VF 102 (Sendung vom 19.06.1987)

Filmfälle

Details: Familie Weyrich aus Bad Hersfeld froh gestimmt; Tochter Monikas erster Schultag; Vater hat Fotoapparat vergessen, aber Oma springt mit ihrer Kompaktkamera ein; professioneller Fotograf mit Tafel "Mein erster Schultag"; Mitarbeiterin spricht Eltern an; "einmalige Gelegenheit"; gezahlter Betrag quittiert; Fotos sollen eine Woche später per Post kommen; Bilder von Oma alle Schrott, daher froh, dass professionelle Bilder gemacht wurden; Postbote mit Nachnahme, will noch 47,50 DM kassieren; Frau Weyrich sieht sich Quittung zum ersten Mal genauer an: 15 DM waren nur Anzahlung, Fotos kosten insgesamt 60 DM.
Zitate: "So, dann bekomme ich noch 15 Mark von Ihnen"
Bewertung: **
Besonderheiten: Ede mahnt, auch in ausgelassenen Situationen einen nüchternen Blick auf's Geld zu haben. Familie Weyrich habe schlechte Chancen, die Zahlung zu verweigern. Fotograf und Mitarbeiterin können verschwiegen haben, dass Fotos 60 DM kosten, aber aus der Quittung gehe klar hervor, dass mit den 15 DM nur eine Anzahlung geleistet wurde. Dadurch kam laut Ede "Werkvertrag" zustande, der sich nur schwer anfechten lässt.

Details: Menschen im Wartezimmer beim Arzt; Unterhalten über Beschwerden; junges Paar hört aufmerksam zu; verlässt Praxis kurz nach älterem Ehepaar, bei dem der Mann an Rheuma leidet; Nachgehen bis zu deren Wohnung; dann ruft junge Frau aus Telefonzelle bei Rentnern an: sie sei die Sprechstundenhilfe aus der Praxis eben, gerade sei ein neues Rheuma-Medikament aus Japan geliefert worden; Ehepaar möge es doch bitte beim Doktor abholen; Renter gehen wieder hin; Praxis-Personal ahnungslos; nachdem die alten Leute wieder in ihrer Wohnung sind: dort alles durchwühlt, Sparbücher, Schmuck und Bargeld gestohlen
Zitate: "Ah ja, aus Japan. Da hab' ich schon davon gehört. Das soll sehr gut sein!"
Bewertung: *
Besonderheiten: Edes Tipp in solchen Fällen: Nach dem Telefonat noch mal kurz in der Praxis, dem Geschäft etc. zurückrufen um sich zu versichern, ob es mit dem Sachverhalt seine Richtigkeit hat. Er bemerkt nur trocken: "Dass der Arzt [das Paar] noch einmal zu sich bestellt, um ihnen selbst ein neues Medikament auszuliefern, wäre schon sehr ungewöhnlich gewesen." Es wird in diesem Filmbeispiel einmal mehr die Vorsicht-Falle-Oma hereingelegt.

Details: Masseur will sich in Spanien selbständig machen; Annonce in Fachmagazin; Betreiber für Wellness-Bereich in neuer Hotelanlage wird gesucht; mit Frau nach Spanien reisen; angeblicher Manager führt Masseur und Ehefrau durch Wellnessbereich bestehender Anlage; zeigt volle Auftragsbücher; Baustelle des neuen Clubs besichtigen; lässt sich wegen noch nicht vorhandener Arbeitserlaubnis des Masseurs in Verträgen selbst als Betreiber eintragen; 70.000 DM Anzahlung; danach nicht mehr zu erreichen
Zitate: "Das sind ja nicht gerade die Ärmsten, die wir hier behandeln. Da liegen Millionen!"
Bewertung: **
Besonderheiten: Der Großteil des Filmfalls wurde in Spanien gedreht. Ede rät dringend, beim Wunsch nach Selbständigkeit im Ausland den Rat von Auslands-IHKs und Konsulaten einzuholen: "Lieber einen Fachmann zu viel fragen als einen zu wenig"

Details: Bernd Schröder und seinem Komplizen genügen grüne Sakkos und beige Hosen, um sich bei älteren Leuten an der Haustür glaubhaft als Polizisten auszugeben. Während Schröder den Leuten Sicherheitstipps gibt und vor angeblichen Trickbetrügern warnt, kann sein "Kollege" in aller Ruhe die anderen Zimmer nach Wertsachen durchstöbern.
Bewertung: **
Bemerkungen: Ede weist darauf hin, dass farblich stimmige Kleidung noch keine Uniform macht. Bei Polizisten gehöre eine Mütze und das Polizeiwappen auf der Jacke dazu. Außerdem sollte man sich immer den Dienstausweis zeigen lassen.