Nächste Ausgabe von "Aktenzeichen XY … ungelöst" in 24 Tagen (am 6. November 2024) um 20:15 Uhr im ZDF!

Sendung vom 05.12.1975

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Filmfälle

Mord an Lilly H. ("Zuckerl-Lilly")

Inhalt

  • Dienststelle: Sicherheitsbüro Wien
  • Beamter im Studio: Oberpolizeirat Dr. Kornek
  • Tatzeit: 28. August 1975, gegen 13 Uhr
  • Tatort: Wien, Porzellangasse
  • Details: Wiener Original "Zuckerl-Lilly" verteilt vor ihrem Geschäft Bonbons (=Zuckerl) an Passanten und betreibt Kunden-Akquise; seit 1961 in der Porzellangasse mit Discount-Geschäft für Elektroartikel und Haushaltswaren vertreten; schnauzt Student an, der sie durch die Gegend fährt; verteilt ihre Zuckerl abends gerne noch auf Bahnhöfen und Postämtern; Bonbonverteilung im "Sicherheitsbüro Journaldienst"; kennt alle Beamten der Nachtschicht; beschäftigt Studenten, um Ordnung in unordentlichen Laden zu bringen; schnauzt auch schon mal Kunden an und schmeißt sie grundlos aus ihrem Geschäft; beratungsresistent; übertriebene Angst vor Dieben; allgemein bekannt, dass sie recht wohlhabend ist, keine Schulden macht, alle Waren bar bezahlt und Banken misstraut, weshalb sie viel Bargeld im Geschäft haben muss; Lager-Labyrinth im Untergeschoss; Helfer muss Staubsauger mit Straßenbahn ausliefern; Lilly geht fatalerweise vertrauensvoll mit Kunden um, die ihr seriös erscheinen; Schild "Bin im Lager, komme gleich" an der Tür; Studenten-Helfer warten vor Geschäft und erzählen sich Burgenländer-Witze, derweil Todeskampf im Keller-Lager; mutmaßlicher Mörder im rotem Hemd und grau-grüner Latzhose läuft Studenten beim Verlassen des Geschäfts vor die Nase - die halten ihn jedoch für Kunden; kurz darauf entdecken sie Lillys Leiche auf der Kellertreppe; Student versucht, Mann noch zu erwischen, aber ohne Erfolg.
  • Zitat: „Guten Abend, Herr Direktor. Die Zuckerl-Lilly ist da.“
  • Sprecher: Wolfgang Grönebaum
  • Darsteller: Walter Gellert, Kurt Liederer, Else Rambausek als Zuckerl-Lilly, Franz Tiefenbacher, Alexander Waechter
  • Belohnung: 20.000 Schilling
  • Bewertung: ***
  • Status: ungeklärt

Nachspiel

Siehe auch:

Einbrüche in Teppichläden ("Teppichdiebe")

Inhalt

  • Dienststelle: Kripo Dillenburg
  • Beamter im Studio: Kriminaloberkommissar Hein
  • Tattag: 11. / 12. April 1974 und Februar 1975
  • Details: Bande setzt die Alarmanlage eines Teppichhauses in Haiger am Rande des Westerwaldes außer Gefecht, indem sie die richtigen Kabel kappt. Anschließend bricht sie in das Geschäft ein und stiehlt Teppiche im Wert von ca. 100.000 DM. Die Polizei rät dem Geschäftsinhaber, künftig Fotos von den Teppichbeständen anzufertigen, was dieser auch tut. Bei dem zweiten Einbruch machen die Täter die Alarmanlage mit selbstgebautem Schalldämpfer unschädlich. Diesmal werden Teppiche im Wert von über 500.000 DM entwendet. Ede fahndet mittels eines Preisschilds einer Kaffeemaschine in dem aus einem Karton gefertigten Schalldämpfer nach den Tätern - und natürlich mit den Fotos der gestohlenen "Brücken".
  • Zitat: „Alarm im Verkaufshaus, Alarm im Verkaufshaus, Alarm im Verkaufshaus!“
  • Sprecher: Wolfgang Grönebaum
  • Darsteller: Stephan Bastian, Günther Becker, Peter Hamm, Axel Schiessler
  • Belohnung: 10.000 DM zur Klärung und 45.000 DM für die Wiederbeschaffung der gestohlenen Brücken
  • Bewertung: *
  • Status: ungeklärt

Nachspiel

Versicherungsbetrug mit Pferden und Mord ("Carré d'As")

Inhalt

  • Dienststelle: Kripo Lörrach
  • Beamter im Studio: Kriminalhauptkommissar Heizmann
  • Tattag: 21. Juni 1975
  • Details: Das äußerst erfolgreiche Turnierpferd "Carré d'As" (7 Jahre alter brauner Wallach, damaliger Wert: ca. 60.000 DM), das der Tochter eines Schweizer Fabrikanten gehört, soll von dem Reitstall "Dreiländereck" bei Lörrach zu den Besitzern in die Schweiz überführt werden; nicht mehr zufrieden mit Unterbringung; Reitstall-Besitzer Hans B. versucht vergeblich, Fabrikantentochter zu überreden, Pferd doch vor Ort zu belassen; zwei Tage vor Überführung sitzt Hans B. mit Frau und Freunden in Gaststätte; nur er speist, alle anderen trinken; um 22:30 Uhr werden im Reitstall von Unbekannten/m zwei Pferde herausgelassen: eines aus Außenbox und eines aus Hauptstall; gleichzeitig bricht in Lörrach Familie aus Freiburg zur Heimfahrt auf; um 22:40 Uhr werden Pferde zu Autobahnzubringer geführt und auf Fahrbahn gescheucht; zwei Autofahrer können auf Zubringer noch bremsen; warnen mit Handzeichen Freiburger Familie; Vater am Steuer deutet aber Zeichen falsch und beschleunigt weiter; kurz darauf Zusammenstoß; Ersthelfer an Notrufsäule; Freiburger Ehefrau stirbt auf dem Weg ins Krankenhaus; Mann und ältere Tochter schwer verletzt; auf Gegenfahrbahn hält Hans B. und identifiziert verendete Gäule. Treffen von Oberstaatsanwalt und Ermittlern: Vermuten Versicherungsbetrug, schon vor Jahren habe sich ähnlicher Fall beim selben Reitstall ereignet - seinerzeit mit drei Schwerverletzten. Der Versicherung sei damals Tod von Rassepferd "Orbiter" gemeldet worden; verendet war auf der Autobahn aber nur billiges Schlachtpferd. Oberstaatsanwalt lässt bei Abdeckerei intervenieren, ob vom mutmaßlichen Carré d'As noch was übrig sei. Ortstermin mit Fachleuten: Veterinär untersucht "Decke" (Fell) auf alte Bisswunde, wird aber nicht fündig; Fabrikantentochter vermisst großen Stern auf Stirn, auf "Decke" nur kleines "Flämmchen"; andere Carré d'As-Kennerin findet Fehler am Fesselbein. Auch Hufschmied in der Schweiz wird konsultiert, hat andere Nägel zum Beschlagen verwendet; Haftbefehl und Durchsuchungsbeschluss gegen Hans B. Ede fahndet nun nach Personen, denen "Carré d'As" zum Kauf angeboten wurde und bittet darüber hinaus um Hinweise, woher das tote "Carré d'As-Double" stammt.
  • Zitate: "Da gibts nichts mehr zu überlegen. Es ist schließlich mein Ross!"
  • Tatverdächtig: Hans B.
  • Sprecher: Wolfgang Grönebaum
  • Darsteller: Hans-Christian Fredersdorf, Friedrich Graumann, Peter Hamm, Klaus Kessler, Yvonne Maßmann (auch Yvonne Massmann), Leon Rainer, Horst Richter, Bruno Thost, Maximilian Wolters, Ilse Zielstorff
  • Besonderheit: Oberstaatsanwalt mit Hans-Gruber-Bart.
  • Belohnung: 9.000 DM
  • Bewertung: ***
  • Status: ungeklärt

Nachspiel

In einem Artikel im Spiegel vom 25.05.1981 (siehe unten) wird berichtet, dass der Staatsanwalt die Ermittlungen schlussendlich eingestellt hat. Mehrere Gutachten brachten demnach keine Klarheit, ob auf der Autobahn wirklich Carré d'As oder ein Doppelgänger verendete.

Siehe auch:

Die Studiofälle der Sendung

  • SF 1: BKA Wiesbaden: Identifikation einer unbekannten Toten in der Grafschaft Hampshire (England), vermutlich Deutsche, Gipsabdruck und Zeichnungen, trug wahrscheinlich Ehering an rechter Hand; Blindarmnarbe, kleine Narbe unter rechtem Knie, dreieckiger Pigmentfleck, Muttermal.
  • SF 2: Kripo Frankfurt: Fahndung nach Betrüger Horst Dieter W., mehrere Haftbefehle, über 300 Betrugsfälle zu Last gelegt, Gesamtschaden mehrere Mio. DM, Generalbevollmächtigter von Scheinfirmen, von Privatleuten Anzahlungen zum Aufbau von chemischen Reinigungen kassiert ohne zu liefern.
  • SF 3: Kripo Hamburg: Fahndung nach Ausbrecher Uwe "Molto" A., viele Raubüberfälle als ehemaliger Bandenchef, mindestens zwei neue Raubüberfälle seit einer Flucht in Hamburg und Lübeck gehen auf sein Konto, er gilt als besonders gefährlich, hat in Lübeck geschossen und verändert häufig sein Aussehen.

Geklärt: Der Gesuchte konnte in Hamburg-Eimsbüttel verhaftet worden. Aufklärung in der Sendung vom 16.01.1976.

XY gelöst – der Rückblick

Zwischenergebnisse aus früheren Sendungen

  • SF 2 der vorherigen Sendung: Die von der Schweizerischen Bundesanwaltschaft Bern nach Bombenattentaten bei Zürich und Winterthur gesuchte Französin Martine "Soleil" (= "die Sonne") H. wird nach wie vor gesucht, erneute Fahndung nach ihr. Sie trägt eine auffällige Brille mit großen Gläsern.

XY Gelöst

  • SF 5 der vorherigen Sendung: Reinhard H., von der Kripo Regensburg gesuchter Ausbrecher aus einem Gefängnis in Amberg, dem zahlreiche neue Straftaten seit seiner Flucht vorgeworfen werden, wurde am Tag nach der letzten Sendung in Furth im Wald festgenommen.
  • SF 2 der Sendung vom 10.10.1975: Der von der Kripo Hamburg gesuchte mutmaßliche Schweizer Autodieb Walter R., der Autos in Deutschland gestohlen und ins Ausland verschoben haben soll, weitere Vorwürfe sind Urkundenfälschung und Hehlerei, wurde in Spanien zunächst unter falschem Namen festgenommen, konnte dann aber noch identifiziert werden.
  • SF 5 der Sendung vom 10.10.1975: Peter berichtet aus Wien vom tragischen Ende einer Fahndung. Der von den österreichischen Behörden gesuchte Bankräuber Manfred G., bei einem Überfall in Zell am Moos hatte er rund 200.000 Schilling erbeutetet, wurde bei Vöcklabruck festgenommen. Im Gefängnis von Wels hat er sich dann das Leben genommen.

Erste Erkenntnisse (Zuschauerreaktionen in der Spätausgabe)

Filmfälle:

  • FF 1: Mord an Lilly H.; Abend ist für das Wiener Sicherheitsbüro recht positiv verlaufen; einige sehr konkrete Hinweise werden in den nächsten Tagen überprüft.
  • FF 2: Zwei Einbrüche in Teppichladen in Haiger mit 46 gestohlenen Brücken; insgesamt ca. 100 Hinweise; einige besonders konkrete Hinweise müssen überprüft werden; Herkunft des Preisschildes vom Kaffeemaschinen-Karton ist geklärt; Bitte an die Zuschauer von Kommissar, sich an ihre zuständige Kripo-Dienststelle zu wenden, falls sie einen der Teppich erkannt haben sollten; Kripo hat Liste mit Fotos von allen gestohlenen Teppichen; fünf davon werden auf Wusch der Zuschauer noch einmal gezeigt.
  • FF 3: Verkehrsunfälle mit Pferden; gesuchter Zeuge von der Notrufsäule und der Fahrer des Citroen 2 CV haben sich gemeldet; sehr viele Hinweise auf das Pferd, auch aus Österreich und der Schweiz, dort wird ein auch ein konkreter Reitstall von mehreren Zuschauen übereinstimmend erwähnt; Zeuge aus Bielefeld mit konkretem Hinweis zum Verbleib von "Carré d'As"; Kommissar kommt mitten im Satz ins Stocken; Ede hilft aus und erklärt mit ausdrücklicher Genehmigung der Staatsanwaltschaft, dass man ein unterschlagenes Pferd sogar behalten könne, wenn man es in gutem Glauben gekauft hätte, ohne etwas von einer Unterschlagung zu wissen.

Studiofälle:

  • SF 1: Identifikation einer Unbekannten tote Frau in England, vermutlich Deutsche; Zuschauer glaubt, eine vermisste Verwandte wiederzukennen; seine Beschreibung und Zeitpunkt des Verschwindens stimmen weitgehend überein; auch Anrufe aus Österreich und der Schweiz mit sehr konkreten Angaben wie Name und Adresse werden überprüft; Gipsabdruck und Zeichnung der unbekannten Toten werden erneut gezeigt; Identifizierung wichtig, da erst dann nach dem Mörder gesucht werden kann.
  • SF 2: Fahndung nach Betrüger Horst Dieter W., dem über 300 Betrugsfälle zur Last gelegt werden, scheint nach den Hinweisen weiter mit seiner alten Masche unterwegs zu sein; Chemische Reinigungen und Hausfasaden; die Polizei ist einer deutschen Großstadt zu einer sehr konkreten Überprüfung unterwegs; ein Ergebnis liegt noch nicht vor.
  • SF 3: Nichts Konkretes zur Fahndung nach Ausbrecher Uwe "Molto" A., der als ehemaliger Bandenchef viele Raubüberfälle begangen haben soll; sein Fahndungsfoto wird noch einmal gezeigt.

Bemerkungen

  • Legendäre Einleitung von Ede am Anfang der Sendung: „Einer unserer heutigen Fälle ist in seiner Art so einmalig, dass er zweifellos in die Lehrbücher der Kriminalistik Eingang finden wird.“
  • Nach Filmfall 2 stehen Ede und der Kommissar neben einer Kiste.
  • Sehr unheimlicher Filmfall 3 (Blick der Pferde im Dunkeln)!
  • Kommissar Heizmann spricht bei FF 3 den Namen des Pferdes ("Carré d'As") immer wie "Caritas" aus!
  • Edes Hinweis nach FF 3: Kurt Grimm und seinem Team ist es gelungen, dass bei den spektakulären Aufnahmen der Pferde auf der Autobahn kein Tier leiden musste. Bei der unmittelbar danach anstehenden Abfrage in Wien fügt Peter Nidetzky, ein ausgewiesener Experte im Pferdesport, noch hinzu, dass die Pferde bei den Aufnahmen an einer nicht sichtbaren Longe geführt worden seien.
  • Weitere Darsteller: Gudrun Dinner

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