Nächste Ausgabe von "Aktenzeichen XY … ungelöst" übermorgen (11. Dezember 2024) um 20:15 Uhr im ZDF!

Sendung vom 08.10.1976

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   Sendung Nr. 090   Moderation: Eduard Zimmermann   
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Filmfälle

Vermisstenfall Karin T. ("Der letzte Anruf")

Inhalt

  • Dienststelle: Kripo Duisburg
  • Beamter im Studio: Kriminalhauptkommissar Kalitschke
  • Tattag: Samstag, 08. Mai 1976
  • Details: Viele Menschen draußen an warmen Frühlingstag; 10-jährige Karin T. aus Möllen, Stadtteil von Voerde am Niederrhein, will mit 15-jährigen Schwester Margit alte Freundinnen im etwa fünf km entfernten Dusiburg-Walsum besuchen; Walsum bis vor kurzem noch Wohnort von Familie T.; Ermahnung der Mutter zur Vorsicht und die Mädchen radeln los; Eintreffen gegen 16 Uhr; trennen sich dann; Karin spielt Ball mit Freundin; Margit radelt weiter zu anderer Freundin; will um 18:30 Uhr wieder bei Karin sein; Ehepaar S. mit Haus bei Walsum an einem Feldweg; Abkürzung nach Möllen; Karin denkt, es sei schon halb sieben und radelt kurz nach 18:00 Uhr zu früh zurück; sie fährt zuerst auf viel befahrener Landstraße; biegt dann aber, anders als sonst, in den Feldweg ein; für Autos gesperrt; um 18:15 Uhr wird sie von Frau S. gesehen; Karin wird von einem hellen PKW überholt; PKW wendet, wirbelt Staub auf und Frau S. kann nichts mehr erkennen; Mutter am Fegen; Margit kommt alleine zurück; Karin ist nicht zu Hause; Schifferklavier; Margit fährt noch mal los und findet Fahrrad; Karin bleibt verschwunden; Waldgebiet bei Hünxe; etwa 15 km vom Fahrradfundort wird sie mit einem unbekannten Mann noch einmal gesehen; Zeugen melden sich erst später bei der Polizei; Suchtrupp erfolglos; keine Zeitungsmeldung möglich wegen Druckerstreik; Gerüchte kursieren; Opfer ruft am 19. Mai in Walsum an; zufällige Nummer gewählt; Angerufene Frau hat Stimme wiedererkannt; Wolfgang Grönebaum spielt und spricht wieder gleichzeitig; Robert Atzorn und Irmhild Wagner sind auch dabei.
  • Zitate: „Du, mir reicht's. Sonst habe ich heute Abend noch 'n Sonnenstich. Ich hol mir mal was zu trinken“. - „Wenn du nur einen Grund findest.“ - „Ich muss ja sowieso bald rein und die Sportschau einschalten. Der MSV spielt heute gegen Berlin“. / „Wo ist Karin? Wieso kommst Du alleine?“ / „Da merkste erst, was wir an den Zeitungen so haben. Sonst ärgern wir uns ja oft über die die Kameraden, und jetzt kommt's dir vor, als wenn du im Dunkeln stehst.“ - „Ohhh, also, ich kann das von mir nicht sagen, ich hab nämlich 'n helles Köpfchen.“ (Robert Atzorn und Wolfgang Grönebaum als Kommissare)
  • Sprecher: Wolfgang Grönebaum
  • Darsteller: Robert Atzorn, Irmgard Gillitzer, Wolfgang Grönebaum, Winfried Küppers, Dorothea Moritz, Carolin Ohrner, Irmhild Wagner (auch Irmhild Wagner-Reichel)
  • Besonderheit: Hinweis im Film auf Bundesligaspiel MSV Duisburg - Hertha BSC, 2:1 - dfb.de
  • Belohnung: 5.000 DM
  • Bewertung: ***
  • Status: geklärt(?)

Nachspiel

Der Fall wurde insofern "geklärt", dass aus dem Vermisstenfall, wie schon von Ede in der Sendung befürchtet, ein Mordfall wurde. Die Leiche des Mädchens wird fünf Tage nach der XY-Ausstrahlung in der Gegend von Xanten gefunden und in der Folgesendung darüber berichtet. Karin T. wurde vergewaltigt und ermordet.

Die Tat wird zwar dem Serienmörder Joachim K. zugerechnet, der am 01. Juli 1991 im Alter von 58 Jahren in der JVA Rheinbach an einem Herzinfarkt verstorben ist, von einem Geständnis speziell in diesem Fall wurde bislang aber keine offizielle Quelle bekannt. Auch Kriminalhauptkommissar Kalitschke hat Joachim K. in der Nachbesprechung als Täter im Fall Karin T. ausgeschlossen. Die Kripo habe „ …das natürlich überprüft und festgestellt, dass wir im Fall Karin T. sicher nach einem anderen Täter suchen müssen.“

Siehe auch:

Blitzeinbrüche in Teppichgeschäfte ("Auf der Flucht geblitzt")

Inhalt

  • Dienststelle: LKA Düsseldorf
  • Beamter im Studio: Kriminalhauptkommissar Kuhr
  • Details: Teppichgeschäfte; Starenkasten mit hohem Filmverbrauch; Texteinblendung
  • Sprecher: Wolfgang Grönebaum
  • Darsteller: Erich Fritze, Dieter Kettenbach, Ulf Söhmisch (auch Ulf J. Söhmisch), Jamalohah Torabi, Klaus Wübben
  • Belohnung: nicht bekannt
  • Bewertung: *
  • Status: geklärt

Nachspiel

In der Folgesendung wird darauf eingegangen. Bei den Ermittlungen taucht auch eine französische Kaminuhr auf, auf die auch in der Sendung vom 02.12.1977 eingegangen und ihre Herkunft geklärt wird.

Zu dieser Serie soll auch SF 3 der Sendung vom 22.04.1977 gehören.

Falschgeld ("Falsche Fünfhunderter")

Inhalt

  • Dienststelle: BKA Wiesbaden
  • Beamter im Studio: Kommissar Gallep
  • Details: falsche 500 DM-Scheine aus ein und der derselben Fälscherwerkstatt, elegante Frau kauft großzügig ein, Täterin reist in Fußball-Bundesliga-Städte, "Klassifizierungsnummer A 1" als "besonders harte Nuss", Diavortrag über Unterscheidungsmerkmale, misstrauische Verkäuferin in München hat echten 500 DM-Schein in der Hand gehabt, Täterin scheitert, Fußballbegeisterter Kommissar muss sich Dienstreise nach München abschminken.
  • Zitate: „Bei dem Taschengeld, das mir meine Frau gibt, ist auch nie einer dabei“. - „Sie gehen doch sonntags sowieso nur auf den Fußballplatz. Da brauchen Sie doch nicht so viel.“ (Manfred Spies macht sich über die Fußballbegeisterung seines Kommissar-Kollegen Günter Clemens lustig.)
  • Sprecher: Wolfgang Grönebaum
  • Darsteller: Hans Bergmann, Günter Clemens, Sissy Engl (auch Susi Engl), Michael Gahr, Harry Kalenberg, Helmut Kircher, Hans-Jürgen Leuthen, Hildegard Linden, Gerd Ramm, Thérèse-Marie Schrafl (auch Theresia-M. Hofmann), Manfred Spies
  • Besonderheiten: Falsches Datum (21.03.1976) auf einem Plakat im Münchner Olympiastadion. Das Spiel FC Bayern München - Borussia Mönchengladbach 4:0, 25. Spieltag Fußball-Bundesliga der Saison 1975/1976, fand bereits einen Tag vorher statt.
    Die weiteren im Film erwähnten Spiele: FC Bayern München - FC Schalke 04 3:2 am 06. März 1976, 23. Spieltag und Eintracht Braunschweig - FC Schalke 4:1 am 20. März 1976, 25. Spieltag der Fußball-Bundesliga Saison 1975/1976 (Quelle: Fussballdaten.de)
  • Belohnung: 5.000 DM
  • Bewertung: *
  • Status: geklärt

Nachspiel

Bereits in der Folgesendung wird die Klärung des Falles verkündet: Die im Studio gezeigten, recht auffälligen Kleidungsstücke führten tatsächlich auf die Spur einer Fotolaborantin aus Niedersachsen. Zusammen mit ihrem Mann, der als Schriftsetzer ebenfalls über gewisse Fachkenntnis verfügt haben dürfte, hatte sie die Falsifikate auf dem Dachboden ihres Wohnhauses selbst hergestellt.

Siehe auch:

Die Studiofälle der Sendung

  • SF 1: Interpol Wien: Fahndung nach Betrüger Walter R., war Mitinhaber eines Reiseunternehmens, viel Geld im Namen der Firma geliehen, Konkurs angemeldet, mitgenommener Mercedes 220 D wurde in Köln sichergestellt.

Geklärt: Der Gesuchte wurde in Erkrath bei Düsseldorf festgenommen, wo er bei einer Baufirma arbeitete. Bekanntgabe durch Peter Nidetzky in der Folgesendung.

  • SF 2: Kapo Aargau – Fahndung nach Ausbrecher Walter Niklaus S., spezialisiert auf Tresoreinbrüche, neue Straftaten in der Schweiz, Deutschland und Österreich nach der Flucht, trägt gelegentlich Brille und Vollbart, hat möglicherweise gefärbte Haare oder Perücke und benutzt mehrere falsche Namen, gibt sich in Hotels als Bauingenieur oder Rechtsanwalt aus und fährt schnelle Autos.

Geklärt: Der Gesuchte konnte im Aostatal in Italien verhaftet werden. Konrad Toenz berichtete ebenfalls im Rückblick der Folgesendung.

  • SF 3: Kripo Freiburg – Mord im deutsch-französischen Grenzgebiet an unbekanntem jungen Mann, Leiche in Pegelmesshäuschen am Rheinufer entdeckt, Täter und Opfer sind durch kleines Fenster eingestiegen, altes Fahrrad mit Basttasche und Gestängefelgenbremse in Tatort-Nähe gefunden, spanisches Fabrikat, Besitzer gesucht, Zeichnung von dem Toten.
  • SF 4: Kripo Saarbrücken – Fahndung nach verurteiltem Bankräuber Kurt Silvester S., Flucht bei Transport zu Gerichtsverhandlung, besonders gefährlich, auffällige Narbe auf einer Wange, Ganzkörper-Tätowierungen.
  • SF 5: Kripo Hamburg – Fahndung nach Ole S. und Henry W., beide werden beschuldigt, in Dänemark aus einem Tresor in einem Postamt eine Mio. dänische Kronen, umgerechnet etwa 500.000 DM gestohlen zu haben, anschließend möglicherweise Flucht nach Deutschland, denn PKW in Hamburg gefunden.

Geklärt: Die beiden Gesuchten konnten schließlich nach 80 Tagen mit Hilfe von Interpol in Spanien, auf Gran Canaria, entdeckt und festgenommen werden. Ole S. und Henry W. waren letztendlich tatsächlich die Täter in diesem spektakulären Postraub. Die deutschsprachige dänische Zeitung "Der Nordschleswiger" stellte im Dezember 2020 ein in Dänemark erschienenes Buch des Journalisten Flemming Just über den, laut dem Artikel, spektakulärsten Postraub in der dänischen Geschichte vom 17. September 1976 vor. Auf dem Titel von "Morgenposten & Natbarberen" ist das Pressefoto von der Festnahme der beiden Gesuchten zu sehen. Der Postbote Henry W. arbeitete damals am Tatort, dem Postamt von Haderslev, (deutsch Hadersleben). Wie sein Komplize, der Friseur Ole S., war er hoch verschuldet. Zusammen tauschten sie einen Sack mit Bargeld und Reiseschecks im Wert von 1,1 Millionen Kronen gegen einen Sack voller Kriminalromane aus und flüchteten nach ihrem Coup durch halb Europa bis nach Gran Canaria. Auf die Spur kam man den Posträubern durch Kontoauszüge, die an die Firmenadresse des Friseursalons von Ole S. in Dänemark geschickt wurden. Die genauen Umstände der Klärung und ihrer Festnahme in Spanien werden in dem Buch geschildert. Auch die damals vergebliche Fahndung in der XY-Sendung erwähnt Flemming Just. Ole S., mit dem sich Flemming Just zur Recherche für das Buch sogar getroffen hatte, lebt heute auf der dänischen Ostseeinsel Lolland, Henry W. in Grönland.

Siehe auch:

XY gelöst – der Rückblick

Zwischenergebnisse aus früheren Sendungen

  • FF 1 der vorherigen Sendung: In der Mordserie an Prostituierten in München gab es seit längerer Zeit einen Tatverdacht gegen einen namentlich unbekannten Mann, der Stammkunde bei Gigi W. war. Er wurde nach der letzten Sendung gefunden und konnte von dem Verdacht befreit werden

XY gelöst

  • FF 2 der vorherigen Sendung: Der gesuchte "zwielichtige Privatdetektiv" Willy R. aus Kassel wurde kurz nach der Sendung auf Teneriffa festgenommen.
  • SF 3 der vorherigen Sendung: Die mutmaßliche Betrügerin Eva T-P., der als Buchhalterin Unterschlagungen von Spenden für Entwicklungshilfe in Höhe von 300.000 Schilling vorgeworfen werden, wurde in München festgenommen.
  • SF 4 der vorherigen Sendung: Franz A., von der Kapo Luzern und der Kapo Zürich gesuchter rechtskräftig verurteilter Betrüger konnte in Zürich bei einer Polizeikontrolle, bei der er eine Waffe zog, festgenommen werden.
  • SF 5 der vorherigen Sendung: Der von der LPD Oberbayern in München gesuchte unbekannte Bankräuber konnte in Weiden verhaftet werden. Zwei Polizisten sahen das Foto in der XY-Sendung und erkannten ihn. Auch ein Komplize ist in Haft.
  • SF 7 der vorherigen Sendung: Horst H., von der LPD Karlsruhe gesucht wegen Stoßbetrug mit Möbeln, Teppichen und Textilien im Wert von über 100.000 DM, wurde in Bad Nauheim verhaftet.

Erste Erkenntnisse (Zuschauerreaktionen in der Spätausgabe)

Filmfälle:

  • FF 1: Vermisstenfall Karin T. (später Mordfall); einigen interessanten Hinweisen wird zur Zeit nachgegangen, aber noch nichts Konkretes.
  • FF 2: Blitzeinbrüche in Teppichgeschäfte; sehr viele Hinweise zu dem goldfarbenen Mercedes müssen noch überprüft werden; zwei Zuschauer glauben, den erneut gezeigten Teppich als ihr Eigentum wiederzuerkennen; Edes Kommentar: „Gut, auch das war relativ knapp heute Abend, aber in der Kürze liegt vielleicht die Würze.“
  • FF 3: Sehr viele Hinweise zu den falschen 500 DM-Scheinen; Fall hat die Zuschauer sehr bewegt; Konzentration auf ein bestimmtes Gebiet; noch keine konkreten Angaben möglich.

Studiofälle:

  • SF 1: Fahndung nach mutmaßlichem Betrüger Walter R. aus St. Wolfgang in Oberösterreich; nur sehr wenige Hinweise in Österreich; nichts Konkretes; sein Foto wird erneut gezeigt.
  • SF 2: In der Fahndung nach dem Gefängnisausbrecher Walter Niklaus S., der auf Tresoreinbrüche spezialisiert ist, konnte die Polizei aufgrund der vielen Hinweise bereits zahlreiche weitere Ermittlungen einleiten; es ist aber auch nach den Hinweisen aus der Schweiz unklar, ob er zur Zeit einen Bart trägt oder nicht; die Wahrscheinlichkeit, dass er keinen Bart trägt, ist aber größer.
  • SF 3: Die Zeichnung des unbekannten Toten, der am deutsch-französischen Grenzgebiet am Rheinufer gefunden wurde, wird noch einmal gezeigt; es handelt sich um einen jungen Mann, ca. 18-30 Jahre alt, der aus Frankreich stammen könnte.
  • SF 4: Fahndung nach verurteiltem Bankräuber Kurt Silvester S.; Flucht auf dem Hauptbahnhof Ludwigshafen bei einem Transport zu einer Gerichtsverhandlung; sein Foto wird auch noch einmal gezeigt.
  • SF 5: Fahndung nach Ole S. und Henry W., die in Dänemark aus einem Tresor in einem Postamt eine Mio. DK = 50.000 DM gestohlen haben sollen, halten sich möglicherweise in Deutschland auf; ihr PKW wurde in Hamburg gefunden, und ihre Fahndungsfotos werden auch noch einmal gezeigt.

Bemerkungen

  • Vor Filmfall 1 wird ein Vorbeuge-Plakat eingeblendet. Edes erklärende Worte dazu. Im Film dann Wolfgang als Kommissar und unheimliche Blicke.
  • In der Spätsendung spricht Peter Hohl bei den Studiofällen von einer „ ... heißen Spur ... , über die er aber aus „ …kriminaltaktischen Gründen… “ nichts sagen kann. Deshalb werden die Fahndungen noch einmal wiederholt und die Fotos der Gesuchten erneut gezeigt.
  • Leichte Komplikationen bei der Abfrage der Zuschauerreaktionen aus Wien. Das Telefon will nicht klingeln. Ede: „Da tut sich nix.“ Ansage von Kurt Grimm: „Das Signal ist unterbrochen, bitte abnehmen!“ Peter meldet sich schließlich, wie immer mit „Ja, hier ist Wien.“ Danach beim Anruf von Konrad aus Zürich klingelt es wieder.
  • Weitere Darstellerin: Renate Ulrik

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