige wurde Rainer Sch. dann mit einer schweren Hantel erschlagen.

Zwei Annahmen aus dem Filmfall bestätigten sich nicht: Das Opfer wurde noch am Tag seines Verschwindens von den Tätern umgebracht, und zwar am späteren Leichenfundort.

Banküberfall (Steakhouse VW Bus)

Inhalt

  • Dienststelle: Kripo Hamburg
  • Beamter im Studio: Kriminalhauptmeister Manfred Trapp
  • Tatort: Sparkassenfiliale, Hammer Landstraße, Hamburg-Hamm
  • Tattag: 17. Mai 1990
  • Details: Unbekannter kauft von "Steak House" in Stuhr VW-Bus (T3); meldet Wagen nicht um, verändert ihn aber; derselbe Mann erwirbt Honda CX 500; Anwohner-Schelte wegen "Verschandlung der Gegend"; Täter fährt mit Motorrad vor Bank und überfällt sie; Alarmauslösung, deswegen Schuss; Revolver mit gebogenem Lauf, für Bedrohung der Kassiererin hinter schusssicheren Scheibe; erneute Schussabgabe, Bankangestellter knapp verfehlt; Täter lädt Honda in VW-Bus und flüchtet; beide Fortbewegungsmittel letztendlich zurückgelassen; VW-Bus bei Ede im Studio.
  • Zitat: „Jetzt steht die alte Karre immer noch da und verschandelt die ganze Gegend!“
  • Sprecher: Michael Brennicke
  • Darsteller: Claudio Boscaratto, Bertram Edelmann, Sacha Holzheimer, Wolfgang Klein, Edith Krüger, Heinrich Waldmann
  • Belohnung: 5.000 DM
  • Bewertung: *
  • Status: geklärt

Nachspiel

Butz Peters berichtet am Anfang der Sendung vom 31.03.2000 von der Klärung. Er hat die Tatwaffe, den auffälligen Revolver mit dem verlängerten gebogenem Lauf im Studio. Dieser wurde dem Täter schließlich zum Verhängnis. Die Kripo hatte wegen eines anderen Überfalls seine Wohnung durchsucht und so das Beweisstück gefunden. Für beide Banküberfälle wurde der Täter zu 12 Jahren Haft verurteilt.

Einbruch und Mord an Adolf W. (rüstiger Rentner)

Inhalt

  • Dienststelle: Kripo Koblenz
  • Beamter im Studio: Kriminaloberkommissar Karlheinz Bendel
  • Tatort: Wohnhaus des Opfers
  • Tattag: 17. Oktober 1989
  • Details: Rüstiger Adolf W. feiert 70. Geburtstag; Wohnt allein in Wohnhaus direkt an B9; Besitzt Revolver, sicherheitsbewusst hat versucht Haus zu sichern; Jedoch meist Dachfenster offen; Grabbesuch der verstorbenen Ehefrau; Mann steigt über Regenrinne aufs Dach und dringt durch das Dachfenster ins Haus ein; späteres Opfer schläft noch nicht, greift zu Revolver; Geht jedoch bei Aufeinandertreffen mit Einbrecher zu Boden; Sticht auf toten Rentner ein, wenig Schmuck und Revolver erbeutet
  • Zitat: „W. ist zweifellos ein mutiger Mann. Aus polizeilicher Sicht ist sein Verhalten allerdings falsch. Er weiß nicht, auf wen er trifft.“ (Sprechertext Isolde Thümmler)
  • Sprecherin: Isolde Thümmler
  • Darsteller: Lutz Bajohr, Balbina Brauel, Michael Fischer (1), Ronnie Janot, Helmut Kircher, Detlev Moreth-Moreau (auch Detlef Moreau)
  • Belohnung: 13.000 DM
  • Bewertung: ***
  • Status: geklärt

Nachspiel

In der Sendung vom 11.10.1991 wird von der Aufklärung berichtet.

Der Beschuldigte stirbt in der Haft. Möglicherweise hat der Festgenommene Selbstmord begangen.

Die Studiofälle der Sendung:

  • SF 1: Interpol Wien – Ungeklärte Banküberfälle der sogenannten ‚Fiat Bande‘; kommen immer schwer bewaffnet, immer zu viert und insgesamt vier Überfälle; Fotos von Überwachungskamera
  • SF 2: Bezirksanwaltschaft & Kantonspolizei Zürich – Suche nach dem Anlageberater Bernd T. - Gesucht wegen 'umfangreichen Betrügereien', außerdem wegen mehreren Einbrüchen und 'großangelegter Veruntreuung'.
  • SF 3: Kripo Rosenheim – Suche nach Wolfgang Sch. wegen Mordes – Hatte eine 80-jährige Pensionsinhaberin beraubt und erwürgt.
    Besonderheit: Im SF 5 der Sendung vom 06.12.1991 wird erneut nach ihm gefahndet.
  • SF 4: Kripo Neunkirchen – Suche nach Werner S. – Als Geschäftsführer einer Baufirma fälschte er Bankbürgschaften um Vorschusszahlungen zu erhalten - Gesamtschaden: 6.000.000 DM. Rechtskräftig verurteilt zu vier Jahren; konnte vor Strafantritt fliehen.
  • SF 5: Kripo Berlin – Fahndung nach unbekannten Mann wegen versuchten Mordes an einer Polizistin – Angriff passierte während der Alexanderplatz-Demo und der darauffolgenden Ausschreitungen vom 03.10.1990 – Der Unbekannte wurde fotografiert, auch werden Videoaufnahmen gezeigt.
    Siehe auch: "Ausschreitungen am Alexanderplatz" - "Wir waren so frei... Momentaufnahmen 1989/1990" und "Nie wieder Deutschland" - "Wikipedia".
  • SF 6: Kripo Frankfurt/Oder – Identifizierung einer unbekannten Toten – Wurde in einem Waldgebiet im Kreis Strausberg gefunden - Hellfarbenes Sonnentop, rosa Sweatshirt, Lederband, Messingkette, Ohrring.
    Besonderheit: In der Folgesendung wird die Identität der Frau bekannt gegeben, die 17-jährige Kathleen Sch. Gefahndet wird daraufhin nach einem jungen, unbekannten Mann den sie, kurz vor ihrem Tod, in einer Disko kennengelernt haben soll.
  • SF 7: Interpol Wien – Suche nach dem Gefängnisausbrecher Robert R. – War zu 5 Jahren wegen schweren Raubes verurteilt; während der Flucht verschwand er mit einem gemieteten 300 CE Mercedes und benutzte gestohlene Kreditkarten – Schaden: Mehrere 100.000 Schilling

Geklärt: Der Gesuchte konnte schlussendlich in Paraguay festgenommen werden. Darüber wird in der Sendung vom 13.09.1991 berichtet.

  • SF 8: Kripo Kiel – Suche nach Ramazan G. – Flüchtete aus U-Haft; soll im Hamburger Raum 'große Mengen Heroin' umgesetzt haben
  • SF 9: Kripo Wiesbaden - Unbekannter Toter; zerstückelt und angezündet; Zeichnung vom Gesicht; Pullover mit Känguru und Schrittzug

XY gelöst - der Rückblick

Zwischenergebnisse aus früheren Sendungen:

  • FF 2 der vorherigen Sendung: Im Fall der dreifachen Vergewaltigung in Lilienthal durch einen brutalen Täter mit "Knasttränen" konnte anhand dieser Tätowierungen der erst vor kurzem aus dem Gefängnis entlassene Giovanni S. als jetzt Tatverdächtiger identifiziert werden. Die meisten Hinweise kamen dazu aus dem Knast und nach Giovanni S. wird jetzt gesucht. Fahndung mittels Lichtbild. Belohnung: 2.000 DM.

Geklärt: Auflösung in der Sendung vom 30.11.1990. Nach drei Tagen wurde Giovanni S. von Passanten in einem Kaufhaus erkannt und festgenommen. Er war erst sechs Wochen vor der Tat auf Bewährung entlassen worden (Quelle: Sex-Gangster im Kaufhaus verhaftet - Hamburger Abendblatt vom 5. November 1990). Urteil vor dem Landgericht: etwas mehr als 12 Jahre.

  • SF 1 der vorherigen Sendung: Aus Berlin-Adlershof berichtet Annette Judt, dass das Publikum die Sendung in den fünf neuen Bundesländern sehr positiv aufgenommen habe. Es kamen Hinweise zum Banküberfall in in Eldena mit einer Beute von 56.000 DM, der von der Kripo Schwerin bearbeitet wird. Ein Ergebnis liegt aber noch nicht vor und die Überprüfungen der Hinweise gehen weiter.
  • SF 3 der vorherigen Sendung: Auf die Fahndung der Kantonspolizei Zürich nach den Brüdern Antoni & Hugo B. wegen Anlagebetruges in über 1000 Fällen meldeten sich nicht nur Zuschauer mit Hinweisen zu früheren Aufenthaltsorten der beiden Gesuchten, sondern auch zahlreiche Geschädigte. Die Hinweise, die darauf schließen lassen, dass sich die beiden Männer ins fernere Ausland abgesetzt haben könnten, werden jetzt auch von Interpol mit ausgewertet.
  • SF 8 der vorherigen Sendung: Die große Frage der Kripo Düren, woher die gezeigten vier wertvollen Schmuckstücke stammen - Brosche, Kette, Damenringe im Wert von Wert von 80.000 DM – konnte geklärt werden. Der Schmuck war Teil eines großen Diebstahls in Düsseldorf im Februar 1989. Wert der Beute: 5.000.000 DM. Durch das wieder Auftauchen der gestohlenen Schmuckstücke sieht die Kripo gute Möglichkeiten für die weiteren Ermittlungen.
  • SF 2 der Sendung vom 13.01.1989: Im Fall des spektakulären Raubüberfalls auf den Gepäckwagen eines Intercity Zuges zwischen Zürich und Winterthur- Beute: 2 600 000 Franken (Wertsendungen) + 4 500 Franken (Schmuck) - konnten drei von der Kantonspolizei Zürich gesuchte unbekannte Räuber im Tessin und in Zürich festgenommen werden. Noch nichts erwähnt wurde über die Identität eines Komplizen und über den Verbleib des geraubten Schmuckes und des evtl. Fluchtfahrzeugs.

XY gelöst

  • SF 8 der Sendung vom 13.07.1990: Der von der Kripo München gesuchte mutmaßliche Trickbetrüger Jürgen K., der quer durch Deutschland gezogen sein soll um vor allem ältere Frauen zu beklauen, konnte von der Polizei in Frankfurt a. Main auf frischer Tat ertappt und verhaftet werden. Eine aufmerksame Nachbarin verständigte die Polizei. Seine Masche war es, als angeblicher Bankbeamter zu behaupten, wegen der Einführung neuer Geldscheine die alten abholen zu müssen.
  • SF 1 der Sendung vom 01.06.1990: Reinfried S., von Interpol Wien gesuchter Trickbetrüger der 200 000 Schilling vom Sparbuch einer Bekannten abhob und einer Freundin ihren Pelzmantel im Wert von 90 000 DM gestohlen hatte meldete sich telefonisch aus dem Ausland bei seinem Untersuchungsrichter in Wien. Er sagte, dass er sich seit der Fahndung durch Aktenzeichen XY nicht mehr sicher fühle; kehrte danach nach Österreich zurück und ist jetzt „wo er hingehört, nämlich hinter Schloss und Riegel“. (Peter Nidetzky)

Erste Erkenntnisse (Zuschauerreaktionen in der Spätausgabe)

Filmfälle:

  • FF 1: Mord an Bäckergesellen Rainer Sch.: Hinweislage zwar bislang noch flau, ein Hinweis zur verschwundenen Jacke des Opfer aber besonders gut; Ede zeigt den Rennanorak mit den auffälligen Formel 1-Werbestickern noch einmal.
  • FF 2: Banküberfall Sparkasse Hamburg: Bis zur Spätsendung 20 Hinweise; einer davon zu Autowerkstatt besonders interessant
  • FF 3: Einbruch und Mord an Rentner Adolf W.: bisher 15 Hinweise, einer davon besonders gut: Juwelier in Koblenz wurde Schmuck wie der bei dem Mord geraubte angeboten. Juwelier könnte wegen fahndungstechnischer Panne bei der routinemäßigen Befragung von Schmuckgeschäften möglicherweise durchgerutscht sein und Ede zeigt auch die geraubten Ringe noch einmal.
  • FF 2 der vorherigen Sendung: Fahndung nach Giovanni S.; viele Hinweise aus Norddeutschland; Zuschauerin aus Österreich will ihn erst vor kurzem, am 28. Oktober 1990 im D-Zug "Prinz-Eugen" in Richtung Österreich fahrend, gesehen haben und erinnert sich noch gut an die "Knasttränen" des Gesuchten. Auf Wunsch vieler Zuschauer wird sein Fahndungsfoto erneut eingeblendet.

Studiofälle:

  • SF 1: Banküberfälle in Wien der "Fiat Bande"; Peter berichtet von einigen interessanten Hinweisen, sodass die Polizei jetzt optimistischer ist als noch vor der Sendung und zeigt nochmals das Foto aus der Überwachungskamera der Bankräuber.
  • SF 2: Fahndung nach Anlageberater Bernd T.; der Gesuchte hält sich möglicherweise noch in der Schweiz auf und Überprüfungen laufen schon.
  • SF 3: Fahndung nach Wolfgang Sch. wegen Mordverdacht; die meisten Hinweise kamen „aus einem Milieu, dass wir in unserer Sendung bisher nicht angesprochen hatten.“ (Sabine); Bezug zu Freiburg und Heidelberg und ein Hinweis davon wird schon überprüft. Auch Thüringen soll er gesehen worden sein.
  • SF 4: Fahndung nach nach verurteiltem Betrüger Werner S.; er war vor Strafantritt geflüchtet und scheint sich seinen Schnauzbart, wie noch auf seinem wieder gezeigten Fahndungsfoto zu sehen, abrasiert zu haben und sich offensichtlich nach Spanien abgesetzt.
  • SF 5: Fahndung nach unbekannten Mann wegen versuchten Mordes an einer Polizistin; Annette Judt zeigt in Berlin-Adlershof noch einmal das Foto des Tatverdächtigen.
  • SF 6: Unbekannte Tote in Waldgebiet im Kreis Strausberg; Konkrete Hinweise mit Namen und Anschrift müssen erst noch überprüft werden.
  • SF 7: Fahndung nach verurteiltem Betrüger und Gefängnisausbrecher Robert R.; er soll in Wien und Graz gesehen worden sein.
  • SF 8: Fahndung nach Ramazan G.; der aus der U-Haft Geflüchtete könnte sich heute im Ruhrgebiet aufhalten.
  • SF 9: Unbekannter Toter nahe Autobahn Frankfurt-Köln; Zuschauer hat Anhalter mitgenommen, der gleichen Pullover getragen haben soll wie er beim Toten gefunden wurde und auch einen Namen nennen können.

Bemerkungen

  • Ede steigt zu Beginn der Sendung aus einem VW-Bus und kann die Tür erst im 2. Anlauf schließen.
  • Filmfall 1: Karl Scheydt (Wikipedia), ehem. Fassbinder-Schauspieler und u.a. Darsteller des "Holger Meffert" aus dem YOG'TZE-Fall, scheint auf "zufällige" Leichenfunde spezialisiert zu sein. Hier findet er schon seine (mindestens) fünfte Leiche, davon zum zweiten Mal als Bauer. Im FF 2 der Sendung vom 05.12.1986 ist er als Waldarbeiter unterwegs und "findet" einen älteren Mann. Im FF 1 der Sendung vom 10.01.1997 findet er als Straßenreiniger einen toten Jungen.
  • Im SF 6 wird eine alte DDR-Straßenkarte aus der Zeit vor der Wende gezeigt, auf der das Gebiet von West-Berlin nur als weiße Fläche dargestellt ist.

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