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Spezial – Wo ist mein Kind? (10) vom 24.07.2019

Aus Aktenzeichen XY ... ungelöst - Wiki
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Filmfälle

Vermisst seit 11.06.2017: Marvin K.

Inhalt

  • Dienststelle: Kripo Duisburg
  • Beamter im Studio: Kriminalhauptkommissar Stefan Hausch
  • Weitere Gäste im Studio: Manuela & Melina K., Mutter & Schwester des Vermissten
  • Tag des Verschwindens: 11. Juni 2017
  • Details: Marvin K., geboren 2004 in Duisburg, ist ein aufgeweckter und wissbegieriger Junge. Als Marvin sechs Jahre alt ist, liegt sein Vater schwer krank im Krankenhaus. Am 14. Dezember 2009 kommt es in der späten Nacht zu einer merkwürdigen Situation: Der junge Marvin kann nicht schlafen und berichtet seiner Mutter davon, dass sein Vater sich soeben am Bett von ihm verabschiedet habe und nun tot sei. Unmittelbar darauf erreicht die Mutter tatsächlich die Todesnachricht des Vaters. Marvin wird mit dem Tod des Vaters nicht fertig. Er zieht sich mehr und mehr zurück, wird aggressiv gegenüber Lehrern und Mitschülern, sodass seine Mutter mehrmals wegen angezeigter Körperverletzungen bei der Polizei vorsprechen muss. Ein Arzt verschreibt dem Jungen ein Neuroleptikum, nachdem er bei ihm eine emotionale Störung diagnostiziert hat. Mit neun Jahren kommt Marvin 2013 in eine betreute Einrichtung in Amern, einem Ortsteil von Schwalmtal am Niederrhein. Von dort aus besucht er eine Realschule, darf aber in den Ferien und an Wochenenden nach Hause. 2016 hält er es in der Einrichtung nicht mehr aus. Er fühlt sich unverstanden und wird im Februar 2016 schließlich wieder nach Hause geholt. Die Umstellung fällt ihm nicht leicht. Weil er an seiner alten Schule nicht mehr aufgenommen wird, findet seine Mutter schließlich einen Platz an einer Sekundarschule für ihn. Zunächst gibt es dort keine Probleme. Doch nach drei Monaten attackiert Marvin einen Mitschüler und wird von der Rektorin zum Arzt geschickt. Die Ärztin erklärt ihn für nicht weiter beschulbar. Während er die nächsten Wochen nur zu Hause verbringt, kommt es vermehrt zu heftigen innerfamiliären Reibereien. Marvin dreht mehrfach völlig durch. Schließlich kommt der 12-jährige nach Oer-Erkenschwick in eine weitere Einrichtung, darf aber noch immer keine Schule besuchen, weil er keinen Platz in der Psychiatrie bekommt. Da es auch bei seinen wenigen Besuchen zu Hause ständig zu heftigen Konflikten kommt, verzichtet seine Mutter schweren Herzens auf weitere Besuche. Im Mai 2017 kommt es in Recklinghausen zu einem versuchten Straßenraub, bei dem Marvin als Täter auftritt. Die Strafverfolgung wird allerdings eingestellt. Marvin gerät trotz strenger Restriktionen des Heims in der Folgezeit an zwielichtige Gestalten. Am Sonntag, den 11. Juni 2017, gegen 10 Uhr, verlässt Marvin die Einrichtung. Er gibt gegenüber einer Betreuerin an, sich mit einem gewissen "Ismael" am Berliner Platz treffen zu wollen. Obwohl die Betreuerin ihn auf seine Meldeauflage hinweist, verschwindet Marvin an diesem Tag spurlos. Um 11:37 Uhr schreibt er einem Betreuer, er sei am Berliner Platz. Tatsächlich befindet sich sein Handy nach den späteren Ermittlungen dabei jedoch acht Kilometer weiter südlich, am Neumarkt in Recklinghausen. Am Abend alarmieren die Betreuer die Polizei. In seinem Zimmer ist alles wie immer, seine privaten Gegenstände hat Marvin dort zurückgelassen. Seine Mutter und seine Schwester versuchen, über soziale Netzwerke Informationen zu bekommen. Auch auf diesem Wege erreichen die Polizei mehrere angebliche Sichtungen Marvins in verschiedenen Städten. Am 5. Juli 2017 meint ein Bekannter aus Kindertagen, Marvin gegen 16 Uhr an einem Auto stehend in Duisburg-Hochfeld erkannt zu haben. Er spricht ihn an, Marvin schickt ihn weg, und auch der Fahrer der Limousine mit Essener Kennzeichen blafft den Zeugen an. Die Polizei bewertet die Aussage als glaubwürdig.
  • Sprecherin: Hansi Jochmann
  • Status: geklärt

Nachspiel

Am 20. Dezember 2019 wurde bei der Durchsuchung der Wohnung eines 44-Jährigen aus Recklinghausen, der im Verdacht stand kinderpornografische Schriften verbreitet zu haben, der mittlerweile 15-Jährige wohlauf in einem Schrank entdeckt. Über die Klärung dieses Falles wird in der Sendung vom 15.01.2020 berichtet.

Im Januar 2020 wurde bekannt, dass bereits am 24.07.2019 ein Hinweis einer Zeugin bei der Polizei einging, demgemäß Marvin K. sich in der Wohnung eines Mannes in Recklinghausen befinde. Der Hinweis soll auf Grund der XY-Sendung erfolgt sein. Der Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen berichtete dem Innenausschuss des Landtages von Nordrhein-Westfalen dazu am 16.01.2020:

Im Rahmen der Öffentlichkeitsfahndung wurde der Sachverhalt dann am 24. Juli 2019 im Fernsehen bei „Aktenzeichen XY... ungelöst“ vorgestellt. Der Plan ging auf: Während und nach der Ausstrahlung der Sendung gingen 18 Hinweise beim ZDF und 35 Hinweise im Polizeipräsidium Duisburg ein, zusammen also 53. Der Hinweis der Anruferin um 22:50 Uhr war dabei besonders interessant. Hier wurde eine konkrete Straße in Recklinghausen als Aufenthaltsort von Marvin benannt. Die Informationsquelle gab die Anruferin zunächst aber nicht bekannt.

Dieser Hinweis wurde in der Kreispolizeibehörde Duisburg dann am 30. Juli 2019 weiterbearbeitet. Nach zwei Telefonaten ergab sich, dass ein Beschuldigter aus Recklinghausen Marvin seit drei Jahren je für zwei Wochen vor den Sommerferien bei sich aufnehme. Zuletzt wurde Marvin dort aber vom Hinweisgeber 2016 gesehen.

Damit kommen wir zum kritischen Punkt: Nach dem Bericht der Kreispolizeibehörde Duisburg sind außer den handschriftlichen Vermerken zu den Telefonaten vom 30. Juli 2019 keine weiteren Maßnahmen oder polizeilichen Aktivitäten zu diesem Hinweis vermerkt. Die Sachbearbeitung habe geschlossen, dass dieser Hinweis wegen der Datumsangabe nichts mit dem vermissten Marvin zu tun haben könne.

Dies bewertet die Kreispolizeibehörde Duisburg mittlerweile selbstkritisch als fatale Fehleinschätzung. Dieser Hinweis hätte vielmehr Sofortmaßnahmen auslösen müssen, vor allem die polizeiliche Überprüfung des genannten Recklinghäusers.

In einem schriftlichen Bericht für die Sitzung am 19. März 2020 teilte der Minister dem Ausschuss dazu mit:

Bezüglich der nicht ordnungsgemäßen kriminalfachlichen Bearbeitung des Hinweises vom 24.07.2019, hat das Polizeipräsidium Duisburg mit Verfügung vom 06.01.2020 von Amts wegen ein Disziplinarverfahren gegen die in diesem Vermisstenfall zuständige Sachbearbeiterin eingeleitet und zugleich bis zum Abschluss des eingeleiteten Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft Duisburg ausgesetzt. Der entsprechende Sachverhalt befindet sich zur rechtlichen Prüfung und Würdigung nach wie vor bei der Staatsanwaltschaft Duisburg. Sobald eine Entscheidung über den Ausgang des Ermittlungsverfahrens vorliegt, werden die erforderlichen Ermittlungen im Rahmen des Disziplinarverfahrens wieder aufgenommen. Nach dem gegenwärtig unveränderten Stand hätte eine ordnungsgemäße kriminalfachliche Bearbeitung des Hinweises vom 24.07.2019 bereits im Juli 2019 zum Auffinden des Vermissten führen können.

Anfang September 2021 verurteilte das Landgericht Bochum Lars H. wegen 475 Fällen sexuellen Kindesmissbrauchs und des Besitzes von Kinderpornographie zu neun Jahren Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung. Der Angeklagte soll Marvin über das Internet kennengelernt, versteckt und immer wieder missbraucht haben. Im Prozess sagte er, Marvin sei freiwillig bei ihm gewesen und habe bis zu seiner Volljährigkeit bei ihm bleiben wollen.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen die Mitarbeiterin des Polizeipräsidiums Duisburg sollen nach dem Urteil weitergeführt werden. Nachdem sich Lars H. aber vor dem Bundesgerichtshof gegen das damalige Urteil wehrte, entschied der BGH im Herbst 2022, dass die Haftstrafe zwar bestehen bleibe, über die Sicherungsverwahrung des Verurteilten aber noch einmal verhandelt werden müsse. Anfang März 2023 wurde dann, wieder vom Landgericht Bochum, geprüft, ob die Sicherungsverwahrung gewährt werden soll und ob der Verurteilte noch einen Hang zu erheblichen Straftaten habe und somit eine Gefahr für die Allgemeinheit sei oder nicht. Es wurde schließlich die Sicherungsverwahrung von Lars H. erneut angeordnet.

Siehe auch:

Vermisst seit 20.01.1990: Christina H.

Inhalt

  • Dienststelle: Kripo Halle an der Saale
  • Beamter im Studio: Ralf Karlstedt
  • Weitere Gäste im Studio: Erika & Joachim H., Eltern der Vermissten
  • Tag des Verschwindens: 20. Januar 1990
  • Details: Christina H. kommt am 06. Januar 1968 zur Welt. Sie wächst in Halle an der Saale in der damaligen DDR auf. Während sie als Kind noch ruhig und introvertiert gewesen war, eckt sie im jugendlichen Alter mit dem System des Staates und mit ihren Eltern an. Sie hat weder einen festen Wohnsitz noch eine Arbeit – ein Lebensstil, der in der DDR mit Freiheitsstrafe bedroht ist. 1985 lernt sie den NVA-Soldaten Erik kennen. Die beiden ziehen zusammen in eine Wohnung ein. Im Oktober 1987 heiraten sie, und vier Monate darauf kommt die gemeinsame Tochter Steffi zur Welt. Das Familienidyll hält nicht lange, schon bald kommt es zu Streitereien des Ehepaars. Gegen den Willen seiner Frau, die von chronischer Bronchitis geplagt wird, schafft Erik einen Hund an. Christinas Gesundheitszustand verschlechtert sich zusehends. Als am Wochenende ihre Schwiegereltern zu Besuch kommen, deuten diese an, Christinas Fähigkeiten als Mutter anzuzweifeln. Sie wollen Steffi mit zu sich nehmen, was auch Erik für eine gute Idee hält. Die DDR-Behörden segnen das ab, und nachdem das zweite Kind Mike zur Welt gekommen ist, wird Steffi tatsächlich von den Großeltern aufgenommen. Christina ist so sehr von dem Sorgerechtsstreit und der drohenden Scheidung eingenommen, dass sie die Veränderungen in der Zeit des Mauerfalls nur am Rande mitbekommt. Gelegentlich fährt sie zu ihren Schwiegereltern, mit denen sie ein schlechtes Verhältnis hat, um ihre Tochter zu besuchen. Während gerade ein Brief zu ihr unterwegs ist, in dem ihr das alleinige Sorgerecht zugesprochen wird, verschwindet die 22-Jährige am 20. Januar 1990 auf dem Weg zu ihren Schwiegereltern "in die Höhle der Löwen", wie sie es nennt, spurlos.
  • Zitate: „Was soll der Hund hier?“
  • Sprecherin: Hansi Jochmann
  • Status: ungeklärt

Nachspiel

Vermisst seit 24.12.2011: Johannes B.

Inhalt

  • Dienststelle: Kripo Karlsruhe
  • Beamter im Studio: Kriminalhauptkommissar Dominique Eller
  • Gäste im Studio: Rose & Anna B., Mutter & Schwester des Vermissten
  • Tag des Verschwindens: Heiligabend 24. Dezember 2011
  • Details: Johannes B. ist bereits als Kind auffallend intelligent. Mit acht Jahren bringt er seiner kleinen Schwester das Lesen bei. Die Mutter ist 1994 seit kurzem alleinerziehend. Nach einem Umzug in ein kleines Dorf in Baden-Württemberg, Johannes kommt in Murrhardt aufs Gymnasium, ändert sich sein Verhalten. Der 12-jährige rebelliert gegen die Lehrer und das Schulsystem. 2001 zieht die Mutter dann in die Nähe des Vaters nach Karlsruhe. Mit 16 Jahren gerät Johannes dort in die Drogen-Szene. Er scheint dem Alltag entfliehen zu wollen. Mit der Zeit intensiviert sich der Konsum, er experimentiert mit verschiedenen Substanzen, geht immer öfter feiern und nimmt schließlich Ecstasy. Er wird zum notorischen Schulschwänzer und bricht die Schule in der zwölften Klasse schließlich ganz ab. Mit 22 Jahren lernt Johannes 2009 seine große Liebe Bella kennen, die ebenfalls in der Drogen- und Partyszene unterwegs ist. Die beiden ziehen zusammen. Doch sie geraten immer tiefer in den Drogen-Sumpf, und Johannes distanziert sich zunehmend von seiner Mutter. Am 1. November 2011 erleidet er einen Kreislaufkollaps. Sein Freund Enno ruft zwar den Rettungsdienst, behauptet aber, Johannes nicht zu kennen. Zwei Wochen später erhält Johannes Besuch von seiner Mutter und einer Freundin. Es geht ihm schon wieder recht gut, er verschweigt aber den Vorfall. Sie verabreden sich, das Weihnachtsfest zusammen zu verbringen. Am 23. Dezember 2011 und in der darauffolgenden Nacht hat das Paar Besuch von einem Freund. Diesem fällt nichts ungewöhnliches an Johannes auf. Dessen Freundin Bella konsumiert mittlerweile ein Drogenersatz-Präparat. Auch Johannes bedient sich davon. Weil sie keine neuen Tabletten besorgt hat, kommt es an Heiligabend gegen 21 Uhr zum Streit, und Johannes verlässt die Wohnung. Am 6. Januar 2012 alarmiert die Mutter die Polizei, doch sie wird auf eine Frist von drei Wochen vertröstet. Am 18. Januar nimmt die Polizei dann die Ermittlungen auf. Am 12. Januar wird Johannes' Umhängetasche in der Gerwigstraße 77 auf einem Parkplatz der Verkehrsbetriebe gefunden. Darin befinden sich persönliche Gegenstände und Medikamente. Aufgrund der spät begonnenen Ermittlungen und der Speicherfristen der Netzbetreiber kann die Polizei vier Personen, die Johannes am Abend seines Verschwindens angerufen hat, nicht mehr identifizieren. 2015 stirbt Johannes' Freundin Bella an den Folgen ihres Drogenmissbrauchs.
  • Zitate: „Ich koch' Spaghetti, ok?“ | „Siehst du das auch, wie das Wasser plötzlich viel ruhiger wirkt?“
  • Sprecherin: Hansi Jochmann
  • Darsteller: Nadine Knobloch, Katrin Mohrhardt, Joshua Mutig, Philipp Schuster
  • Besonderheiten: Rudi erwähnt eine gewisse Ähnlichkeit zum britischen Rockmusiker Pete Doherty. (Wikipedia)
  • Status: ungeklärt

Nachspiel

Bericht mit Bildern über die Dreharbeiten unter der Regie von Jochen Müller vom 17. bis 21. Juli 2018 in Karlsruhe, in dem auch einige der Schauspieler erwähnt werden.

Quelle: Aktenzeichen XY... ungelöst: Dreharbeiten in Karlsruhe; FILM IN KARLSRUHE.

Vermisst seit 14.06.1996: Natalie L.

Inhalt

  • Dienststelle: Kripo Saarbrücken
  • Gäste im Studio: Evelyn & Eileen L., Mutter & Schwester der Vermissten
  • Tag des Verschwindens: 13. Juni 1996
  • Details: Natalie L. wird am 11. November 1981 in Saarlouis geboren. Ihre erst 17-jährige Mutter geht noch auf die Berufsschule, ihr Vater arbeitet als Ofenbauer. Die junge Familie zieht schon bald in eine gemeinsame Wohnung, und Natalie bekommt noch zwei Geschwister. Sie ist ein aufgewecktes Kind, geht gerne zum Fasching. Im Alter von 12 Jahren geht sie 1994 auf eine Sekundarschule in Wallerfangen. Sie ist eine gute und beliebte Schülerin. Doch in der Familie kriselt es. Wenn der Vater am Wochenende nach Hause kommt, kommt es zu Streitigkeiten unter den Eheleuten. Natalie leidet sehr darunter. Alsbald trennt sich die Mutter und zieht mit ihren Kindern nach Altforweiler. Die pubertierende Natalie kapselt sich immer mehr von ihrer Mutter ab. Sie gerät an einen neuen Freundeskreis und interessiert sich fortan mehr für Partys als für die Schule. Dabei kommt sie auch mit Drogen in Kontakt. Am 13. Juni 1996 fährt die Mutter Natalie und ihren Bruder zur Schule. Am Nachmittag erwartet sie die beiden bei der Großmutter. Doch Natalie hat an diesem Tag Nachsitzen. Schließlich fährt die Mutter zur Schule, doch dort ist ihre Tochter nicht mehr aufzufinden. Natalies neuen Freund Thomas kann sie nicht erreichen, erfährt aber, dass ihre Tochter wohl dort sein soll. Am nächsten Tag fährt sie zu dessen Haus, doch dort ist nur Thomas' Schwester anzutreffen. Natalie befindet sich in diesen Augenblicken auf dem Gelände der Sekundarschule in Saarlouis bei ihren neuen Freunden. Diese benötigen Suchtmittel, und Natalie erklärt sich bereit, deshalb nach Saarbrücken zu fahren. Ein Schüler lässt sie an den Saarwiesen am Staatstheater aus dem Auto, wo zu dieser Zeit mit Drogen gedealt wurde. Daraufhin ist sie verschwunden. Weder polizeiliche Ermittlungen noch private Plakataktionen führen zu einem Ergebnis.
  • Sprecherin: Hansi Jochmann
  • Zitate: „Natalie, hol mir noch 'ne Flasche Bier aus dem Kühlschrank!“
  • Status: ungeklärt

Nachspiel

Die Studiofälle der Sendung

XY gelöst

  • FF 5 der XY-Spezial 8: Wo ist mein Kind? vom 31.05.2017: Der 22-jährige Arian ist wieder bei seiner Familie. Er hatte in Mailand gelebt. Noch am Tag seines Verschwindens war er mit der Bahn nach Mailand gereist. Dort war er zunächst in einer Psychiatrie untergebracht, später in einer betreuten Einrichtung. In der Weihnachtszeit 2018 bekam Arian offenbar Heimweh, sodass Betreuer ihm seinen richtigen Namen entlocken und die Familie wiedervereinen konnten.

Erste Ergebnisse

Gibt es neue Spuren?

Spannende Frage nach «XY Spezial»


Fälle, die unter die Haut gehen: Eltern suchen ihr verschwundenes Kind. Geschwister fordern ihren vermissten Bruder oder die Schwester auf, zurückzukommen oder wenigstens mal anzurufen. Und das nach 20, 30 Jahren der Ungewissheit. «Aktenzeichen XY… ungelöst» bietet den Angehörigen einmal im Jahr die Gelegenheit dazu. Gestern war es wieder so weit. Moderator Rudi Cerne stellte in »XY Spezial«  vier Vermissten-Fälle vor.


Seit 11. Juni 2017 wird der damals 13-jährige Marvin K. vermisst. Alle Hoffnung setzten Marvins Mutter und seine Schwester auf die XY-Zuschauer. Und tatsächlich: Noch während der Sendung gingen knapp 30 Hinweise im XY-Studio ein und knapp 20 weitere bei der Kripo in Duisburg. Erster Polizeihauptkommissar Stefan Hausch und seine Kollegen werden alle diese Spuren in den kommenden Tagen sorgfältig abprüfen. «Die Hoffnung, dass Marvin noch lebt ist durchaus groß», so Hausch zuversichtlich.


Am 20. Januar 1990 macht sich die damals 22-jährige Christina H. auf den Weg zu ihren Schwiegereltern nach Gutenberg. Doch dort kommt sie nicht an. Ist Christina Opfer eines Gewaltverbrechens geworden? Oder ist sie freiwillig verschwunden, untergetaucht? Hätte sie wirklich ihre beiden kleinen Kinder zurück gelassen und sich kein einziges Mal bei ihren Eltern gemeldet? Fragen, die Polizeirat Ralf Karlstedt von der Polizei Halle bewegen. In der Sendung bekam er einen überraschenden Zuschauer-Hinweis. Mehr will er dazu noch nicht sagen, bevor der Hinweis nicht überprüft ist.


An Weihnachten 2011 verlässt der 25-jährige Johannes B. nach einem Streit mit seiner Freundin die gemeinsame Wohnung im Karlsruher Stadtteil Hagsfeld. Wie sich später herausstellt, hat er wohl noch am selben Abend einen Freund in Karlsruhe besucht. Nach 23.30 Uhr gibt es kein Lebenszeichen mehr von Johannes. Drei Wochen später wird seine Umhängetasche in einem Industriegebiet gefunden, 15 Gehminuten von der Wohnung des Freundes entfernt. »Nur weil die Tasche dort gefunden wurde, muss das nicht heißen, dass Johannes selbst dort war«, so Hauptkommissar Dominique Eller aus Karlsruhe. Er fragte deshalb die XY-Zuschauer, wer Johannes nach dem 24. Dezember 2011 noch gesehen hat oder einen Hinweis auf seine Tasche geben kann.

Und prompt kamen die Antworten: Mehrere Zuschauer meinen, Johannes noch nach seinem Verschwinden gesehen zu haben. »Das sind gute Ansatzpunkte, die wir prüfen können«, so Eller. Was die Überprüfungen ergeben, bleibt abzuwarten.

Bemerkungen

  • Rudi Cerne berichtet als Einstieg in diese Sendung, dass innerhalb den letzten neun Jahre, also in neun Spezialsendungen zu vermissten Kindern und jungen Erwachsenen, insgesamt nach 43 Langzeitvermissten gesucht wurde und davon mittlerweile wieder vier wohlbehalten zu ihren Familien zurückkehren konnten. Ab dem 29.06.2022 widmet sich ein neues "Spezial – Vermisst" verschwundenen Personen unabhängig vom Alter. Dieses wurde aber in der letzten Spezialsendung – "Wo ist mein Kind?" noch nicht angekündigt.

Vorherige Sendung: Sendung vom 10.07.2019
Nächste Sendung: Sendung vom 28.08.2019

Vorherige Sendung dieser Reihe: Spezial – Wo ist mein Kind? (9) vom 10.10.2018

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