Nächste Ausgabe von "Aktenzeichen XY … ungelöst" in 5 Tagen (am 6. November 2024) um 20:15 Uhr im ZDF!

VF 091 (Sendung vom 21.06.1985)

Aus Aktenzeichen XY ... ungelöst - Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Filmfälle

Vorsicht bei der Probefahrt

  • Details: Ein dreister Trickdiebstahl an privaten Autoverkäufern wird hier vorgestellt. Herr Purzer verkauft seinen privaten ockergelben Opel Rekord 2.0, da er einen Firmenwagen bekommt. Vermeintlicher Kaufinteressent schaut vor Ort das Auto an, ist mit dem gepflegten Zustand zufrieden. Lässt sich auch Papiere zur Einsicht geben. Sodann treten sie die Probefahrt an, wobei der Interessent die Fahrzeugpapiere links neben sich ins Haltefach der Fahrertür legt. Zeigt sich mit Fahrdynamik durchaus zufrieden, bemängelt dann aber ein "Klappern" beim Gasgeben, wovon Herr Purzer aber nichts weiß, zudem liege die letzte Inspektion erst 14 Tage zurück. Fahrer hält an und drückt einige Male aufs Gas. Da Herr Purzer immer noch nichts Ungewöhnliches hören mag, schickt ihn der Interessent nach hinten; am Auspuff wäre die Erscheinung unüberhörbar. Nachdem er aussteigt, gibt der Trickdieb erst recht Gas und fährt auf und davon. Alle Fahrzeugdokumente sind in seinem Besitz; mit dem Fahrzeugbrief als quasi-Eigentumsnachweis kann er den Wagen leicht absetzen. In der Abmoderation betont Ede, der Fahrzeugbrief soll beim Verkauf erst nach vollständiger Bezahlung des Kaufpreises übergeben werden.
  • Darsteller: Helmut Potthoff als Käufer, Joachim Schweighöfer als Herr Purzer
  • Zitate: "Die Anhängerkupplung ist doch eingetragen, oder?"; "Klar, hat alles seine Ordnung!"; "Ah ja, die Anhängelast reicht aus. Wissen Sie, ich brauch' den Wagen vor allem für den Urlaub. Ich hab'n Wohnwagen."; "Also, ich hör' nichts!"; "Doch, doch, ganz deutlich! Gehen Sie doch mal nach hinten zum Auspuff, dann hören Sie es auch, wenn ich Gas gebe!"
  • Bewertung: **
  • Besonderheiten: Seit 2005 ist die amtliche Bezeichnung des Fahrzeugbriefes "Zulassungsbescheinigung Teil II" / Variante eines Experiments aus dem Jahr 1971

Falle für Senioren

  • Details: Junger seriös wirkender Mann wohnt als vermeintlicher Student einem Seniorentreffen bei. Benötigt angeblich Informationen für seine Seminararbeit und fragt nach Wohnsituation und Altenheimplätzen der Anwesenden und deren Bekannten. Unter anderem verweist dazu eine Seniorin auf eine Frau Buchholz als Kandidatin auf der Warteliste des städtischen Altersheims. Der junge Mann äußert dann Interesse, sich mit letzterer zu unterhalten und bekommt dafür ihre Adresse. Sodann erfolgt sein Besuch, bei welchem er sich als dem städtischen Altersheim zugehörig ausgibt. Bringt freudige Nachricht über ihre Aufnahme und zeigt sogleich Schlüssel vor, die für ihren langersehnten Platz im genannten Altersheim wären. Dorthin könne sie dank seiner persönlichen Bemühungen bereits in der Folgewoche einziehen. Danach verlangt er eine Kaution von 300 DM für die Schlüssel, die ihm ausgehändigt werden, womit der Betrüger einmal mehr sein Ziel erreicht.
  • Darsteller: Elisabeth Zimmer als Seniorin, Karl Luzius als Senior, Michael Carl als Student, Ruth Hoffmann als Frau Buchholz
  • Zitate: "Ja, solange man gut beieinander ist ... wenn man sich aber dann selber nicht mehr helfen kann, dann wird's kritisch!"; "Jaja - dann ist es schon besser, man wohnt im Altenheim." / Ede: "[...] Masche, die sich ganz speziell gegen ältere Menschen richtet -- Senioren, wie man heute allgemein sagt."
  • Bewertung: *
  • Besonderheit:

Urlaubsbekanntschaft mit Folgen

  • Details: Das Ehepaar Manfred und Helga Fischer freundet sich bei seinem ersten Ferienaufenthalt im neuen Wohnwagen in Spanien mit den Platznachbarn an, die sich als Ehepaar Willi und Else Braun vorstellen. Brüderschaft trinken mit Küsschen, Küsschen. Brauns laden Fischers dann für den nächsten Abend in ein "schickes kleines Restaurant" in 20 Kilometer Entfernung vom Campingplatz ein. Die Fahrt dorthin erfolgt mit Willis und Elses Wohnmobil, in welchem sie als "Clou" bei der Ankunft am Restaurant ihren Gästen den eingebauten Safe präsentieren. Brauns Wertsachen wären alle darin deponiert, so legen sie auch Manfred und Helga nahe, für die Dauer des Restaurantbesuchs ihre Wertsachen ebenfalls im Safe zu deponieren – besonders, da "nachher noch Tanz ist"! Bargeld, Schecks sowie Manfreds Fotoapparat landen schließlich im Wohnmobiltresor. Restaurantbesuch dann zunächst nach Plan und in der Tat geht es auf dem Tanzboden zu Gitarrenmusik weiter. Bei einer Tanzpause verläßt dann Else unter einem Vorwand "kurz" das Quartett. Willi möchte nächste Runde ebenfalls aussetzen, Manfred und Helga gehen also alleine wieder zum Tanz über. Von ihnen zunächst unbemerkt verläßt dann auch Willi das Lokal. Bis Fischers sich über den Verbleib ihrer vermeintlichen Gastgeber zu wundern beginnen, ist das Gaunerpaar samt aller Wertsachen längst davongefahren. In der Abmoderation wird bekanntgegeben, dass es vier Jahre lang mit dieser Masche zu Werke ging, neben Spanien auch in weiteren Urlaubsländern.
  • Darsteller: Karl-Heinz Lemken als Willi Braun, Klaus Götte als Manfred Fischer, Jutta Boll als Else Braun, Frauke Sinjen als Helga Fischer
  • Zitate: "Und den Clou habt ihr ja noch gar nicht gesehen!" – "Den Tresor hat er sich nach dem letzten Spanienurlaub einbauen lassen. Da haben sie mir nämlich die Handtasche im Lokal geklaut. Schecks, Papiere ... alles weg!" – "Ja, ja, hier muss man auf seine Sachen aufpassen wie ein Luchs."
  • Bewertung: **
  • Besonderheiten:

Arbeitsangebote im Ausland

  • Details: Kolonne von Montagearbeitern beim Essen, Trinken und Zeitunglesen im Bauwagen; der junge ledige Heizungsbauer Günter Becker stolpert über Inserat, in welchem Fachkräfte für Montage-Arbeiten in Ägypten gesucht werden; Zuspruch von Kollegen, der schon verschiedentlich auf Auslands-Montage war; anderer winkt danked ab, wegen "seiner Alten" und der Hitze in Ägypten. Günthers Interesse aber ist geweckt; Bewerbungsschreiben mit handschriftlichem Anschreiben an Postfachadresse in Hamburg; umgehende Antwort aus Hamburg von der "Steel-Works-Company"; Günther mit Brief im Bauwagen; soll für die Stelle in Frage kommen; erklärt Kollegen, wie es weitergehen soll: Bewerbungsgespräch in Hamburg, dort Untersuchung auf Tropentauglichkeit und Impfung, in 2 Monaten dann könne er mit dem Job loslegen. Laut Schreiben faire Arbeitsbedingungen, 40-Stunden-Woche, vollklimatisierte Unterkünfte, Anspruch auf 14 Tage Heimurlaub; Baukollegen raten Günter zu, Auslandserfahrung spiegele sich ja auch positiv im eigenen Lebenslauf wider. Allerdings müssten laut dem Schreiben zunächst insgesamt 68 DM vorab geschickt werden: 18 DM für angebliche Visa-Voranfrage sowie 50 DM für Impfserum; vorausgefüllter Überweisungsträger für die Post; Günter zahlt den Betrag am Postschalter ein, zuzüglich 5 DM Gebühren; hört von der Firma nie wieder etwas. In der Abmoderation wird exemplarisch eine weitere betrügerische Zeitungsanzeige für Auslandsarbeit eingeblendet – mit Schreibfehler in Überschrift: "WANDTED".
  • Darsteller: Wilfried Elste als Bauarbeiter #1, Jean Schmiede als Bauarbeiter #2, Felix Fehlberg als Günter Becker, Thomas Thieme als Bauarbeiter #3
  • Zitate: "Aber, da muss ich erst mal 68 Mark hinschicken" – "Wofür 'n das?" – "Hmm, für die Visa-Voranfrage 18 Mark und für das Impfserum 50 Mark." – "Visa-Voranfrage? Nie gehört. Und das Serum, das kannst du doch bei der Impfung bezahlen." – "Nee, die müssen das doch schon vorher bestellen, und wenn ich da nicht hinkomme, dann haben se die 50 Mark zum Fenster rausgeschmissen. Hält nämlich bloß 'n Tag – steht hier.
  • Bewertung: **
  • Besonderheiten:

Aktuelle Kurz-Warnung

Alte Masche des sog. Adressbuchschwindels wird neu aufgelegt:

  • Amtlich wirkende Zahlungsaufforderungen einer "Finanzverwaltung Existenzförderung Bonn" samt aufgefüllten Überweisungsträgern werden an Geschäftsleute in Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg versandt, 165 DM auf fiktiver Rechtsgrundlage als "Existenzförderungsabgabe" verlangt. Absender ist realer Verein namens "Existenzförderung" mit Sitz in Bonn, der als solcher natürlich auch interne Finanzverwaltung besitzt. Zwei Männer haben ihn gegründet, um gezielt Verwechslungen mit Finanzbehörde zu erzeugen.
  • An Inhaber von Fernschreibanschlüssen wird meist von privaten Verlagen Schreiben versandt, das Rechnung der Bundespost über Eintragung in Telex-Verzeichnis ähnelt. Bewusst wird darauf spekuliert, dass Sendungen im büromäßigen Geschäftsgang der Rechnungsbearbeitung durchrutschen und zur Zahlung angewiesen werden. In Wirklichkeit ist Eintragung in amtliches Telex-Verzeichnis der Post kostenlos. Ede warnt, dass manche geschädigte Firmen für Unachtsamkeit verantwortliche Mitarbeiter haftbar machen.

Experiment: Ungesicherte Wohnungstüren

  • Details: Experiment wird diesmal delegiert an Experten, der auf Öffnung schlecht gesicherter Türen spezialisiert ist: Herr Jakobs vom Schlüsseldienst wird gesprächsweise von Bernd Schröder eingeführt. Er demonstriert zunächst, dass Türen mit alten Schubschlössern ohne Probleme mit Dietrich passiert werden können. Braucht auch für Sicherheitsschloss noch nicht mal eine Sekunde, wenn Tür nur zugeklappt wurde; verblüffte Mieterin ist überrascht, wie schnell das ging. Nächster Schwierigkeitsgrad: Bernd schließt Sicherheitsschloss zweimal ab, Herr Jakobs verspricht Öffnung in 15-20 Sekunden. Entfernt schnell Blende und knackt Zylinder, nach 17 Sekunden steht Tür offen.
    Es folgen Vorschläge aus dem Studio mit Herrn Jakobs und Ede, wie Sicherung verbessert werden kann: Vor allem darf Schließzylinder nicht mehr herausstehen, am besten mittels von innen verschraubtem Sicherheitsbelag. Weiterer Schwachpunkt ist Schließblech, das möglichst lang (50 cm) sein und auch von langen, in Wand verdübelten Schrauben gehalten werden sollte. Gegen Aufhebeln der Tür von unten schützt sog. Hinterbackensicherung mit Stiften und Buchsen, die sich bei Schließen der Tür fest ineinander verankern.
    Ede verweist auf ergänzende Informationsmöglichkeit bei kriminalpolizeilichen Beratungsstellen in allen größeren Orten. Außerdem hat Stiftung Warentest aktuelles Sonderheft zum Einbruchsschutz veröffentlicht, u.a. mit Testberichten zu Türbeschlägen.
  • Bewertung: ***

Bemerkungen

Vorherige Sendung: VF 090 (Sendung vom 24.05.1985)

Nächste Sendung: VF 092 (Sendung vom 11.10.1985)

Zurück zur Übersicht: Vorsicht Falle – Alle Sendungen