VF 012 (Sendung vom 23.05.1967)
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Filmfälle
Goldgrube Chemische Reinigung
- Details: Ehepaar Brackwitz ist unverhofft durch Erbe zu Geld gekommen und hat den Wunsch, selbstständig zu sein. Eheleute führen viele Gespräche, am Ende entscheiden sie sich für die Übernahme einer chemischen Reinigung, weil ihnen ein Vertreter dort die Zukunft in rosigen Farben schildert. Paar versteht nicht alles, was der Vertreter sagt, gibt es aber nicht zu und schaut sich den Laden dann an. Vorbesitzer erklärt Abläufe; auch, dass er aus gesundheitlichen Gründen aufhören möchte. Familie Brackwitz ist begeistert und schließt einen Kaufvertrag ab, fast das ganze Erbe wird investiert. Doch das Geschäft läuft nicht so wie erwartet, unter anderem geht die Maschine kaputt und der Laden müsste aufwendig umgebaut werden, da Nachbarn sich über Geruchsbelästigung beschweren und schon der Vorgänger hätte umbauen müssen. Auch sind in unmittelbarer Nachbarschaft mehrere weitere chemische Reinigungen. Eines Tages kommt der Vertreter und bietet Hilfe an, er hätte einen neuen Käufer, der vielleicht mehr Glück hat – allerdings müssten die Brackwitzens dann mitspielen, so wie es auch der Vorgänger getan habe. So wird Herr Brackwitz notgedrungen, um zumindest einen Teil seiner Anlage zurückzubekommen, zum Komplizen im betrügerischen Verkaufssystem, worauf der Vertreter von vornherein spekuliert hatte. Er schließt damit jedoch für sich selbst auch einen ansonst möglichen Schadenersatzprozess aus.
- Darsteller: Oskar Kratz-Corell als Herr Gussmann
- Zitate: "Sehen Sie, Sie sind nicht der richtige Mann für dieses Geschäft. Ich hab'n neuen Interessenten für Ihren Laden und der wird ihn wohl kaufen. Nur... Sie müssten bisschen mithelfen. Na, Sie verstehen schon. Sie dürfen bei den Verkaufsgesprächen nicht alles in schwarzen Farben malen, sonst beißt der Mann nicht an." – "Aha. Jetzt soll ich also die Rolle meines Vorgängers spielen, wie?" – "Na, so dürfen Sie das nicht sehen. Ich will Ihnen helfen, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen, damit Sie wenigstens einen Teil Ihres Geldes zurückbekommen. Wenn Sie in dem Laden drinbleiben, haben Sie in ein paar Monaten alles verloren. Der nächste Inhaber hat vielleicht mehr Glück und bringt das Geschäft wieder in Schwung."
- Bewertung: ***
- Besonderheiten:
Autoverkauf ohne der Eigentümer zu sein
- Details: Autohausbesitzer Schneider hat sich aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen und kümmert sich nur noch um die „wichtigen“ Angelegenheiten, für den Rest hat er einen Verkaufsleiter, Herr Stephan. Dieser ist sich eines Morgens nicht sicher bei einem Angebot und bespricht dieses mit Herrn Schneider. Es geht um ein Mercedes 230 SL Cabrio, sechs Monate alt und erst rund 6.700 km gefahren, zum guten Preis. Die Papiere scheinen in Ordnung, aber trotzdem haben beide ein komisches Gefühl. Gründe dafür sind wechselnde Kauf-, Verkaufs- und Eigentumsverhältnisse der vergangenen Monate. Der momentane Besitzer des Wagens, Herr Breitnagel, erscheint am Nachmittag überpünktlich und erklärt, dass der Wagen einen Unfallschaden hatte und deswegen nach der Reparatur verkauft wurde. Herr Schneider möchte sich rückversichern und ruft die Berliner Werkstatt an, erreicht dort jedoch niemanden. Die beiden werden sich über einen Preis erst mal nicht einig, der Verkäufer will sich wieder melden. Unterdessen versucht Herr Schneider weiter vergeblich, die Reparaturfirma zu erreichen. Später am Nachmittag schließlich meldet sich Breitnagel telefonisch wieder und willigt nun doch in Schneiders Angebot ein. Wagen solle aber im Parkhotel, in dem Herr Breinagel zurzeit wohnt, abgeholt werden. Verkaufsleiter Stephan trifft sich mit dem Verkäufer in der Lobby des Hotels, wo sie das Geschäft abwickeln. Breitnagel nimmt 13.000 DM in bar entgegen, Stephan das Mercedes Cabrio. Autohändler Schneider will immer noch etwas über die Reparatur erfahren und lässt Brief an Werkstatt aufsetzen. Wenige Tage später erscheinen Beamte der Kripo im Autohaus: Mercedes Cabrio sei gestohlen, müsse deshalb sichergestellt werden. Schneider vermutet ein abgekartetes Spiel, kann das jedoch nicht beweisen.
- Zitate: "Fräulein Wenzel, bitte die Vorwählnummer von Berlin."; "Ich kann ja verstehen, dass Sie ein Geschäft machen wollen, und ich bin im Moment in Verlegenheit. Aber Sie sollten meine Situation nicht so ausnutzen. 14.000, das ist das Mindeste! Vergessen Sie doch nicht, der Wagen hat noch vor einem halben Jahr, inklusive Automatik und Servolenkung, 23.000 Mark gekostet." – "Und wenn ich Pech habe, steht er jetzt 'n halbes Jahr bei mir auf'm Hof. Wir gehen in den Winter, da ist ein Cabrio nicht so leicht abzusetzen."
- Bewertung: ***
- Besonderheiten Ede verweist darauf, dass man an Diebesgut kein Eigentum erwerben könne. Auch der Kfz-Brief sei entgegen landläufiger Meinung kein verbindlicher Eigentumsnachweis. Ede erzählt in dem Zusammenhang auch schmunzelnd vom „alten Trick“, wie sich Matrosen in fremden Hafenkneipen kostenlos Whisky besorgt hätten. Sie hätten ihren Bordhund gegen das begehrte Getränk getauscht, konnten sich aber „ziemlich sicher sein, dass sie das Tier auf dem Schiff wieder schwanzwedelnd begrüßte, wenn sie ihren Rausch ausgeschlafen hatten.“
Nachnahmesendungen für Verstorbene
- Details: Frau Klinger hat ihren Mann verloren. Muss nach der Beerdigung mit der neuen Situation klar kommen, bekommt aber auch viel Trost und Zuspruch. Nachbarin hat ein Nachnahmepaket für ihren verstorbenen Mann angenommen, Frau Klinger nimmt das Paket entgegen. Inhalt: mehrere Ramsch-Krawatten, die bei fliegenden Händlern zum Stückpreis von einer Mark zu haben sind. Sie kann sich nicht vorstellen, dass ihr Mann diese bestellt hat, da alle Anschaffungen immer gemeinsam besprochen wurden. Ein Tag später trifft ein weiteres Nachnahmepaket ein. Auch dieses nimmt Frau Klinger an; sie vermutet zwar Schmu, will aber auch nicht kleinlich wirken und fürchtet eventuellen Klatsch der Nachbarn à la "sie hat ihrem Mann seinen letzten Wunsch verwehrt." Filmfall endet, Ede öffnet das Paket im Studio. Inhalt diesmal: ein paar Hosenträger zum Nachnahmepreis von 19,80 DM. Ede erklärt, dass die Nachnahmebetrüger die Adressen aus den Familienanzeigen der Tageszeitungen hätten.
- Zitate: "Hier ist eine Nachnahme für Sie da, Frau Klinger, 19 Mark 20."; "Nachnahme? Was ist 'n das?"; "-- genauer gesagt, für Ihren verstorbenen Mann. Von der Firma Hasenmüller. Inhalt: Ihre Bestellung vom Siebenunzwanzigsten --"; "Bestellung?! -- naja, geben Sie's mal her."
- Bewertung: ***
- Besonderheit: Die Masche, Angehörigen von Verstorbenen mit angeblichen Bestellungen das Geld aus der Tasche zu ziehen, wird auch sechs Jahre später noch mal aufgegriffen. Statt Nachnahmen werden hier Rechnungen verschickt - für angeblich bestellte Sextoys.
Experiment: Falsche Handwerker in Büroräumen
- Details: Ede betritt als Monteur bekleidet verschiedene Büros und erklärt den Anwesenden das eine Reparatur es erforderlich macht, das das Wasser in kürze abgestellt werden muss und ein möglicher Toilettenbesuch jetzt noch erfolgen sollte. Die meisten verließen auch das Büro, um die Toilette aufzusuchen. Diese Abwesenheit wurde zum Beutemachen genutzt. Aber auch in Räumen, in denen Personen anwesend waren, war Ede erfolgreich und machte reiche Beute. Zuletzt wird Ede jedoch beim Durchsuchen eines Schrankes erwischt und gibt sich sofort als ZDF-Mitarbeiter zu erkennen.
- Bewertung: ***
Bemerkungen
Am Sendungsanfang warnt Ede vor den Methoden dubioser Grundstücksverkäufer mit ausländischen Grundstücken
Am Ende zeigt Ede eine präparierte Tasche mit versteckter Kamera, wie sie im Experiment zum Einsatz kam.
Vorherige Sendung: VF 011 (Sendung vom 07.03.1967)
Nächste Sendung: VF 013 (Sendung vom 12.07.1967)
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