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Spezial – Aktenzeichen XY ... gelöst (3) vom 15.07.2020

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Filmfälle

Der Maskenmann

Inhalt

Mord an Stefan J., Dennis R. und Dennis K. 1992 begann eine Missbrauchsserie an Jungen, vorwiegend in Norddeutschland. Der Täter, der als groß und kräftig beschrieben wurde, drang stets nachts und maskiert in Schullandheime, Zeltlager und Jugendheime ein, um sich an Jungen zu vergehen. Ab 1994 brach er auch in Einfamilienhäuser ein. Zu der Serie wurden neben etwa 45 versuchten oder vollendeten Missbrauchsdelikten auch drei Morde in Norddeutschland gezählt. Neben dem Mord an dem achtjährigen Dennis R. (†8), fallen darunter noch die Mordfälle Stefan J. (†13) aus FF 3 der Sendung vom 09.10.1992 und Dennis K. (†9) aus FF 1 der Sendung vom 05.04.2002. Bei seinen Taten trug der Mann jeweils dunkle Kleidung, eine Maske und Handschuhe, was ihm durch die Presse das Pseudonym Maskenmann einbrachte. In allen Fällen gelang es ihm durch sein äußerliches Erscheinungsbild, die Kinder einzuschüchtern. Der anfangs als sportlich beschriebene Täter legte im Laufe der Jahre an Gewicht zu. Er war meist mit dem Auto unterwegs und schien möglicherweise Erfahrungen im Umgang mit Kindern zu haben. Man nahm an, dass er alleinstehend und sozial integriert lebte, eine pädophile Neigung zu Jungen im engeren Familien- und Freundeskreis allerdings durchaus bemerkt worden sein könnte. Auffällig war zudem eine gewisse Risikobereitschaft des Täters, der sich an vielen Tatorten einer möglichen Entdeckung aussetzte. Darüber hinaus hatte er die drei deutschen Mordopfer über weitere Strecken mit dem Auto transportiert, im Fall von Dennis R. sogar mehr als 250 Kilometer über die damals noch bewachte Grenze nach Dänemark. Dennoch war es ihm stets gelungen, kaum Spuren zu hinterlassen. Die Ermittler gingen daher von einem intelligenten Täter aus, der seine Handlungen vermutlich in einem ihm vertrauten Umfeld ausführte und vorher entsprechend plante. Am 15. April 2011 gab die Polizei die Festnahme eines dringend Tatverdächtigen bekannt. Der entscheidende Hinweis kam von einem früheren Opfer, das 1995 von einem maskierten Täter in seinem Elternhaus missbraucht worden war und sich im Zuge der im Februar 2011 veröffentlichten Situationsskizze daran erinnert hatte, dass es einige Monate vor dem Missbrauch von dem Betreuer einer Kinderfreizeit über seine Wohnsituation ausgefragt worden war. Der damals 40-jährige Martin N. aus Hamburg-Harburg, der bis September 2000 in Bremen gewohnt hatte, legte nach ersten Vernehmungen ein Geständnis ab. Er gab zu, Stefan J., Dennis R. und Dennis K. ermordet und etwa 40 weitere Kinder missbraucht zu haben. Bei seinen Vernehmungen gab Martin N. an, die drei von ihm gestandenen Morde begangen zu haben, um den sexuellen Missbrauch zu verdecken und nicht als Täter identifiziert werden zu können. Stefan J. erdrosselte er nach eigener Aussage in der Nacht seines Verschwindens, weil er ihn in seinem Auto mitgenommen und befürchtet hatte, dass dieser sein Kraftfahrzeugkennzeichen bemerkt haben könnte. Auch Dennis R. hatte er in seinem Wagen befördert und mit ihm einige Tage in einem Ferienhaus bei Holstebro in Dänemark verbracht, bevor er ihn erwürgte. Dennis K. erstickte er, weil dieser sich gegen den Missbrauch lautstark zur Wehr gesetzt haben soll. Am 27. Februar 2012 wurde Martin N. schließlich wegen Mordes zur Verdeckung von Straftaten an Stefan J., Dennis R. und Dennis K. sowie 20 Missbrauchsdelikten zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Zudem stellte das Gericht die besondere Schwere der Schuld fest




https://www.wikixy.de/Martin_N._(Serienm%C3%B6rder)

Mord vor Weihnachten

Inhalt

Mord an Hans-Joachim E. Kurierdienst im Industriegebiet von Mehren in der Eifel; Opfer ist Leiter des Versanddienstes; zwei Frauen beschäftigt; Opfer ist verliebt; Klassentreffen am 24 September 2005; Jugendliebe neu entflammt; gegen 20:20 Uhr Betriebsschluss; letzter Fahrer sucht nach Geldbörse; diese wird nicht gefunden; Opfer fährt nicht sofort nach Brandenburg; in aller Frühe zur Liebe fahren; auf dem Parkplatz wird Opfer auf brutalste Weise niedergeschlagen; danach wird das Büro beraubt; heller Transporter vor Büro; am nächsten Morgen wird Leiche gefunden; blutverschmiert, Mitte Dezember 2014, fast auf den Tag genau neun Jahre nach dieser brutalen Tat, konnten zwei 30 und 45 Jahre alte Männer festgenommen werden, nachdem die Ermittler ihnen durch einen während der Sendung eingehenden Hinweis auf die Spur kam. Einer wurde als Auftraggeber der Tat zu acht Jahren, der andere als Haupttäter zu 15 Jahren Haft verurteilt. Die restlichen Tatbeteiligten konnten allerdings bis heute nicht gefasst werden.

Ammerseekiste

Inhalt

Mord an Ursula H. Entführungsfall; monatelange Vorbereitungen; Heimwerker; schwarze Kiste im Wald vergraben; unheimliches Verlies; Belüftungssystem; Sportunterricht; Kinder wollen freiwillig Unterrichtsverlängerung; nach Ferien am ersten Schultag entführt; auf Uferweg am Ammersee von Fahrrad gerissen und in Kiste verschleppt; 2 Mio. DM Lösegeld; Opfer in Kiste erstickt; Belüftungssystem war durch nasses Laub verstopft. Am Freitag, dem 30. Mai 2008, wird, ausgehend von einem Artikel der Augsburger Allgemeinen, in vielen Tageszeitungen, teilweise auf Seite 1, berichtet, der Mord an Ursula H. stehe unmittelbar vor der Aufklärung. Tatverdächtiger ist ein 58 - jähriger Mann aus Kappeln (Schleswig-Holstein), der früher in einem Nachbarort der Familie gelebt hat. Er wurde am Mittwoch festgenommen und sitzt momentan in Augsburg in Untersuchungshaft. Ein Tonband überführt den Mörder der kleinen Ursula. . Der festgenommene Werner M. betrieb Anfang der 1980er Jahre im Nachbarort der Familie ein Radio- und Fernsehgeschäft und war hoch verschuldet. Es wurde bereits kurz nach der Tat gegen ihn ermittelt. Zeugen lieferten damals aber ein Alibi. Der Beschuldigte bestreitet bis heute die Tat. In seiner Wohnung wurde ein Tonbandgerät beschlagnahmt, für das ein aufwendiges Phonetikgutachten erstellt wurde. Dem Gutachten zufolge weist das Tonbandgerät technische Auffälligkeiten auf, die auch bei den mitgeschnittenen Telefonanrufen festgestellt wurden. Die Kontaktaufnahme mit den Eltern erfolgte seinerzeit zunächst durch Telefonanrufe, bei denen der Täter jeweils die Erkennungsmelodie von Bayern 3 abspielte, ohne dass es zu Gesprächen gekommen wäre. Später trafen Erpresserbriefe mit der Lösegeldforderung und zu den Modalitäten der geplanten Geldübergabe ein. Danach brach der Kontakt ab. Die Kiste mit der Leiche des Kindes wurde dann 19 Tage nach Ursulas Verschwinden am 4. Oktober 1981 gefunden. Die Staatsanwaltschaft Augsburg eröffnet bald den Prozess gegen den 58-jährigen mutmaßlichen Täter und seine der Beihilfe bezichtigten Ehefrau. Der Fernsehtechniker wurde aufgrund eines Tonbandgerätes, das zur Tat verwendet wurde, und in seinem Besitz war, überführt. Er hatte früher in einem Nachbarort am Ammersee gelebt und sitzt bereits in Untersuchungshaft. 25.3.2010 Heute wurde in Augsburg das Urteil gesprochen: Lebenslange Haft gegen den Hauptangeklagten, seine Ehefrau wurde vom Vorwurf der Beihilfe freigesprochen

Bemerkungen

  • Kriminalpsychologin und Schriftstellerin Lydia Benecke wieder mit Einblicken in die Psyche der Täter bei Rudi im Studio, wie auch schon bei den ersten beiden "XY-Gelöst"-Sendungen.
  • Der Schwerpunkt dieser Spezialsendung liegt auf Verbrechen an Kindern.
  • Kurze Rückblicke auf FF 1 der Sendung vom 01.10.1982 und FF 1 der Sendung vom 16.04.2014.

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