Spezial – Aktenzeichen XY ... gelöst (5) vom 09.02.2022
Filmfälle
Vermisstenfall Maria B.
wurde als FF 3 des XY-Spezial 3: Wo ist mein Kind? vom 28.11.2012 behandelt. Am 8. September 2013 fanden Pilzsammler die sterblichen Überreste von Maria B. unweit von ihrem Wohnort im Kreuther Forst bei Bernhardswald im Lankreis Regensburg. Nur drei Tage später wurde ein Tatverdächtiger festgenommen und kam anschließend in Untersuchungshaft. Es war der Verlobte der Getöteten, welcher zusammen mit deren Zwillingsschwester im XY-Studio zu Gast war und sich auch noch intensiv an den Suchaktionen beteiligt hatte. Der Mann, den Maria B. wenige Wochen später heiraten wollte, schwieg zunächst zu den Vorwürfen und wurde im November 2013 freigelassen. Allerdings versuchten die Ermittler der von der Kripo Regensburg eingerichteten Ermittlungsgruppe "EG Maria" über vier Jahre hinweg weiterhin, dem Verlobten die Tat nachzuweisen und somit die Grundlage für einen Indizienprozess zu schaffen. Es gab kein Geständnis vom Tatverdächtigen. Der Krankenpfleger beteuerte weiterhin seine Unschuld. An der Leiche wurden unter anderem Spuren von Löschkalk, der eine Verwesung beschleunigt, sowie eine DNA-Spur gefunden, welche allerdings nicht von dem Verlobten stammt. Des Weiteren konnte trotz umfangreicher Untersuchungen nie ein Tatort, die Tatzeit, sowie die Todesursache ermittelt werden. Letztendlich reichten die gesammelten Indizien für die Staatsanwaltschaft nicht aus, um Anklage zu erheben. Ende Dezember 2018 wurde deshalb das Verfahren gegen den Beschuldigten eingestellt und der Fall als weiterhin ungeklärt vorerst zu den Akten gelegt, obwohl der Verlobte für die Polizei weiterhin als dringend tatverdächtig galt. Die Familie der jungen Frau hoffte weiter, dass eines Tages doch noch Hinweise zum Mörder ihrer Tochter führen würden und sie nicht ein Leben lang damit leben müssen, dass dieser frei herumläuft. Ein Jahr später, im Dezember 2019, haben sich dann für die Familie der jungen Frau wenigstens diese Hoffnungen doch noch erfüllt. Der seit Jahren Beschuldigte wurde abermals festgenommen - nachdem laut Auskunft der Staatsanwaltschaft Regensburg mithilfe neuer technischer Möglichkeiten das starke Beruhigungsmittel Lorazepam in einem Haarbüschel der Toten nachgewiesen werden konnte. Zu diesem Mittel hatte der Verlobte durch seinen Beruf als Krankenpfleger ungehinderten Zugang. Außerdem hatte er vor dem Verschwinden über Lorazepam und den perfekten Mord recherchiert. Im Juli 2020 begann vor dem Landgericht Regensburg der Mordprozess gegen den Krankenpfleger. Insgesamt 65 Zeugen und 18 Sachverständige haben Aussagen gemacht. Der Staatsanwalt forderte in seinem Plädoyer eine lebenslange Freiheitsstrafe. Der Angeklagte habe nicht nur heimtückisch, sondern auch aus niedrigen Beweggründen gehandelt. Als Motiv wird dem Krankenpfleger vorgeworfen, dass ihm Maria B. für eine neue Beziehung im Weg stand. Der Angeklagte soll sich in eine junge Patientin verliebt haben. Zudem beantragte der Staatsanwalt, die besondere Schwere der Schuld des der Angeklagten festzustellen, sodass er nicht nach 15 oder 20 Jahren entlassen werden kann. Die Angehörigen von Maria B. schlossen sich diesen Forderungen an. Am 6. Oktober 2020 wurde der Krankenpfleger nach einem aufwändigen Indizienprozess wegen Mordes an Maria B. zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Das Gericht sah dabei niedrige Beweggründe und Heimtücke als Mordmerkmale gegeben. Die besondere Schwere der Schuld wurde festgestellt. Zuvor hatte der Verteidiger Freispruch gefordert.
- Besonderheit: Der mutmaßliche Mörder von Maria B. (ihr Verlobter) war damals in der Sendung zu Gast bei Rudi.
Dieser Film enthält zwei Filmfehler: In der Szene, in der der Täter an seinem Arbeitsplatz das erste Mal im Film vorkommt, ist an der Wand im Hintergrund ein großer Kalender zu erkennen. Balken in diesem Kalender sollen vermutlich Termine anzeigen. Allerdings haben die Monate bis zu 5 Wochen, der April hat sogar einen Balken bis zum 36. Tag. Später im Film zeigt der Täter einem Polizisten eine Facebook-Nachricht vom Opfer auf seinem (Android-)Handy. Die Facebook-App zeigt außer der Nachricht des Opfers noch Symbole zum Telefonieren und Videotelefonieren an. Die Funktionalität für Videotelefonate hat Facebook jedoch erst 2015 eingeführt, und die nachgestellte Szene spielt im Jahre 2012. Um die Filmfehler aus Sendung vom 08.12.2021 FF1 nicht zu wiederholen, zeigt das Handy die aktuelle Uhrzeit nicht an. Ungewöhnlich ist allerdings, dass der Täter im Polizeipräsidium WLAN-Empfang hat, und dass die Empfangssymbole für WLAN und Mobilfunknetz oben links im Display angezeigt werden, da diese bei Android-Smartphones normalerweise oben rechts zu finden sind.
Vermisstenfall Ivonne R.
wurde als FF 1 der Sendung vom 19.09.2018 behandelt. Die vergrabene Leiche der 39-jährigen Ivonne R. wurde am 25. April 2019 nahe eines Rapsfeldes in Hammoor im Kreis Storman von einem Landwirt entdeckt. Ihr Ex-Freund wurde am 1. Mai 2019 festgenommen, ein Richter erließ Haftbefehl wegen des dringenden Verdachts des Mordes. Des Weiteren gab ein XY-Zuschauer einen wichtigen Hinweis über die exakten zeitlichen Abläufe am mutmaßlichen Tattag. Im November begann der Prozess gegen den Ex-Freund von Ivonne R. vor dem Lübecker Landgericht. Am zweiten Prozesstag gestand er, Ivonne R. ermordet zu haben, da sie ihn vorher verhöhnt hatte. Im Januar 2020 wurden Ergebnisse der Spurensicherung vorgestellt. Am 21. April 2020 fiel das Urteil: Der Angeklagte muss lebenslang ins Gefängnis. Der Verteidiger hatte sechs Jahre Haft gefordert. Es bleibt jetzt abzuwarten, ob der Verteidiger in Revision geht.
Unbekannter Toter in Belgien
wurde als SF 3 der Sendung vom 03.06.2009 und als SF 1 der Sendung vom 09.05.2018 behandelt. Unbekannter Toter in der Maas in Amay (Belgien), gefunden am 19. Juni 2008. Die Leiche ist halb verwest, Arme und Beine fehlen. Rekonstruktion des Gesichts. Leiche in einem 120L-Schwergut-Müllsack der Firma Pely verpackt. Beschreibung des Toten: ca. 40 Jahre alt, 180 cm groß, kräftig, kurze braune Haare, braune Augen, hat erste Lebensjahre wohl im Alpenraum verbracht, Tätowierung auf dem rechten Arm, zwei Herzen mit den Vornamen "PETER" und "SABINE". Identifizierung des Opfers dank XY - 46-jähriger Peter J. aus Bergheim Nähe Köln - Festnahme der 37-jährigen Ehefrau des Opfers am Donnerstag, 07. Februar 2019, die nach mehrstündiger Vernehmung ein Geständnis abgelegt hat
Bemerkungen
- Wie bereits in den bisherigen "Aktenzeichen XY... gelöst"-Sendungen wieder mit der Kriminalpsychologin und Schriftstellerin Lydia Benecke.
- Obwohl Christian Baumann in FF3 als Übersetzer eingesetzt wird, ist er im Abspann bei den Sprechern nicht aufgeführt.
- Es gibt wieder eine Vorschau auf einen Fall der nächsten Sendung.
- In der Sendung in der ZDF-Mediathek wurde FF1 kommentarlos herausgeschnitten. Die Sendung beginnt direkt mit FF2.
Vorherige Sendung dieser Reihe: Spezial – Aktenzeichen XY... gelöst (4) vom 30.06.2021
Nächste Sendung dieser Reihe: Spezial – Aktenzeichen XY... gelöst (6) vom 06.03.2024
zurück zur regulären Sendungsübersicht
zurück zur Übersicht der Sondersendungen