Die nächste Sendung läuft am 17. April 2024 um 20.15 Uhr im ZDF!

VF 171 (Sendung vom 15.09.1999)

Aus Aktenzeichen XY ... ungelöst - Wiki

Filmfälle

Aus dem Geschäft gelockt und ausgeraubt

  • Details: Ein Jugendlicher stiehlt vor den Augen des betagten Kioskbetreibers mehrere außen aufgestellte Zeitschriften. Dieser empört sich und nimmt zu Fuß die Verfolgung auf. Ein nur darauf wartender Mittäter betritt subito den Kiosk über das Bedienpult und entwendet zielstrebig das Bargeld aus der Kasse. Der verfolgte Jugendliche lässt nach etwa 200 m die Zeitschriften fallen, woraufhin der Kioskbetreiber die Verfolgung abbricht, wohl wissend, dass er es im Rennen mit dem Dieb auf Dauer ohnehin nicht aufnehmen könnte. Mit der geborgenen Ware zurück im Kiosk entdeckt er sogleich den Diebstahl aus der Kasse. Der Komplize verhöhnt zum Schluss noch den Kioskbetreiber, indem er als scheinbarer Käufer auftritt und nachdem der bestohlene Betreiber aus der leeren Kasse nicht auf die Banknote herausgeben kann, diesen mit "dann halt nicht, Opa" stehenlässt.
  • Darsteller: Winfried Hübner als Kioskbetreiber
  • Zitate: "Kann i dir helfe'?"; "Naa, i hab's scho!"; "Hey, hey, was soll'n des - bleibst du steh'n!"
  • Bewertung: *
  • Besonderheit: Der Kiosk Oettingenstraße 80 in München als Tatort existiert nach wie vor; die Verfolgungsjagd findet auf Südseite der angrenzenden Tivolistraße statt, in Richtung der gleichnamigen Bus-/Tramstation

Dubiose Auftragsvermittlung für Handwerker

  • Details: Schreinermeister Sebastian Prantl in Niederbayern hat Sorgen um stockendes Auftragsvolumen, dazu noch Ärger und Reklamationen eines alten Bekannten zu einem Auftrag. So ist sein Interesse geweckt, als Post einer Confluens Service GmbH aus Passau eintrifft, gemäss welcher ein Schreinerbetrieb für langfristige Zusammenarbeit gesucht wird. Kurzerhand fährt er mit dem Firmen-Sprinter dort persönlich vor. Der Vertreter von Confluens nimmt sein Interesse deutlich wahr und erklärt das Konzept. Die Firma würde Aufträge vermitteln, indem sie mit ihrem "Know How" die großen Bauunternehmen einerseits und die ausführenden Handwerksbetriebe andererseits zusammenführe. Dabei trägt der Vertreter dick auf: Kontakte zu den "Größten der Branche", "riesiges Auftragsvolumen", "rund um die Uhr" und so weiter. Ist der Betrieb von Herrn Prantl erst mal Vertragspartner, würde Confluens diesen empfehlen, was in dicken Aufträgen enden würde - vorausgesetzt, der Betrieb hat auch die Kapazität zur Durchführung. Rasch wird der Vermittlungsvertrag vorgelegt, zu 3500 DM im Jahr, fällig im Voraus. Zwischendurch der auf laut gestellte Anruf der Sekretärin, dass ein Folgeinteressent gleich da wäre. Herr Prantl zögert etwas und will das Ganze zuerst noch mit seiner Frau besprechen. Der Confluens-Vertreter legt nochmal nach, so dass er schließlich doch vor Ort unterzeichnet. Zurück im Betrieb folgen zunächst Vorbereitungen für Erweiterungen, darunter Verhandlungen mit der Bank und Neuanschaffungen. Mit der Zeit treffen auch von Confluens vermittelte Anfragen ein, allerdings sämtlich Arbeiten, die der Betrieb nicht übernehmen kann, bspw. Dachstuhlbau. An einem Kneipenabend unterhält sich Herr Prantl mit seinem alten Bekannten, der auch von seinen Expansionsplänen hörte. Es stellt sich heraus, dass dieser Bekannte die Machenschaften der Firma Confluens bereits kennt und den auch ihm angebotenen Vermittlungsvertrag nicht angenommen hat. Es handle sich um eine Schwindelfirma, die nie einen Auftrag erfolgreich vermittelt hätte. Anfragen vermeintlicher Auftraggeber stammten vermutlich von Confluens selbst und seien stets solcher Art, dass der Betrieb sie ablehnen müsse. Der Vertragspartner könne sich jedenfalls nicht darauf berufen, dass es keine Vermittlungsbemühungen gäbe. So könne die Hochstaplerfirma immer weitermachen und kontinuierlich Betriebe finden, die auf die angebliche Vermittlung hereinfallen.
    Während Herr Prantl dem Bekannten gegenüber mit der Notlüge aufwartet, er selbst sei nicht darunter, offenbart er seiner Frau ungeschmückt, dass sie von Confluens hereingelegt wurden.
  • Darsteller: Barbara Weinzierl als Maria Prantl, Martin Maria Abram als Sebastian Prantl, Norbert Heckner als Heiner Jost, Rita Maria Lönner als Sekretärin Fa. Confluens, Hardy Hoosmann als Geschäftsführer Fa. Confluens, Axel Meinhardt als Banker, Christoph Krix als Fräsmaschinenhändler
  • Zitate: "... ob mir Dachstühl bau'n!"; "Das ist jetzt der fünfte Anruf. Und lauter Sachen, die mir nit machen können!"
  • Bewertung: **
  • Besonderheit:

Der Profi-Wasserkontrolleur

  • Details: Klassischer Fall des Trickdiebstahls in der Wohnung nach Erschleichen des Zutritts wird hier gezeigt. Als Installateur auftretender Dieb mit Werkzeugkoffer läutet bei Frau Prager, die zu jener Zeit mit kleinem Kind allein zu Hause ist. Beruft sich auf die Wohnungsverwaltung und will die Wasserleitungen prüfen. Frau Prager stutzt zwar, lässt ihn dann jedoch hinein. Der "Installateur" legt seinen Koffer in der Diele gleich neben ihrer Handtasche ab. Prüft dann zunächst Siphon in der Küche. Dort tropft zwar nichts; während die Bewohnerin das Kind rasch schlafen legt, schiebt der Besucher aber einen beiseite geschobenen Topf mit Milch zurück auf die noch heiße Herdplatte und schaltet diese ein. Dann sind auch die "Prüfungen" im Bad ohne Befund. Jetzt erwähnt er eine kleine Rückerstattung von 8 DM, die er gleich ausbezahlen würde, aber nur eine 100-DM-Note dabeihätte. Frau Prager kann herausgeben, und der Dieb in spe damit den genauen Aufbewahrungsort des Portemonnaies sehen. Plötzlich fällt ihm ein, noch die WC-Spülung prüfen zu müssen. Als sie sich dorthin begeben, merkt sie die ausgelaufene Milch und will dies rasch wegputzen. Derweil schleicht der Dieb zurück Richtung Wohnungstür, stiehlt das Portemonnaie aus der Handtasche unter der Geräuschkulisse der WC-Spülung und verabschiedet sich sehr rasch mit dem Zuruf, im Klo sei alles OK. Unmittelbar danach kommt Frau Prager beim Anblick ihrer Handtasche eine Befürchtung, die sich beim Blick in diese sogleich bestätigt. Der Dieb ist derweil im Treppenhaus unten fast am Ausgang des mehrstöckigen Wohnhauses angelangt. Er hat nicht vergessen, auch seinen Werkzeugkoffer mitzunehmen. Sie kann ihn allein schon wegen dem sonst notwendigen Zurücklassen des Säuglings nicht mehr einholen.
  • Darsteller: Peter A. Rey als Installateur
  • Zitate: "Im Klo ist alles OK. Tschüüüß!"; "Ja, Tschüß denn."; "Du Dreckskerl!"
  • Bewertung: *
  • Besonderheit:

Darlehensschwindel in kleinen Geschäften

  • Details: Ein seriös wirkender Mann mit einem gewissen Charme und Redegewandtheit tritt als Herr Rauscher in diversen Einzelhandelsgeschäften als Kunde resp. Kaufinteressent auf. Unter jeweils einem passend ausgedachten Vorwand lässt er sich dann einen Vorschuss ausbezahlen oder teure Ware im Voraus aushändigen. So erschleicht er sich einen "Notfall-Vorschuss" von mehreren hundert Mark von einem Metzgerladen sowie die Aushändigung mehrerer teurer Anzüge sowie zweier Colliers, letztere im Wert von beinahe 10'000 DM "zur Ansicht". Der Metzgerladen blieb zudem auf den zur Ablenkung bestellten und natürlich nie bezahlten Wurstplatten für 1000 DM sitzen. Die Abmoderation erwähnt, dass Mitarbeiter der betroffenen Geschäfte, die solchem Schwindel aufgesessen sind, zuweilen gekündigt wurden oder sich zumindest mit Schadenersatzforderungen konfrontiert sahen.
  • Darsteller: Joachim R. Iffland als Stefan Rauscher, Roswitha Dierck als Metzgereifachverkäuferin, Bruno Reinecker als Rezeptionist, Ulrich Matthaeus als Modefachfachkäufer, Udo Weinberger als Herr Voscherau
  • Zitate: "Wissen Sie, meine Frau ist Zahnärztin und hält gerade einen Vortrag, und in fünf Minuten ist Zigarettenpause. Da könnt' ich ihr beide zeigen und sie kann wählen. Vielleicht nimmt sie ja auch beide! Das wär' doch eine fantastische Idee, oder?"
  • Bewertung: **
  • Besonderheit: Statt einem einzelnen Beispielfall werden hier mehrere Anwendungsfälle des gleichgelagerten Tricks als Sequenz / Collage gezeigt.


Experiment: Trickdiebstahl bei Supermarktkunden

  • Details: Ziemlich klassische Ausgangssituation: VF-Mitarbeiter Peter Reichard und Kollegin versuchen, in Einkaufsmarkt möglichst viele Geldbörsen zu erbeuten. Erstes Opfer wird von Peter angesprochen und mit Frage zur Obstwaage abgelenkt; derweil entnimmt Komplizin unbeobachtet Handtasche der Frau mit Geld, Papieren, Schlüsseln aus Einkaufswagen. Diebstahl wird alsbald, aber doch zu spät bemerkt. Nächster älterer Herr orientiert sich nur auf Fleischtheke, so kann am Wagen baumelnder Einkaufsbeutel weggenommen werden. Besondere Pointe: Mann ist so fokussiert, dass ihm Beutel nach Entnahme wichtiger Papiere gleich noch unbemerkt wieder hingehängt werden kann. Anderer Mann kann zunächst trotz Handygesprächs nicht überrumpelt werden; als er sich aber kurz danach für einen Moment umdreht, ist seine Tasche schon weg. Er gibt anschließend zu, dass stattliche Bargeldmenge ebenso drin war wie Scheckkarte, praktischerweise samt Euroschecks. VF-Diebe werden im Laufe des Experiments immer geschickter und machen weitere reiche Beute. Abschließend wird noch positives Beispiel vorgeführt: Frau wird durch Gespräch zwar abgelenkt und verliert so Einkaufswagen aus den Augen, behält aber gut gefüllten Geldbeutel stets in der Hand.
  • Bewertung: **

Bemerkungen

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