Nächste Ausgabe von "Aktenzeichen XY … ungelöst" in 33 Tagen (am 11. Dezember 2024) um 20:15 Uhr im ZDF!

VF 005 (Sendung vom 02.06.1965)

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Filmfälle

Heimarbeitsschwindel

  • Details: Kraftfahrer Karl Bender ist seit Verkehrsunfall Invalide und bedarf ständiger Pflege, weshalb seine Frau auch nicht arbeiten kann. Er erhält nur eine geringe Erwerbsunfähigkeitsrente, so dass die Frau starkes Interesse an einer Heimtätigkeit zeigt, welche per Postwurfsendung angeboten wird. Dafür wird lediglich eine Schreibmaschine benötigt, welche sich im Hause befindet. Karte wird ausgefüllt und zurück geschickt, kurze Zeit später erscheint ein Vertreter der Firma und erklärt, dass die Heimarbeit nur mit einer modernen Schreibmaschine erledigt werden kann. Hat zufällig einen Freund, der mit Schreibmaschinen handelt, und auch schon Verträge bereit. Vertreter betont, dass er nicht zur Unterschrift zwingen könne; Mann ist skeptisch, aber Frau setzt sich durch; so werden zwei Verträge und eine Erklärung unterschrieben. Die neue Schreibmaschine wird auch prompt geliefert, Aufträge kommen jedoch nicht, nur immer wieder Aufforderungen zur Probearbeit. Erst jetzt liest die Frau das Kleingedruckte und muss erkennen, dass es wohl nie zu Aufträgen kommen wird.
  • Darsteller: Gretl Tonndorf als Maria Bender, Heinz Pielbusch als Karl Bender, Karl-Rudolf Liecke als Vertreter
  • Zitate: "Also, wie gesagt: Sie bekommen bei uns für tausend geschriebene Adressen... zwölf Mark. Hundertsechzig Adressen können Sie in einer Stunde schaffen, das macht einen Stundenlohn von zwei Mark. Naaa jaaa... das ist zwar nicht allzu üppig, aber dafür haben Sie's furchtbar bequem!"
  • Bewertung: ***
  • Besonderheiten: Interessantes virtuelles Interview mit damaligem Hessischen Justizminister Dr. Lauritzen zum Fall: Er verteidigt rechtstaatliche Garantien in Strafverfahren gegen Betrüger, auch wenn sich dadurch Möglichkeiten zu Fortsetzung der Gaunereien bieten; dies sei Preis der freiheitlichen Grundordnung. Kontext ist wohl damalige Diskussion um präventive Gewerbeverbote bzw. Vorbeugehaft bei Serienstraftaten. Das Thema wird in der Folgesendung erneut aufgegriffen.
    Vom Vertreter erwähnte Schreibkräfte mit Wochenlohn von 175 DM müssten bei geltendem Stundensatz rund 13 Stunden lang an jedem der sieben Wochentage ohne Unterbrechung alle 22 Sekunden eine Adresse schreiben.

Betrug mit Automaten

  • Details: Nach Autokauf des Ehepaars Henning soll eine leichte Nebentätigkeit dessen laufenden Kosten decken. Auf eine Stellenanzeige kommt ein Vertreter ins Haus und malt mit blumigen Worten aus, wie hoch ein Verdienst mit der Betreuung von Automaten für Landjäger-Wurst in verschiedenen Gaststätten sein wird. Sicherungseinlage wird für die Automaten benötigt; Vertragsbedingungen scheinen kulant, sind jedoch nachteilig für die neuen Mitarbeiter. Auf Vermittlung gibt es auch einen Kredit von 4000 DM, der Vertreter bekommt die Hälfte des Betrages als Bedingung zur Vertragsunterzeichnung sofort in bar. Kurze Zeit später werden gegen die anderen 2000 DM die ersten Würste geliefert, jedoch keine Liste, welche Gaststätten beliefert werden sollen. Jetzt erst erkennen die Geprellten die entscheidende Fußangel: die Firma verpflichtet sich zwar, genannte Verkaufsstellen einzurichten, jedoch ohne Aussage, wann.
  • Darsteller: Arno Keil als Vertreter, Kurt Eberhard Romberg als Herr Henning, Ingeborg Riehl als Frau Henning
  • Zitat: "Bequemer kann man's den Leuten doch gar nicht machen! Auf jedem Tisch ein Würstchenstand! Na, und dann schmecken die Dinger ja auch wirklich fabelhaft. Ja, probieren Sie bitte mal? Ja, ja, nur bitteschön! Langen Sie nur zu!"
  • Bewertung: ***
  • Besonderheiten:
    • Debüt des VF-Standards "Auslieferungslager"; Ede zeigt am Ende noch das "verbesserte" Verkaufsgerät für die Würste, der ein einfacher Plastik-Ständer ist.
    • Der Vertreter nennt im Gespräch 50 Pfennig als Verkaufspreis einer Wurst für den Gaststätten- oder Kneipengast; gegen Ende des Filmfalls werden hingegen als Inhalt der Lieferung für Hennings 800 Bierknacker angegeben, die wie bekannt 2000 DM kosteten. Das ergibt 2,50 DM Einkaufspreis pro Wurst (es sei denn, die Anzahl 800 bezieht sich auf eine größere Einheit, als das, was der Endverbraucher einzeln bezieht).

Nachlassschwindel

  • Details: Angeblicher Richter ruft aus Telefonzelle bei einem Viehhändler an und unterbreitet ein Angebot aus Erbstreitigkeit. Der Angerufene handelt jedoch nicht mehr mit Vieh, weiß aber einen Kollegen. Es wird ein Rückruf beim Gericht vereinbart wohin der Betrüger geht und in der Wachtmeisterei den Eindruck vermittelt, als auswärtiger Rechtsanwalt hier zu tun zu haben und auf ein wichtiges Telefonat zu warten. Das Telefonat kommt zustande und so treffen sich die Herren um 18:00 Uhr im ersten Haus am Platz. Der Kollege hat Interesse an dem Vieh und einigt sich nach erfolgloser Preisverhandlung auf den ursprünglichen Preis. Das Geld muss am selben Tag noch beim Gericht eingezahlt werden, so dass der Viehhändler sich das Geld bei seinem Kollegen leihen muss, dessen Frau bringt das Geld dann zum Hotel. Vor verschlossenem Haupteingang des Gerichtes erklärt der angebliche Richter dann, über den Hintereingang und über die Gerichtskasse zum Haupteingang zum wartenden Viehhändler zurückzukehren. Dieser wartet jedoch vergebens, während der Betrüger mit einem Fahrrad das Weite sucht.
  • Darsteller: Willy Moll als Herr Dr. Holking, Hanna Liss als Frau Jansen
  • Zitate: " Ich nehme das Vieh für 4'500!" "Aber Herr Lambertz, Sie können doch mit mir nicht handeln, wir sind hier nicht auf dem Viehmarkt!" "Also dann, geben Sie es her für 4'600!" "Aber Herr Lambertz, machen Sie doch keine Späße mit mir! Ich bin hier in dienstlicher Eigenschaft!"
  • Bewertung: ***
  • Besonderheiten:

Experiment: Falscher Polizist

  • Details: Vor einem Kaufhaus spricht Ede als angeblicher Kripo-Beamter Passanten an und behauptet, die eben erworbenen Waren wurden mit Falschgeld bezahlt. Er lässt sich den gesamten Barbestand der angesprochenen Zeigen, nimmt diesen an sich und sagt es müsse auf dem Präsidium in der nähe noch ein Protokoll erstellt werden. Dazu müßte er kurz den Geschäftsführer des Kaufhauses holen. So verschwindet Ede im Kaufhaus, während die ahnungslosen Passanten vor dem Kaufhaus warten. Erfreulich war, das nur etwa die Hälfte der angesprochenen Ede das Geld aushändigten.
  • Zitate: „Also junger Mann, ich möchte erst mal auch 'n Zeugen haben, dass ich Ihnen das Geld gegeben habe!“ - „Ja - gut, passen Sie auf. Dann haben Sie schon gewonnen. Passen Sie auf: das Ganze war nämlich ein Versuch!
  • Bewertung: ***

Bemerkungen

Am Anfang berichte Ede, dass viele Autohersteller auf das Experiment der letzten Sendung reagiert haben und die Schlüsselnummern von den Schlüsseln entfernen lassen.

Vorherige Sendung: VF 004 (Sendung vom 16.02.1965)

Nächste Sendung: VF 006 (Sendung vom 06.10.1965)

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