VF 107 (Sendung vom 18.03.1988)
Filmfälle
Trickbetrug mit Geldaufbewahrung
- Details: Betrügerinnen-Duo ist im Wohngebiet auf der Suche nach betagten alleinstehenden Leuten, von denen sie annehmen, nennenswerte Ersparnisse zu Hause aufzubewahren. Einen solchen Kandidaten, der gerade Abfall entsorgt, sprechen sie an und fragen nach einer Frau Guschinsky, welche sie angeblich suchen. Er kennt diese Frau nicht, die beiden bestehen derweil darauf, dass diese unter der gegebenen Hausnummer wohnen müsste. Sie tragen Geld bei sich und sollen von der Gesuchten eine Wohnung bekommen. Flüchtig zeigen sie auch die drei Geldbündel. Sie fragen dann direkt, ob er nicht die 9.000 DM vorübergehend aufbewahren könne, bis sie die Frau gefunden hätten. Sie hätten Angst, den Betrag die ganze Zeit mit sich zu tragen. Er willigt ein, so gehen sie zu dritt in seine Wohnung. Die fremden Frauen fragen nach einem sicheren Versteck; dazu öffnet der Bewohner eine Schublade im Wohnzimmerschrank, in welchem sein eigenes Geld und Papiere aufbewahrt sind. Eine der Komplizinnen geht auf einen Sekretär zu, der gegenüber steht und vielleicht ein Geheimfach besitze. Damit ist der Bewohner abgelenkt, und die zweite Betrügerin entwendet derweil Geld und Sparbücher aus besagter Schublade. Dann gesellt sie sich zu den Zweien an den Sekretär, würde die angeblichen 9.000 DM auch lieber darin deponieren, worauf sie sich schließlich einigen. Das Duo hat es dann plötzlich eilig, um die gesuchte Frau Guschinsky „doch noch zu finden“, und der Bewohner bringt die beiden zur Tür. Als er danach die noch offene Schublade schließen will, bemerkt er den Diebstahl. Verwirrt schaut er dann im Sekretär nach dem eben darin deponierten Geld. Die drei vermeintlichen Geldbündel entpuppen sich als Pralinenschachteln.
- Darsteller: Josef Meinertzhagen als Opfer, Maja Scholz als Betrügerin #1, Erla Prollius als Betrügerin #2
- Zitate: "Tja, da kann ich Ihnen leider auch nicht helfen." – "Ach hören Sie, Sie sind so ein netter Mann. Äh, könnten Sie nicht wenigstens unser Geld so lange aufbewahren, bis wir die Frau gefunden haben?" – "Was denn für'n Geld?" – "Hier. 9.000 Mark in Hundertern." – "Und das schleppen Sie so einfach mit sich rum?"; "Es muss aber ganz sicher sein, damit ich beruhigt bin!" – "Ja, ja, wir können's ja da drüben im Wohnzimmerschrank deponieren. Da hab ich mein Geld auch und meine ganzen Papiere."
- Bewertung: **
- Besonderheiten:
Scheckbetrug beim Gebrauchtwagenverkauf
- Details: Auf einem der zahlreichen Wochenend-Automärkte, die sich in Städten für Gebrauchtwagenverkäufe privat an privat etabliert haben, bietet auch Holger Stephan seinen gepflegten Opel Kadett Bj. 1982 an. Da auf solchen Märkten üblicherweise gehandelt wird, notiert er auf dem Verkaufsschild einen etwas höheren Preis als seine Wunschvorstellung. Schon bald zeigt ein junger Mann Kaufinteresse. Er schaut sich den Wagen im Detail an und würde ihn für 3.200 DM statt den aufgerufenen 3.500 kaufen, was für Holger Stephan noch immer ein erfreulicher Preis ist. So werden sie sich handelseinig und der Vertrag wird ausgefüllt. Herr Stephan fragt den Käufer nach seinem Ausweis, den dieser auch vorzeigt. Da er den Wagen gleich mitnehmen will, kann der Verkäufer keine Überweisung des Kaufpreises akzeptieren. Der Käufer, Günter Worringen, hat nur 400 DM in bar dabei, würde den Rest per Scheck bezahlen. Da die Personalien festgehalten sind, stimmt Holger Stephan dem zu. Gesagt, getan. Beim späteren Einreichen des Schecks zeigt sich der Bankangestellte gleich skeptisch und will den Scheck überprüfen. Da Herr Stephan es eilig hat, kontaktiert ihn die Bank später telefonisch zu Hause. Dabei Ernüchterung: Der Scheck sei gestohlen und könne nicht gutgeschrieben werden. Zudem stellt sich heraus, dass der Ausweis ebenfalls gestohlen war. Die Abmoderation führt aus, dass die Täter offensichtlich zu entsprechend organisierten Banden gehörten. Die auf solche Weise abgeschwindelten Wagen werden oft noch gleichentags ins Ausland verschoben. Den Betrügern käme auch zugute, dass sich Schecks am Wochenende nicht überprüfen ließen.
- Darsteller: Ulf Jürgen Wagner als Holger Stephan, Oliver Nitsche als Günter Worringen, Jochen Rühlmann als Bankangestellter, Anne-Britt Ueckermann als Partnerin
- Zitate: Sprechertext: "Bei aller Freude über den schnellen Verkauf bleibt Holger Stephan aber vorsichtig. Er weiß, dass auf solchen Automärkten auch schräge Typen verkehren."; "Oh, alles auf einen Scheck. Kennen Sie den Käufer?" – "Nein, wieso?" – "Na ja, bei Schecks über größere Summen ist das immer so ne Sache." – "Ich hab doch die Anschrift, er hat mir den Ausweis gezeigt."; "Nein ... Sie machen Witze?! Das kann doch nicht wahr sein! Geklaut? Vorige Woche? Und inzwischen gesperrt? Zur Polizei? Ja, das mach' ich, natürlich. Zum Glück hab ich ja die Adresse."; "Du, der Scheck ist geplatzt. Der Kerl kann was erleben!" – "Hoffentlich war wenigstens der Ausweis in Ordnung."; Ede: "Diese Hoffnung ging leider nicht in Erfüllung."
- Bewertung: **
- Besonderheiten: Lada Kombi unter den angebotenen Gebrauchtwagen sichtbar.
Gelddiebstahl aus Post in Briefkästen
- Details: Ede verweist auf aktuelle Feiern von Konfirmation/Kommunion um die Osterzeit. Hierzu sei es üblich geworden, Geldgeschenke per Post zu senden oder in Briefkästen einzulegen, hier bei Familie W. Braun. Zu nächtlicher Stunde bricht ein Unbekannter den Briefkasten auf, entnimmt das Geldgeschenk und wirft die Glückwunschkarte achtlos weg.
- Bewertung: *
- Besonderheiten: Der "Film" ist lediglich optische Untermalung von Edes Begleitkommentar, ohne eigentliche Spielhandlung und Rollentexte. Ede rät von Bargeldversand ab, empfiehlt persönliche Übergabe oder Überweisung, "wenn's denn schon unbedingt ein Geldgeschenk sein muss".
Betrug bei Wohnungssicherung
- Details: Mitarbeiter einer Schwindelfirma lässt sich zunächst im seriösen Eisenwarenfachgeschäft Koch als Interessent einige Prospekte für Türsicherungen aushändigen. Danach im Blaumann mit Werkzeugkoffer in Wohnsilos der Art unterwegs, in welchen Tageseinbrecher eine bekannte Erscheinung sind. Mit Hilfe der Briefkastennamen nimmt er bevorzugt Frauen ins Visier, welche wahrscheinlich alleine angetroffen werden. Er läutet an der Wohnung, verweist auf die Hausverwaltung und einen Auftrag dieser an die Firma Koch, alle Türsicherungen zu prüfen. Dem Ganzen verleiht er Nachdruck durch einen vermeintlichen Brief der Hausverwaltung sowie einen mitgebrachten Zeitungsartikel über Serieneinbrecher. Die betagte Bewohnerin Klara Wybranetz lässt ihn machen. Im Ergebnis der Prüfung müsse "natürlich" das Schloss gegen ein gutes ausgewechselt werden, da es keinen ersthaften Widerstand für Einbrecher böte; zudem sollte neu eine Türkette montiert werden. Der vermeintliche Handwerker für Sicherheitstechnik bietet an, vor Ort diese Arbeiten umgehend auszuführen. Frau Wybranetz ist etwas überrumpelt und stimmt auch diesem zu, zumal sie in der Zeit weiter die Küche machen kann. So werden die Arbeiten gemacht, wobei allerdings das verwendete Material qualitativ keinesfalls den Darstellungen entspricht. Das kann die Bewohnerin freilich nicht erkennen. Nun kommt die Rechnung von DM 269,61, zahlbar vor Ort. Sie ist verwundert; der "Handwerker" legt nach, dass der Betrag mit der nächsten Miete verrechnet würde. Er überreicht ihr zum Schluss noch eines der Prospekte des Eisenwarenfachgeschäfts.
Die Abmoderation kündigt dann noch eine weitere Variante an, die mit einem nachfolgenden Kurzclip veranschaulicht wird: die Schwindler klopfen ausgesprochen laut an fremden Wohnungstüren und nützen dann den Schreckeffekt aus, um - wie im Hauptfilmfall gezeigt - ein minderwertiges Schloss überteuert abzusetzen. - Darsteller: Kay Sabban als Schwindler, Wilfried Elste als Fachhändler, Liselotte Köster als Klara Wybranetz, Anne Georgio als Opfer #2
- Zitate: Ede: "«Treppenterrier» werden Gauner dieses Typs übrigens im Milieu genannt."
- Bewertung: **
- Besonderheiten: Die beiden gezeigten Varianten des Tricks werden getrennt durch einen Zwischentext Edes am Stehpult. Der Türschlossschwindel war bereits Teil eines Wohnungsmedleys aus dem Jahr 1974.
Handtaschendiebstahl im Kunden-WC
- Details: Ehepaar Marion und Günther Althoff im Kaufhaus unterwegs. Zwischenzeitlich muss die Frau kurz auf das Kunden-WC. Dass eine weitere Kundin gerade am Waschbecken steht, ist zunächst nicht weiter ungewöhnlich. Frau Althoff hängt Handtasche und Mantel bestimmungsgemäß am seitlichen Kleiderhaken der WC-Kabine auf. Routiniert begibt sich die vermeintliche Kundin daraufhin in die benachbarte Kabine, steigt auf die Schüssel, greift mit Erfolg nach der aufgehängten Handtasche von Frau Althoff und sucht mit dieser das Weite.
- Darsteller: Sonja Hörbing als Marion Althoff, Rolf Beuckert als Günter Althoff, Roswitha Benda als Diebin
- Zitate: Sprechertext: "Frau Althoff hat in ihrer gehandicappten Situation gar nicht die Chance, schnell genug zu reagieren."
- Bewertung: *
- Besonderheiten:
Bemerkungen
Vorherige Sendung: VF 106 (Sendung vom 12.02.1988)
Nächste Sendung: VF 108 (Sendung vom 20.05.1988)
Zurück zur Übersicht: Vorsicht Falle – Alle Sendungen