Sendung vom 03.11.2010
Filmfälle
Mordfall Klaus K. ("Hühner-Klaus")
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Recklinghausen
- Kommissar im Studio: Erster Kriminalhauptkommissar Achim Finkeldey
- Einbruch: 06. Januar 2006
- Tattag: 29. Mai 2010, gegen 22:30 Uhr
- Details: Bochum, 2006; Fall nimmt seinen Anfang; Einbruch bei einer 71-jährigen wohlhabenden Witwe; Wohlstand kein Geheimnis; wird nachts geweckt; Täter maskiert; nötigen alte Dame den Tresor zu öffnen; rauben Schmuck im Gesamtwert von rund 100.000€ und dazu fast 20.000€ Bargeld; DNA-Spur von einem der Täter entdeckt; Witwe kann sich selbst befreien; Datteln, 2010; knapp 40km von Bochum entfernt; 80-jähriger Klaus K.; in den 50er Jahren hat er und seine Frau mit einem Hühnerstand auf dem Wochenmarkt begonnen, heute umfasst das Familienunternehmen u.a. ein Geflügelgroßhandel, ein 4-Sterne-Hotel "Seehof" und mehrere Gaststätten; hat seine Firmen schon vor Jahren seinen drei Kindern überschrieben, dennoch fungiert er weiter als Geschäftsführer; Ehefrau schaut den ESC; Täter müssen Grundstück ausspioniert haben; wissen, dass am Tattag kein Lieferverkehr stattfindet; Täter fangen Klaus K. vor der Haustür ab; Kopfschuss; Ehefrau hört Schuss; findet Klaus K. erschossen vor; auf der Flucht wirft einer der Männer seine Maske weg - gleiche DNA wie in Bochum; unklar, warum Überfall zum Mord wurde; Spur führt auch nach Dortmund;
- Zitate: "Vom Tellerwäscher zum Millionär - wenn dieses Lebensmotto auf jemanden zutrifft, dann auf Klaus K.!"
- Musik: "OPA" von Giorgos Alkaios & Friends (Griechenland ESC 2010), "Shine" von Sopho Nischaradse (Georgien ESC 2010), "Satellite" von Lena Mayer-Landrut (ESC 2010)
- Belohnung: 100.000 €
- Bewertung: ***
- Status: geklärt
Nachspiel
Es konnten aufgrund eines Zuschauerhinweises alle 3 Täter ermittelt und festgenommen werden. Einer der Täter legte schon während seiner Festnahme ein Teilgeständnis ab und gab der Kripo entsprechende Hinweise auf seine Mittäter. Der tödliche Schuss soll sich nach den Aussagen eines weiteren Komplizen zufällig gelöst haben, da man eigentlich plante, Klaus K. zu zwingen, den Safe zu öffnen und das Geld zu rauben.
Einer der Festgenommenen gab zu, einen Raubüberfall im Jahr 2006 in Bochum verübt zu haben, bei dem ohnehin dessen DNA gesichert wurde.
Quelle: "Polizei fasst drei Verdächtige" - Spiegel - Online.de vom 17.02.2011
Urteil: der Haupttäter erhält 12 Jahre, die Komplizen 5 bzw. 7 Jahre. Das Gericht stufte die Tat nicht als Mord ein, sondern als versuchter Raub mit Todesfolge. Der Haupttäter wurde zusätzlich wegen eines Raubüberfalls in Bochum aus dem Jahre 2006 verurteilt.
Quelle: "Hotelier in Haltern erschossen- 12 Jahre Haft für Haupttäter" - RP online vom 10.05.2012
Überfall auf Juweliergeschäft
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Köln
- Kommissarin im Studio: Kriminalhauptkommissarin Karin Radke
- Tattag: 17. November 2009, gegen 16:19 Uhr
- Details: Köln, 2009; kleines Juweliergeschäft in der Altstadt von Köln; ganz in der Nähe des Kölner Doms; Familienbetrieb; Inhaber ist ein Ehepaar, welches 2004 in die Räumlichkeiten gezogen ist; liegen viel Wert auf Sicherheit; zwei Überwachungskameras; Eingangstür stets verschlossen; wird per Knopfdruck geöffnet; zwei unmaskierte Männer nähern sich dem Juweliergeschäft; einer der Männer betritt das Juweliergeschäft; Pistole; hält Tür offen; zweiter Täter stürmt dazu; Bauarbeiter rufen Polizei; schlagen Scheiben kaputt; Inhaber bewirft Täter mit schweren Gegenständen; Täter flüchten mit Fahrrädern; Passanten helfen bei der Verfolgung; Passant schubst Täter vom Fahrrad; Täter trennen sich; Komplize kann entkommen; einer der Täter wird eingeholt und festgehalten; ohne Beute unterwegs; Komplize hat Beute im Gesamtwert von 42.000€ bei sich; bis heute verschwunden; Festgenommener: gebürtiger Serbe ohne festen Wohnsitz; Freiheitsstrafe von vier Jahren und sechs Monaten;
- Zitate: "Ah bin ich froh, wenn die Baustelle weg ist. Überall dieser feine Staub..." "Dauert ja nur noch 1,5 Jahre." "Nur noch..."
- Bewertung: **
- Status: geklärt
Nachspiel
Fast acht Jahre lang konnte sich der Komplize vor der Polizei versteckt halten. Im August 2017 wurde er schließlich bei einem Juwelierüberfall in Barcelona festgenommen und durch einen DNA-Abgleich überführt. Der Mann, der aus Serbien stammt, soll für mindestens vier weitere Taten in Deutschland als Täter infrage kommen. Er wurde ausgeliefert und steht derzeit in Stuttgart vor Gericht.
In der Sendung vom 09.05.2018 wird über die Aufklärung des Falles berichtet.
Überfall auf Clubbetreiber
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Frankfurt/M.
- Kommissar im Studio: Kriminaloberkommissar Frank Krivan
- Tattag: 18. Februar 2010, gegen 01:40 Uhr
- Details: Clubbetreiber wohnt mit Familie in Frankfurt am Main; macht sich auf den Weg in sein Unternehmen, ins Gewerbegebiet von Frankfurt-Bergen-Enkheim; dort betreibt er seit 1999 einen Swingerclub; vier Abende die Woche ist der Club geöffnet; die meisten seiner Gäste kennt er nur mit Vornamen; beschäftigt keine Angestellten; regelt alles allein, auch den Einlass in seinen Club; nicht selten kommt es vor, dass er Gäste abweisen muss - damit macht er sich nicht immer Freunde; macht gutes Geschäft mit dem Club; Haupteinnahmen erzielt er aus den Eintrittspreisen für alleinstehende Herren; gegen 01:00 Uhr verlassen die letzten Gäste den Club; verlässt den Club mit den Tageseinnahmen; wird an seinem Auto von drei Männern überwältigt; bewaffnet mit Pistolen; maskiert; rauben teuren Schmuck des Opfers im Wert von 80.000€; u. a. eine Rolex; brutal; Reizgas; rauben Tageseinnahmen von 70.000€; Opfer schleppt sich schwer verletzt zu einem nahestehenden Haus;
- Zitate: "Papa, gehst du heute zum Fasching?" "Fasching?"
- Bewertung: **
- Status: ungeklärt
Nachspiel
Der Beitrag des Falles bei XY sorgte für große Empörung bei dem Opfer der Tat, dem seinerzeit 47-jährigen Thomas F., dem Betreiber des Swingerclubs. Er sah sich in der Darstellung seiner Person derart der Lächerlichkeit preisgegeben, dass eine "besonders schwere Persönlichkeitsverletzung“ vorliege. Als störend empfand das Opfer die Szenen, welche zeigen, dass er sich nicht alleine aus einem Latex-Anzug befreien konnte und vor seinen Kindern Fetischklamotten trägt. Auch die Tatsache, dass er "hilflos zappelnd" schließlich von seiner Frau mit einer Küchenschere befreit werden muss, empfand Thomas F. als unzumutbar.
Der Anwalt des ZDF spricht von „künstlerischer Freiheit“ und einer „humoristisch-satirisch überzogenen Darstellung“. Das Landgericht urteilte am 12. Juli 2012, dass der XY-Beitrag Thomas F. zwar als „sehr unbeholfen“ darstelle, aber dennoch keine „besonders schwere Persönlichkeitsverletzung“ vorliege, die Schadensersatz nach sich ziehen würde. Diesen Schadensersatz von 20.000€ verlangt der Kläger jedoch.
Thomas F. ging in Revision und der Fall landete vor dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main. Der Vorsitzende Richter urteilte, dass eine Persönlichkeitsverletzung vorliege und der Kläger "als Depp lächerlich gemacht wird". Bevor der Prozess richtig losgehen konnte, einigten sich beide Seiten auf einen Vergleich. Thomas F. erhielt 5.000€ Schmerzensgeld.
Der Überfall selber ist bis heute ungeklärt, die Täter sind weiterhin auf freiem Fuß.
Chinesin zur Prostitution gezwungen
Inhalt
- Dienststelle: Kripo München
- Kommissar im Studio: Kriminalkommissar Stefan Süß; Monika Cissek-Evans von der Fachberatungsstelle JADWIGA
- Tatzeitraum: Mitte März 2007 - 12. August 2008
- Details: 36-jährige chinesische Bäuerin; hat drei Kinder; sucht Asyl in Deutschland; hofft auf ein Leben in Sicherheit; landet am 12. März 2007 auf dem Frankfurter Flughafen in Deutschland; aus der Provinz Shandong; auf Flucht vor politischen Verhältnissen; Schleuserorganisation; Karlsruhe; wird am 16. März 2007 weiter geschickt nach München in ein Asylantenheim; erkundet Umgebung; trifft einen Landsmann; Flucht wegen Ein-Kind-Politik; Landsmann bietet Job an; fährt arglos mit ihrem Landsmann mit; zweistöckiges Wohnhaus; unklar, wo dieses Haus steht; Chinesin lehnt Sexarbeit ab; wird überwältigt und weggesperrt; Asylantenheim vermutet freiwillige Abkehr; nicht ungewöhnlich; bekommt nach ersten Tagen Männerbesuch; sieht sich gezwungen, mit den Männern zu schlafen; viele Kunden; Asylverfahren wird eingestellt; Chinesin darf Zimmer nicht verlassen; fast 1,5 Jahre lang; lernt in einem Kunden einen Landsmann kennen; Stammfreier; verhilft ihr am 12. August 2008 zur Flucht; eventuell Komplize des Zuhälters; bringt sie zum Bahnhof, Zug nach Karlsruhe; dauert Monate, bis sie über ihr Trauma reden kann; schwer traumatisiert; Traumatherapie;
- Zitate: "Du bist durch diese Tür gekommen, du machst was ich dir sage!"
- Belohnung: 3.000 €
- Bewertung: ***
- Status: ungeklärt
Nachspiel
XY-Prävention
Inhalt
- Dienststelle: LKA Bayern
- Kommissar im Studio: Kriminaloberkommissar Josef Ischwang
- Tattag: nicht vorhanden
- Details: zwei Maschen, die überall passieren können; 1. Masche für alle Handybesitzer: "SMS-Betrug"; Opfer: 35-jähriger Geschäftsmann; im morgendlichen Stress kurz vor Arbeitsbeginn; idealer Zeitpunkt für die Betrüger zuzuschlagen; ein vermeintlicher Bekannter schickt seine neue Rufnummer mit der Bitte zum Rückruf; landet im Nirgendwo; legt auf; zwei Wochen später; 35-Jähriger hat Anruf längst vergessen; Brief aus London; Rechnung für die Teilnahme an einem Sex-Chat; Rechnung von 79€; Vorsicht von Angaben über die eigene Telefonnummer im Internet; solche SMS nicht beachten; 2. Masche für alle älteren Menschen; "die falsche Ärztin"; falsche Ärztin klingelt an der Haustür; gibt vor, sich nach dem Gesundheitszustand zu erkundigen; ist angeblich geschickt worden; gelangt so ins Haus; kundschaftet Geldverstecke aus; raubt Bargeld und verschwindet;
- Zitate: "Wie viel haben Sie denn heute schon getrunken? Warten Sie, ich hole Ihnen ein Glas Wasser."
- Bewertung: **
Nachspiel
Fahndung nach Goran S.
Inhalt
- Dienststelle: LKA Innsbruck
- Kommissar im Studio: Chefinspektor Edmund Wiesbauer
- Tattag:
- Details:
- Zitate: ""
- Belohnung: 4.000€
- Bewertung: **
- Status: ungeklärt
Nachspiel
Juwelenraub mit Axt
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Dortmund
- Kommissar im Studio: Kriminaloberkommissar Maik Stöwhase
- Tattag:
- Details: Täter bringen Axt & Buch (More Joy of Sex) mit; aufmerksame Zeugen; entkommen innerhalb kürzester Zeit
- Zitate:
- Bewertung: *
- Status: ungeklärt
Nachspiel
Die Studiofälle der Sendung
- SF1: Kripo Rosenheim - Fahndung nach Ralf M.: Top-Fahndung; Mord; 55-jähriger Ralf M.; soll seine Ehefrau vor zwei Wochen umgebracht haben; Ehefrau wurde ertränkt; seitdem auf der Flucht; ein paar Tage in einem Hotel in Regensburg; letzte Spur: Handy vor einer Woche im Grenzgebiet zu Österreich geortet; Opel Meriva in aeroblau metallic; "RO RA 789";
Geklärt: Am 04. November 2010 erkannte ein Verkehrsteilnehmer in Frasdorf das Auto des Gesuchten anhand des Kennzeichens wieder und alarmierte die Polizei. Diese leitete daraufhin eine Großfahndung ein. Doch ein Kollege der Polizei kam ihnen zuvor - obwohl er nicht im Dienst war, erkannte er den Gesuchten und dessen Auto ebenfalls sofort wieder und nahm diesen an einem Parkplatz am Simssee zwischen Prien und Riedering fest. Der Gesuchte leistete dabei keinen Widerstand.
In den Vernehmungen gab er an, mit seiner Ehefrau in eine hitzige Diskussion über die finanzielle Lage der beiden gekommen zu sein. Im Affekt des Streites ertränkte er schließlich seine Frau. Der 55-Jährige gilt als suizidal und wurde einem Haftrichter vorgeführt, der den Tatbestand des Mordes als erwiesen ansah.
XY Gelöst
- Sendung vom 06.10.2010 SF2: Keine 2 Tage nach der letzten XY-Sendung konnte wieder ein Fall dank der XY-Zuschauer gelöst werden. Eine Bankräubern aus Nürnberg wurde nach Hinweisen der XY-Zuschauer blitzschnell festgenommen. Es war eine 47-jährige Verwaltungsangestellte, die sich bisher nichts hatte zu Schulden kommen lassen.
Erste Ergebnisse
Wo ist das geheime Bordell?
Fall von Zwangsprostitution bei XY - Fahndung bringt erste Hinweise
Das tragische Schicksal einer jungen Chinesin und der Mord an Klaus K. aus Datteln haben die XY-Zuschauer während der jüngsten XY-Sendung besonders bewegt. Noch während sie lief, gingen im Studio und auf den Dienststellen die ersten Anrufe ein. Ein Hinweis klang sehr interessant“, so Kriminalkommissar Stefan Süß von der Kripo München. Er hat mit Hilfe von XY nach einem Haus gesucht, in dem eine Chinesin 17 Monate lang zur Prostitution gezwungen worden war.
Im Mordfall Klaus K. meldeten sich mehrere Zuschauer, die Hinweise zu den möglichen Hintergründen der grausamen Tat geben wollten. Der 80-jährige Geflügel-Großhändler war am 29. Mai vor seinem Haus in Datteln erschossen worden. EKHK Achim Finkeldey von der Kripo Recklinghausen zeigte sich mit der Resonanz zufrieden: „Einige Hinweise weisen in Richtung Ruhrgebiet. Wir müssen jetzt abwarten, wie stichhaltig sie sind“.
Möglicherweise einen Schritt weiter ist auch die Kripo Rosenheim. Sie hatte nach Ralf M. gefahndet, der dringend verdächtig ist, seine Ehefrau getötet zu haben. Mehrere Anrufer waren überzeugt, den Gesuchten in den vergangenen Tagen gesehen zu haben. Auch auf das Auto, mit dem Müller unterwegs sein soll, gab es Hinweise.
Chefinspektor Edmund Wiesbauer vom LKA Innsbruck zeigte sich ebenfalls optimistisch. Nach dem Raubüberfall auf einen 93-Jährigen hatte er nach dem mutmaßlichen Täter gefahndet. Es gingen mehrere Anrufe zum möglichen Aufenthaltsort des Tatverdächtigen Goran S. ein.
(Quelle: ZDF)
Bemerkungen
- Merkwürdige Aktion in FF 3: Ein Kind schaut zu, wie sein Vater aus einem SM-Anzug geschnitten wird
- Fehler im Abspann der Sendung: Statt Matthias Manz, Darsteller des Opfers aus FF 3, steht im Abspann dessen (geänderter) Rollenname, den Michael im Sprechertext auch erwähnt, Hans-Dieter Rhode.
- Dolmetscherstimme in FF 4
Vorherige Sendung: Sendung vom 06.10.2010
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