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Sendung vom 22.08.1997

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   Sendung Nr. 298   Moderation: Eduard Zimmermann   
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Eduard Zimmermann   
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Filmfälle

Mord an Petra und Roland A. (Kirchenrat)

Inhalt

  • Dienststelle: Kripo Dresden
  • Beamter im Studio: Kriminalhauptkommissar Manfred Müller
  • Tattag: 5. Februar 1997
  • Tatort: Waldstück bei Moritzburg
  • Details: Dresden, Nacht auf den 12. Dezember 1996: Männer brechen in Rechtsanwaltskanzlei ein; stehlen Briefmarken, Handkasse und Waffenkoffer mit 2 Pistolen – eine davon mit hölzernen Griffschalen, in die goldenes "Hiddenseer Kreuz" eingelegt ist. Moritzburg, 5. Februar 1997: Roland A. unterwegs mit Hund Hedda; Schmunzeln über halb verschlossenes Garagentor; Petra im Morgenmantel will mit Roland ins Jagdrevier; Anwohner in der Nähe vom Karauschenholz hört Schüsse im Wald; Roland A. füllt Futter in Eimer; nimmt während Schonzeit nur Pistole mit in den Wald; wildes Geballere von Unbekannten im Forst auf Flaschen und Schilder; gegen 13 Uhr erreichen Petra und Roland das Karauschenholz, hören Schüsse und wollen Schützen zur Rede stellen; Unbekannte schießen auf VW Polo des Ehepaars; Roland A. wird kurz nach dem Aussteigen niedergesteckt, Petra A., als sie ihrem Mann zu Hilfe eilen will; auch Hund Hedda wird erschossen. Einer der Täter raubt schwer verletztem Roland A. die Pistole; beide werden schließlich „durch Kopfschüsse aus nächster Nähe getötet“; Männer fliehen offenbar mit dem Polo ihrer Opfer; Wagen wird kurz darauf verlassen am Waldrand entdeckt.
  • Tatverdächtig: zwei unbekannte Männer
  • Darsteller: Sigrid Hausmann, Klaus Münster, Erika Nauen, Horst Richter, Inge Schulz, Michael Tschernow
  • Zitat: „In diesem ausgedehnten Waldgebiet hat schon August der Starke seine Jagden veranstaltet.“ (Sprechertext Michael Brennicke); „Was liest'n da?“ – „Luther.“
  • Sprecher: Michael Brennicke
  • Belohnung: 100.000 DM
  • Bewertung: ***
  • Status: geklärt

Nachspiel

Bereits in der Folgesendung wird darauf eingegangen – der Fall wird erst in "mehreren Etappen", in der Sendung vom 28.04.2000 aufgeklärt. Trotz lückenhafter Beweislage und bleibender Fragen bezüglich einer etwaigen Mittäterschaft wurde der Angeklagte Manfred R. im Jahr 2001 zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. (Quelle: Spiegel vom 29.06.2001, siehe unten)

Ein DNA-Treffer führte zu dem Verdächtigen, der die Tat erst gestand, dann widerrief, aber schließlich zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Laut Zeitungsbericht ist er inzwischen wieder frei. (Quelle: Sächsische Zeitung vom 05.02.2017, siehe unten)

Siehe auch:

Raubüberfall auf Architekt ("Durch Zufall gerettet")

Inhalt

  • Dienststelle: Kripo Heidelberg
  • Beamter im Studio: Kriminaloberkommissar Helmut Zimmermann
  • Tattag: Montag, 20. Januar 1997, gegen 03:00 Uhr
  • Tatort: Wohnung des Opfers in Wiesloch
  • Details: chronisch kranker Architekt; durch Zufall Leben gerettet - Pistole ungeladen
  • Tatverdächtig: vier unbekannte Männer
  • Zitate: „Der Einzige der ballert bin ich. Und zwar als Erster.“ - „Du bist unmöglich!“ / „Einen kranken Mann zu überfallen, schämen solltet ihr euch!“ - „Wir werden dir dein großes Maul schon noch stopfen!“
  • Sprecher: Michael Brennicke
  • Darsteller: Angela Altinger, Lifka Werner (fälschlich auch Werner Lifka)
  • Belohnung: 5.000 DM
  • Bewertung: **
  • Status: geklärt

Nachspiel

In der Sendung vom 05.12.1997 wird die Klärung des Falls veröffentlicht. Zwei der Täter sollen Kosovo-Albaner gewesen sein.

Mord an Katrin Sch. ("Die Leiche im Schnee")

Inhalt

  • Dienststelle: Kripo Erfurt
  • Beamter im Studio: Kriminaloberkommissar Winfried Knappe
  • Tattag: unbekannt
  • Tatort: Rockhausen bei Erfurt
  • Details: 19-jährige Katrin Sch.; Leiche wird von Schülern im Schnee gefunden; erst ein Tag später zu Polizei; Identifiziert durch Vermissten-Akte; Kühlhaus Blumengroßhändler; erster Tag der Ausbildung; Blumenstrauß; Chef des Opfers spricht bayerischen Dialekt
  • Tatverdächtig: unbekannt
  • Zitate: „Boah, Wahnsinn!“ - „Sag ich doch“ - „Iiihh ist das eklig. Aber das stinkt überhaupt nicht. - „Ist doch Frost, Mensch!" - „Das ist 'ne Frau, oder?“ / „Warum hast du nicht schon gestern Bescheid gesagt?“ / „Ich hoffe, sie wissen in wie vielen Farben man Chrysanthemen züchten kann.“ / „Es ist der dritte Tag ihrer Ausbildung, und der letzte.“ (Sprechertext Michael Brennicke)
  • Sprecher: Michael Brennicke
  • Musik: "Itsy Bitsy Teenie Weenie Honolulu Strandbikini" (deutsche Version von Club Honolulu, Original von Brian Hyland) / "Eternal Flame" (Bangles)
  • Darsteller: Norbert Goth, Petra Preuß, Tim Wohlfarth (auch Tim Wolfarth), Tom Wohlfarth (auch Tom Wolfarth)
  • Besonderheiten: Fundtag: 31. Januar 1996; bisschen seltsam, dass Jugendclique in Billardclub "Itsy Bitsy Teenie Wennie Honolulu Strandbikini" textsicher mitsingen kann.
  • Belohnung: 5.000 DM
  • Bewertung: ***
  • Status: geklärt

Nachspiel

Der Mord an Kathrin Sch. konnte nach 14 Jahren geklärt werden. Die Kripo Erfurt hatte den Fall nie ad acta gelegt, sondern stetig versucht, den Mörder doch noch dingfest zu machen, was ihr schließlich nach jahrelangen intensiven Ermittlungen gelang. Ein 49-jähriger Mann gestand die Tat; als Motiv gab er den Drang nach Sex an. Der 49-jährige Robert B. saß bereits jahrelang wegen eines anderen Mordes im Gefängnis, nun musste er sich auch für den Mord an Kathrin Sch. verantworten.

Robert B. geriet bereits kurz nach der Tat wegen einschlägiger Vorstrafen in das Visier der Ermittler. 1980: lebenslang wegen Mord und Vergewaltigung in der DDR; 1999: 7 Jahre Haft wegen Vergewaltigung. Doch erst 2009 konnten ihm tatrelevante DNA-Spuren zugeordnet werden. Zuvor hat die Indizienlage nicht ausgereicht, um Roland B. den Mord zweifelsfrei nachweisen zu können. In den Vernehmungen der Polizei gestand er den Mord.

Im Oktober 2010 wurde der inzwischen 50-jährige Robert B. wegen Mordes an Kathrin Sch. zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherheitsverwahrung verurteilt. Auch wenn der Angeklagte nur einräumte, die Frau erstickt zu haben, war die Schwurgerichtskammer überzeugt, dass Roland B. sein Opfer vergewaltigen wollte und anschließend fürchtete, verraten zu werden. Um diesen Missbrauch zu vertuschen, musste Kathrin S. mit ihrem Leben bezahlen.

Die Verteidigung legte gegen das Urteil Rechtsmittel ein, doch der Bundesgerichtshof zeigte sich nach Prüfung mit dem Urteil einverstanden. Damit wurde das Urteil im Juli 2011 endgültig rechtskräftig.

Die Klärung des Falles wird berichtet in der Sendung vom 03.02.2010.

Siehe auch:

Die Studiofälle der Sendung

  • SF 1: Interpol Wien - Fahndung nach Shefki R., gesucht wegen Mordversuchs und anderer Delikte. Er soll seine Freundin massiv bedroht haben nachdem sie sich von ihm trennen wollte. Vorübergehend saß er deswegen auch in Untersuchungshaft. Am 19. Februar 1997 erschien er in einem Restaurant in Wien. Seine Freundin arbeitete dort. Er zückte eine Pistole und schoss zweimal aus unmittelbarer Nähe auf sie. Sie überlebte schwer verletzt. - Belohnung: 15.000 öS
  • SF 2: Interpol Wien - Fahndung nach Ausbrecher Martin Gregor K. Er soll zahlreiche Einbruchsdiebstähle in Linz verübt haben. Am 27. Mai 1997 hat ihn die Polizei festgenommen, doch er floh noch am selben Tag durch einen Sprung aus einem Fenster im ersten Stock. Am 9. Juni 1997 soll er in Linz eine Briefträgerin überfallen haben. Dabei setzte er Tränengasspray ein. Er wurde festgenommen und zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt, doch am 21. Juli 1997 floh er erneut, als er die Polizei zu einem der Tatorte führen sollte. - Belohnung: 15.000 öS
  • SF 3: Kapo Zürich - Fahndung nach Xhavit S. wegen einer Schießerei zwischen Kosovo-Albanern. Er soll am Abend des 28. Oktober 1996 vor seinem Haus in Aathal-Seegräben einen Landsmann angeschossen und schwer verletzt haben. Die Streitursache ist noch ungeklärt. Er fällt durch eine Narbe unter dem linken Mundwinkel und eine verstümmelte linke Hand auf. - Belohnung: 2.000 SFr
  • SF 4: Kripo Düsseldorf - Fahndung nach Norman Volker und seiner Frau Sandra F.; gesucht wegen Mordes in drei Fällen (Geldboten im Osten Deutschlands). Norman Volker F. ist wegen Doppelmordes bereits zu lebenslanger Haft verurteilt, konnte jedoch am 11. März 1997 aus der JVA Hagen flüchten. Seitdem hat er zusammen mit seiner Frau mutmaßlich drei weitere Menschen getötet. Am 26. März sollen sie in Weimar einen Geldtransporter überfallen und dabei den Geldboten Rudolf T. erschossen haben. Mit derselben Waffe wurden am 21. Juli 1997 an einem Metro-Markt in Peißen bei Halle (Saale) die Geldboten Gerd K. und Peter S. ohne Vorwarnung erschossen. Beide hatten sich im Raum Halle/Leipzig unter den Falschnamen Beate und Uwe Schulz in verschiedene Hotels eingemietet. Ihr Fluchtwagen wurde am 31. Juli in Esslingen aufgefunden, seitdem fehlt von ihnen jede Spur. Nach Norman Volker F. wurde schon im SF 4 der Sendung vom 07.07.1995 gefahndet. - Belohnung: bis zu 200.000 DM

Geklärt: Beide konnten bei der Vorbereitung für einen Banküberfall am 24. Oktober 1998 in Albufeira (Portugal) verhaftet werden. Bekanntgabe in der Sendung vom 27.11.1998. Sandra F. wurde nach Deutschland ausgeliefert, vom Landgericht Halle zu einer Jugendstrafe von sechs Jahren und drei Monaten verurteilt und hat sich von ihrem Mann scheiden lassen. Norman Volker F. hat in Portugal mehrfach gegen seine Auslieferung erfolglos geklagt. Am 28. Juli 1999 brach er aus dem Zentralgefängnis von Lissabon aus. Seitdem ist er untergetaucht. Im SF 1 der Sendung vom 28.02.2018 wurde erneut nach ihm gefahndet. Es wird davon ausgegangen, dass er sich in einem Land aufhält, in dem Portugiesisch gesprochen wird, und zwar in von Touristen gemiedenen Gegenden.

  • SF 5: Kripo Ahrensburg - Fahndung nach Thomas Michael S., gesucht wegen Raubmordes an einer Rentnerin. Er ist mehrfach vorbestraft und saß in Gelsenkirchen wegen räuberischer Erpressung in Haft. Er konnte im Januar 1997 ausbrechen und in Hamburg untertauchen. Dort lernte er die Rentnerin Anneliese B. aus Lütjensee kennen. Er schaffte es offenbar, ihr Vertrauen zu gewinnen. Sie ließ ihn am Abend des 29. Juni 1997 in ihre Wohnung, wo er sie mit einem Kissen erstickte und anschließend beraubte. Am rechten Arm trägt er mehrere Tätowierungen: eine Blume und einen Frauenkopf. In der Vergangenheit nutzte er häufiger die Falschnamen Michael Pißowotzki und Reinhold Stralla. - Belohnung: 3.000 DM

Geklärt: Der Gesuchte war Anfang Oktober 1997 in Bremen in eine Verkehrskontrolle geraten und festgenommen worden. Er legte ein umfassendes Geständnis ab. Bekanntgabe in der Sendung vom 24.10.1997.

  • SF 6: Kripo Konstanz - Fahndung nach Eric B., gesucht wegen eines Banküberfalls am Mittag des 12. Dezember 1996. Als die Angestellten vom Essen zurückkamen, fanden sie den Kassierer gefesselt auf dem Boden und den Tresor ausgeräumt. Die Polizei merkte schnell, dass der Überfall vorgetäuscht wurde. Der Kassierer und ein Mittäter wurden festgenommen, ein weiterer Mittäter wird gesucht. Er ist seit dem 26. März flüchtig. Er hat Kontakte in den Raum Mannheim, Karlsruhe und Tübingen sowie in die nördliche Schweiz. Er verkehrt häufig im Rotlichtmilieu. - Belohnung: 3.000 DM

Geklärt: Er wurde auf St. Pauli von einem Zuschauer erkannt und anschließend festgenommen. Bekanntgabe in der Folgesendung.

XY gelöst – der Rückblick

Zwischenergebnisse aus früheren Sendungen

  • SF 2 der Sendung vom 04.07.1997: Einer der vier von der Kapo Aargau gesuchten Mörder, Manush S., hat sich bei seiner Einreise in die Schweiz auf dem Flughafen Zürich gestellt. Die anderen drei Mittäter sind noch auf der Flucht, und ihre Fahndungsfotos werden erneut gezeigt.
  • SF 6 der Sendung vom 02.05.1997: Der angebliche Erion H., der zusammen mit dem angeblichen "Hisen H." einen Mann im Hauptbahnhof Bern niedergestochen haben soll, wurde von der Italienischen Polizei in Rom verhaftet. Sein Komplize ist weiterhin flüchtig, auch sein Foto wird deshalb erneut gezeigt.
  • SF 4 der Sendung vom 12.01.1996: Einer der vier von der Gendarmerie in Luxemburg gesuchten Ausbrecher sitzt wieder hinter Schloss und Riegel. Der wegen Raubmordes verurteilte Cengis K., wurde von Beamten eines mobilen Einsatzkommandos in der Düsseldorfer Altstadt festgenommen. Über den Verbleib der drei weiteren Ausbrecher wird nichts erwähnt.

XY gelöst

  • SF 1 der Sendung vom 04.07.1997: Ivica S., von Interpol Wien wegen Versicherungsbetruges gesucht, konnte nach einem Zuschauerhinweis in München festgenommen werden. Er ging der Polizei bei einer Fahrzeugkontrolle ins Netz.
  • SF 4 der Sendung vom 04.07.1997: Werner B., gesucht unter anderem wegen Sexualdelikte, wurde bereits kurz nach der Sendung in einer nächtlichen Blitzaktion in Celle gefasst. Er hatte dort bei einer Bekannten Unterschlupf gefunden. Die damals dazu eingeblendete Schlagzeile des Reutlinger Generalanzeigers: "Aus Celle in die Zelle."
  • SF 5 der Sendung vom 04.07.1997: Christian K., von Interpol Wien wegen Bankraubes gesucht, konnte in der Slowakei festgenommen werden. Er unterhielt dorthin Geschäftsbeziehungen.
  • SF 3 der Sendung vom 06.06.1997: Horst B., gesucht wegen millionenschweren Betrug bei Waren- und Devisentermingeschäften, wurde in Budapest festgenommen.
  • SF 8 der Sendung vom 06.06.1997: Amet G. konnte in Bulgarien verhaftet werden. Zuvor hatte er sich in seine Heimat Mazedonien abgesetzt, und von dort aus reiste er regelmäßig nach Bulgarien. Die bulgarische Polizei konnte den wegen Mordes gesuchten Amet G. bei einem erneuten Grenzübertritt abfangen und festnehmen.
  • SF 2 der Sendung vom 07.06.1996: Johannes van S., wegen mehrerer Betrugsdelikte gesucht, wurde in Belgien festgenommen.

Bemerkungen

  • In Filmfall 1 wird ganz viel geschossen.
  • Frank Ruttloff
  • Konrad Toenz trägt ein ekliges grünes Hemd.
  • Am Schluss der Sendung geht Ede auf die Nachfolgediskussion und ein mögliches Ende von "Aktenzeichen XY... ungelöst" ein: Er kündigt an, in der übernächsten Sendung seinen Nachfolger vorzustellen. XY bleibe also auch nach seinem Ausscheiden bestehen.

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