Nächste Ausgabe von "Aktenzeichen XY … ungelöst" in 24 Tagen (am 6. November 2024) um 20:15 Uhr im ZDF!

Sendung vom 22.05.1970

Aus Aktenzeichen XY ... ungelöst - Wiki
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   Sendung Nr. 26   Moderation: Eduard Zimmermann   
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Filmfälle

Brutale Mordserie ("100 Leichenteile")

Inhalt

  • Dienststelle: BKA Wiesbaden
  • Beamter im Studio: Kriminalhauptkommissar Heinz Vogel
  • Details: zerstückelte Leichen; über 100 Tote;
    • 1. Fall: 4. Juli 1955; Barkassenfahrer sollen Boje wechseln; entdecken Kiste auf Sandbank in der Nordsee; enthält Unterleib und Beine eines Mannes unter 20; lag mehrere Monate im Wasser; bis dato weder Identität des Opfers noch Herkunft der Kiste bekannt
    • 2: Fall: Juli 1961; Österreich; Wiestalstausee; Ohrläppchen Frau zwischen 30 - 40 Jahren, kleine schwielige Hände
    • 3: Fall: 15. August 1964; Rheinufer; junge Frau; viele Goldzähne und -kronen
    • 4. Fall: 4. Mai 1966; Bauer findet Oberkörper; Kuh schaut in Kamera; insgesamt Fall Nr. 76
    • 5. Fall: Sommer 1966; Rhein bei Duisburg; keine Hände und auch keine Fingerabdrücke; viele auffallende Narben
    • 6. Fall: Dezember 1967; Sprockhövel-Haßlinghausen bei Wuppertal; im Nebel unheimliche Fracht ablegen; Reifenspur neben Straße; Hausfrau findet zwei Beine.
      Nach der Sendung konnte der Tote als Siegfried T. identifiziert werden.
  • Zitat: „Erst als sich am nächsten Morgen der Nebel etwas lichtet, findet eine Hausfrau die unheimliche Fracht, die der Fahrer des Wagens in der Nacht abgeladen hat: Die Beine eines Mannes.“ (Sprechertext Wolfgang Grönebaum)
  • Sprecher: Wolfgang Grönebaum
  • Darsteller: Kurt Beeken, Jürgen Dieckmann, Peter Hollmann, Karlheinz "aufs Maul" Lemken (auch Karl-Heinz Lemken) als Landwirt, Gottfried Mehlhorn
  • Besonderheiten: Arbeitstitel: "Stückwerk". Die behandelten Verbrechen erstrecken sich über einen Zeitraum von 15 Jahren. Im Studio wird nach dem Film eine lange, unheimliche Tafelreihe mit Leichenteilen gezeigt. Der 6. Fall wurde auch nochmal im FF 3 der Sendung vom 17.11.1972, "Mord an Manfred Sch. und Siegfried T. (Villa Brüderich)", behandelt.
  • Belohnung: insgesamt 22.000 DM
  • Bewertung: ***
  • Status: ungeklärt

Nachspiel

Ede berichtet in der Folgesendung über neue Erkenntnisse. Er ist zuversichtlich, dass der Tote, der bei Wuppertal gefunden wurde, identifiziert werden kann. Außerdem soll sich die Herkunft der Holzkiste klären. FF 3 der Sendung vom 17.11.1972 nimmt Bezug auf diesen Fall. Laut "Todesermittlung: Polizeiliche Aufklärungsarbeit, Grundlagen und Fälle" (2016) von Armin Mätzler und Ingo Wirth, S. 53-60 sowie S. 64-73 kann der letzte Fall als geklärt gelten. Danach wurde der Tote mit E605 forte vergiftet und konnte nach einer Exhumierung und mehreren Gutachten Ende 1972 als Siegfried T. identifiziert werden. Als Tatverdächtiger galt Hermann A., der 1974 für den 1972 verübten Mord an Manfred Sch. vor Gericht stand und zu lebenslanger Haft verurteilt wurde.

Der Mord an Siegfried T. wurde nicht angeklagt, weil nur Indizienbeweise vorlagen: Eine Verbindung zwischen A. und T. konnte nachgewiesen werden. A. war an den Fundtagen der Leichenteile nicht zur Arbeit erschienen. Weil in A.s Wohnung Anzeichen für die geplante Zerstückelung von Sch. gefunden worden waren, liegen Parallelen zwischen beiden Fällen nahe. Das Gericht äußerte aber in seiner Urteilsbegründung, dass A. wohl auch der Mörder von T. sei. Während des Prozesses behauptete A. zwar, dass T. der Mörder von Sch. gewesen sei. Dies sei aber allein schon deshalb ausgeschlossen, weil dessen "zerstückelte Leiche schon 1967/68 gefunden worden war."

Siehe auch:

  • Armin Mätzler, Ingo Wirth - Todesermittlung: Grundlagen und Fälle S. 64-73.

Raubüberfall auf einen Juwelier in Straubing ("Der Blonde und der Kleine")

Inhalt

  • Dienststelle: Kripo Straubing
  • Beamter im Studio: Kriminalamt Isenmann
  • Tattag: 22. Dezember 1969
  • Details: "junge Burschen" im alten VW 1600; verschmierte Nummernschilder; Juwelier unterschätzt Täter; Schmuck im Gesamtwert von 200.000 DM erbeutet; über 350 Schmuckstücke; Überfallene müssen sich ausziehen; geöffneter Tresor wird gefunden; Räuber werden im Gasthaus beobachtet;
  • Zitate: „Haben Sie schwarze Stirnbänder?“ - „Dutt mer leid, schwarze Stirnbänder ham'mer ned. Hellblau und weiß hätt' es noch da. Sie können's ja mal probier'n.“ - „Naa, das is' zu eng, da krieg' ich ja Gehirntumoren.“ - „Vielleicht sind die weißen besser.“ / „Und vor allem auch die Schuhe ausziehen! Los, los - sonst knallt's!“ / „Bleiben Sie noch fünf Minuten hier steh'n!“ / „Die beiden ungeduldigen Kunden warten nicht mehr auf das Brot. Als sie merken, dass sie aufgefallen sind, verlassen sie fluchtartig das Gasthaus in Leiblfing.“ (Sprechertext)
  • Sprecher: Wolfgang Grönebaum
  • Darsteller: Holger Berg, Ossi Eckmüller, Norbert Gastell, Hermann Hartmann, Ingeborg Sassen-Haase
  • Besonderheit: In der Nachbesprechung des Falls wiederholt Ede unter Verweis auf "frühere Sendungen" die Bedeutung von Punzzeichen in Schmuckgegenständen: diese sind winzige Gravuren der Herstellerfirmen auf der Innenseite der Stücke.
  • Belohnung: Maximal 20.000 DM, davon 5.000 DM für die Ergreifung der Täter, sowie 10% der wiederbeschafften Beute.
  • Bewertung: *
  • Status: ungeklärt

Nachspiel

In der Folgesendung berichtet Ede, dass im Zuge der Ermittlungen in diesem Fall ein Autohändler gefunden wurde, der im großen Stil geklaute Autos umfrisiert und weiterverkauft hat.

Mord an Erna K. ("Mutti-Mord")

Inhalt

  • Dienststelle: Kripo Oldenburg
  • Beamter im Studio: Kriminalhauptmeister Schröder
  • Tattag: In der Nacht vom 22. auf den 23. Oktober 1969
  • Details: Fußball im Fernsehen; Gerd Müller schießt das 2:1 für Deutschland gegen Schottland (Endstand 3:2; Quelle: dfb.de) in Hamburg; in einem englischen Internat in Wilhelmshaven gucken einige junge Männer das Spiel; 45-jährige Erna K. ist eine Küchenhilfe; in einem Kleinbus steigen sie und ihre Kolleginnen dann ein, um zum Bahnhof zu fahren; der Kleinbus wird von einem Opel-Fahrer verfolgt; am Börsenplatz wird Erna von Taxifahrern gesehen; sie hat auch viele Männerbekanntschaften; auch ist Erna gelegentlich eine Hobby-Prostitutierte; ihre 13-jährige Tochter hört wie es um Mitternacht an der Haustür klingelt; Tochter hat ihren Turnbeutel vergessen, kommt nochmal nach Hause und findet tote Mutter im Bett;
  • Zitat: „Mutti, warum sagst du denn nichts ...? Mutti ...!“
  • Sprecher: Wolfgang Grönebaum
  • Darsteller: Gert Burkard, Agnes Busch, Dagmar Grimm, Herbert Schäfer (1)
  • Besonderheiten: Wieder schießt Gerd Müller in einem Filmfall ein Tor. Zuvor schon im FF 1 der Sendung vom 15.03.1968 beim "Fußballspiel-Mord" an Magdalene K..
  • Belohnung: 4.000 DM
  • Bewertung: ***
  • Status: geklärt

Nachspiel

Das Verbrechen blieb sage und schreibe 27 Jahre lang ungeklärt. Im August 1996 endlich konnte der Täter, ein zum Tatzeitpunkt 23 Jahre alter Seemann aus Wilhelmshaven, sein schlechtes Gewissen nicht mehr ertragen. Der Mann war seit einem Schlaganfall an den Rollstuhl gefesselt und hatte jahrzehntelang vergeblich versucht, die Tat zu vergessen. Mehrmals hatte er versucht, sich das Leben zu nehmen. Jedesmal wurde er gerettet. Zuletzt stürzte er sich in ein Hafenbecken, auch diesmal wurde er gerettet. Im Krankenhaus schließlich verlangte er nach der Polizei und legte ein umfassendes Geständnis ab. In der Sendung vom 23.08.1996 wurde über die, in ihrer Art wohl einmalige, Aufklärung der lange zurückliegenden Tat berichtet.

Siehe auch:

Die Studiofälle der Sendung:

  • SF 1: Fahndung für die Schweiz nach Heinrich D. (59), gesucht wegen Unterschlagung. Er lässt sich in großen Firmen als Buchhalter einstellen und leitet mit Hilfe von geschickten Fälschungen große Geldsummen auf sein Konto. Er ist geboren im Kanton Thurgau, spricht mehrere Sprachen und wird von seiner Ehefrau begleitet. Der Schaden beläuft sich mittlerweile auf 750.000 SFR.

Geklärt: Heinrich D. stellte sich der Polizei in Genf. Auflösung in der Sendung vom 10.07.1970.

  • SF 2: Kripo Köln - Fahndung nach Dieter W. (30) und Brigitte K. (26), gesucht wegen Einbruchdiebstahls. Dieter W. ist Mitglied einer Einbrecherbande, von der einer der Täter bereits verhaftet wurde. Gegen Brigitte K. besteht auch ein Haftbefehl.

Geklärt: Dieter W. sah am Abend der Sendung in seiner Wohnung in Kettwig an der Ruhr seine Fahndung und flüchtete nach der Sendung. In Darmstadt erkannte ein Zuschauer sein Auto, das in der Spätsendung noch bekannt gegeben wurde, als es bei Gelblicht über eine Ampel fuhr. Was aus der Frau wurde, ist nicht bekannt. Vermutlich ist sie mit ihm festgenommen worden. Auflösung in der Folgesendung.

  • SF 3: Fahndung für die Schweiz nach Bruno S. (27), gesucht wegen Diebstahls. Er hat in der Nacht zum 15. Mai 1970 in Köniz bei Bern in einer Apotheke neben Rauschmitteln auch starke Gifte, von denen einige auch in kleinsten Mengen tödlich sind, entwendet. Er weiß vermutlich nichts von der Gefährlichkeit der Gifte und könnte jetzt in Deutschland oder Österreich versuchen, die gestohlene Ware zu veräußern.

Geklärt: Bruno S. wurde am 4. Juni 1970 in Winterthur verhaftet. Auflösung in der Folgesendung. In der Sendung vom 10.07.1970 wird schließlich noch abschließend berichtet, dass Bruno S. das Versteck preisgegeben hat, wo sich die Beute befand. Die Gifte, mit denen tausende Menschen ermordet werden könnten, wurden sichergestellt.

  • SF 4: Fahndung für Österreich nach Dr. Richard N. (41), gesucht wegen Großbetrügereien. Sein Betätigungsfeld erstreckt sich über ganz Europa. Er wird von einer deutschen Frau begleitet und verbreitet in neuerer Zeit auch Falschgeld.

XY gelöst - der Rückblick

Zwischenergebnisse aus früheren Sendungen:

  • FF 1 der vorherigen Sendung: Im gemeinsam für die Kapo Thurgau/Schweiz und der Kripo Konstanz/Deutschland vorgestellten mysteriösen "Bodensee-Mord" an dem Friseur Josef L. berichtet Werner Vetterli aus Zürich von bemerkenswerten Hinweisen und Spuren und hofft, leider vergeblich, auf eine endgültige Klärung schon in der nächsten Sendung. Siehe Nachspiel auf der Seite der Sendung vom 17.04.1970.

XY gelöst

  • FF 2 der vorherigen Sendung: Jürgen M. stellte sich nach der Sendung in Wuppertal freiwillig der Polizei, nachdem er sich zunächst nach Spanien abgesetzt hatte. Er wurde wegen eines Einbruchs in ein Pelzgeschäft gesucht.
  • SF 1 der vorherigen Sendung: Der von der Kripo Essen im Zusammenhang mit betrügerischen Autogeschäften gesuchte Eduard Sch. wurde in einer Gaststätte in Düsseldorf verhaftet.
  • SF 2 der vorherigen Sendung: Erich G., von den österreichischen Behörden bereits seit drei Jahren wegen Autodiebstahls gesucht, wurde in München an einer Tankstelle festgenommen.
  • SF 3 der vorherigen Sendung: Salvatore N., von den schweizer Behörden gesucht unter Verdacht der Beteiligung an einem Raubmord in Fribourg an einem einen 71-jährigen Lotterielosverkäufer, wurde in den Niederlanden verhaftet.

Erste Erkenntnisse (Zuschauerreaktionen in der Spätausgabe)

Filmfälle:

  • FF 1: Brutale Mordserie; allein 100 Hinweise zu der Kiste aus dem ersten Fall; Unter Umständen hat sich der Hersteller dieser Kiste gemeldet; Zu den Fällen 3 und 4 gab es auch zahlreiche Hinweise; auch kamen Hinweise zu 5 und 6, aber die müssen erst noch überprüft werden; Teddy berichtet zu Fall 2 (Stausee in Österreich), dass nur ein einziger Hinweis kam, der aber sehr wichtig zu sein scheint; Werner teilt noch einen Hinweis zu dem Fall 3 (Goldkronen) mit.
  • FF 2: Raubüberfall auf einen Juwelier in Straubing; Der gesuchte VW 1600 wurde mittlerweile in Norddeutschland sichergestellt; ob es Zusammenhänge gibt, muss aber erst noch überprüft werden; außerdem Hinweise auf Personen und auch auf den geraubten Schmuck; Auf Wunsch einiger Zuschauer, die vor kurzem Schmuck gekauft hatten, werden einige der geraubten Schmuckstücke noch einmal gezeigt; darunter eine Damenarmbanduhr mit 32 Brillanten, eine Brosche mit einem Saphir und vier Brillanten und der Gravur "Hilz" sowie mehrere Ringe und Broschen mit dem Punzzeichen "RB".
  • FF 3: Mord an Erna K. (Muttimord); sehr viele Hinweise mit Namen, die allerdings der Polizei bekannt sind, aber auch einige neue Hinweise, aber mehr kann der zuständige Kommissar nicht sagen.

Studiofälle:

  • SF 1: Fahndung nach Heinrich D.; Er wurde von zahlreichen Zuschauern in der Schweiz in verschiedenen Orten erkannt und es laufen mehrere Überprüfungen;
  • SF 2: Fahndung nach Dieter W. und Brigitte K.; Als Dieter W. am Abend der Sendung in seiner Wohnung in Kettwig an der Ruhr seine Fahndung sah flüchtete er und ist zur Zeit mit einem älteren Opel Kapitän unterwegs; Er soll eine dunkel getönte Brille tragen und Brigitte K. ist nicht in seiner Begleitung.
  • SF 3: Fahndung nach Bruno S.; Dringliche Aufforderung, das lebensgefährliche gestohlene Gift nicht einfach wegzuwerfen, sondern es anonym an eine beliebige Apotheke zu schicken, um weiteren Schaden zu verhindern.
  • SF 4: Fahndung nach Dr. Richard N. aus Indonesien; Er wurde vor wenigen Tagen in Friedberg in Hessen gesehen, vermutlich in einem älteren Mercedes 190 D und in Österreich meldete sich eines seiner Opfer.

Bemerkungen

  • Filmfall 1: sehr schockierend. Peter Hohl stört nach dem Film den Ablauf der Sendung.
  • In der Nachbesprechung zu Filmfall 2 fällt ein Schild mit einem Kfz-Kennzeichen herunter. Ede hebt es wieder auf und befestigt es mit den Worten „Ich muss hier erst die Nummer wieder ankleben, es ist auf nichts Verlass“ wieder an der Wand.
  • Filmfall 3 ist der berühmte "Mutti"-Fall.

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