Die nächste Sendung läuft am 17. April 2024 um 20.15 Uhr im ZDF!

VF 083 (Sendung vom 27.04.1984)

Aus Aktenzeichen XY ... ungelöst - Wiki

Filmfälle

Es ist nicht alles Gold was glänzt

  • Details: Ein vermeintlicher Goldverkäufer wird bei einem Stuttgarter Geschäftsmann vorstellig und bietet ihm 200 Stück amerikanische „Double Eagle“ 20-Dollar-Goldmünzen zu je 800 DM an. Letzerem ist bekannt, dass gut erhaltene Münzen dieser Art bei Banken etwa 1.900 DM Erlös pro Stück bringen. Die Münzen sollen laut Anbieter aus einem Nachlass stammen und wegen dringendem Liquiditätsbedarf der Erben unter Wert veräußert werden. Da der Geschäftsmann wie erwartet nicht spontan die 200 Münzen aufkaufen kann, will ihm der Fremde den Münzkoffer für einige Tage zur Prüfung überlassen. Der Anbieter fragt nach einer „kleinen Sicherheit“ für die überlassenen Münzen. Den Vorschlag von 10 % der Gesamtsumme bei späterem Kauf, mithin 16.000 DM, kann der Interessent akzeptieren und den Betrag auch gleich bar auszahlen. Der vermeintliche Verkäufer lässt sich danach nicht mehr sehen. Inhalt des zurückgelassenen Koffers sind Kupfermünzen von vernachlässigbarem Wert.
  • Darsteller: Wolfgang Borchert als Geschäftsmann, Folker Bohnet als Goldverkäufer
  • Zitate: Ede: "Und mit ziemlicher Sicherheit gibt es viele Geschädigte, die noch nicht einmal wissen, dass sie hereingelegt worden sind – dass sie statt Gold Kupfer im Safe liegen haben."
  • Bewertung: **
  • Besonderheiten: Der "Double Eagle" hat ein Gewicht von etwa einer Unze und wurde 1849 bis 1933 als reguläre Umlaufmünze geprägt.

Betrug mit Hausfassaden

  • Details: Windige Vertreter sprechen Hauseigentümer-Ehepaar Geiger zwecks Außenverkleidung ihres Hauses mit Kunststoffplatten an, wobei das Haus anschließend als "Musterhaus" fungieren soll, was im Gegenzug die Kosten mindert. Das Angebot von 17.000 DM ist in der Tat günstiger als andere, die der Eigentümer von Verputzunternehmen bekommen hat. Geschickt bugsieren die Vertreter die Geigers dann zur Unterzeichnung des gleich mitgebrachten Vertrages. Die erste Rate von 10.000 DM wird bei Arbeitsaufnahme fällig. Die beiden Vertreter sind provisionsbasiert tätig und vermitteln solche Verträge an die Handwerksbetriebe, ohne diesen selbst anzugehören. Dies wird dem Ehepaar jedoch weder mitgeteilt noch sonstwie bekannt. Schneller als von den Vertretern angegeben rückt die Kolonne zur Ausführung der Verkleidungsarbeiten am Haus der Geigers an. Diese haben zu jener Zeit die erste Rate noch nicht flüssig, was der Kolonnenführer forsch kritisiert und auf eine Regelung mittels Bank-Überbrückungskredit drängt, bei dessen Antrag er gleich selbst mithilft. Die Arbeiten gehen dann rasch voran, allerdings in Pfuschqualität, da die Kolonne aus nicht qualifizierten Gelegenheitsarbeitern besteht. Nach einiger Zeit kommt der Firmenchef selbst noch vorbei, der noch den "genauen Werkvertrag" aufsetzen will. Herr Geiger fällt aus allen Wolken, da er annahm, der erste Vertrag mit den Vertretern decke alles ab und beinhalte einen Endpreis. Der Firmenchef trägt vor, dass diese Vertreter mit seiner Firma nichts zu tun hätten und nur die Kunststoffplatten vermittelten. Für die noch notwendigen Arbeiten sei mit weiteren Kosten von 50 − 55.000 DM zu rechnen. Bei der Frage nach Folgen einer Nichtzahlung führt er aus, dass er dann seine Leute abziehen, das Restmaterial mitnehmen und die bisherigen Kosten in Rechnung stellen würde. Die bezahlte erste Rate sei im Fall zudem auch futsch. Danach würde das Haus halbverkleidet in der Gegend herumstehen, was Geigers natürlich nicht wollen. So geben sie schließlich klein bei und nehmen einen weiteren Kredit auf. Gleich nach Fertigstellung der Arbeiten offenbart sich die Pfuschqualität, deren Reklamation sich als zwecklos erweist, da das windige Unternehmen dann bereits Konkurs angemeldet hat. In der Abmoderation empfiehlt Ede etwaigen Betroffenen, sich an die Staatsanwaltschaft Hannover, Zentralstelle für Wirtschaftsstrafsachen zu wenden, wo bereits Verfahren gegen 20 Schwindelfirmen dieser Gattung geführt würden.
  • Darsteller: Lothar Ostermann als Hans Geiger, Gisela Keiner als Else Geiger, Murat Yeginer als Vertreter 1, Hans Künster als Montageleiter Schulz-Meinhardt, Karlheinz Vietsch als Herr Timm.
  • Zitate: "Das sind nicht unsere Mitarbeiter, Herr Geiger! Das sind selbstständige Vertreter, die Ihnen praktisch nur die Kunststoffplatten verkaufen ... na ja, und die fliegen nun mal nicht selber an die Wand, oder!" ; "Ja, aber ... unsere 10.000 ... die erste Rate ..."; "Die können Sie vergessen. Meine Rechnung ist höher – und die muss ich eintreiben. Wenn notwendig, mit einem Prozeß! Und was denken Sie, was Ihre Nachbarn sagen, wenn Ihr Haus hier so halbverkleidet in der Landschaft steht? Einfach ein Schandfleck für die ganze Straße!"
  • Bewertung: **
  • Besonderheiten:

Betrügerische Werber

  • Details: Windiger Vertreter in Uniform läutet an der Wohnungstür, um für „seinen“ Flugrettungsverein mit Kranken-Rückholdienst zu werben. Trägt zur Illustration dramatisierte Schreckensgeschichte eines in Spanien schwer Verunfallten vor, dem das Dargestellte bei einer damals bestehenden Mitgliedschaft angeblich erspart geblieben wäre. Auch ohne Auslandsreisen rät er dringend zur Mitgliedschaft zum Jahresbeitrag von 60 DM und führt dazu als Beispiel die Kosten im Falle eines Helikopterkrankentransportes auf. Zaghafte Frage der Frau nach einer Spende ohne Mitgliedschaft wird abgelehnt. Legt Beitrittsformular vor und bewegt die Bewohnerin zur Unterschrift. In der Abmoderation trägt Ede vor, windige Vertreter dieser Art gehören in der Regel nicht zu den repräsentierten Vereinen, sondern gewinnorientierten Firmen, welche von den Vereinen Provision für neue Mitglieder bekommen.
    Ein Regierungsdirektor als Studiogast führt im Anschluss aus, dass inländische Rettungsflüge in der Regel durch die Krankenkasse gedeckt seien und dafür keine Mitgliedschaft in einem Flugrettungsverein erforderlich ist. Eine solche könne hingegen für Rücktransporte aus dem Ausland sinnvoll sein, wobei die Jahresgebühr von 60 DM aber als überhöht erscheint. Zudem sollte auf die Seriosität der Vereine geachtet werden. Viele unterhielten entgegen dem vermittelten Eindruck weder eigenes Fluggerät noch Rufzentralen auf Flughäfen im Ausland. Es mangle an gesetzlicher Regelung für technische und personelle Anforderungen im Bereich der Flugrettungsvereine, mittels welcher Hochstapler von redlich arbeitenden Organisationen abgegrenzt werden könnten.
  • Darsteller: Volker Bogdan als Vertreter, Eva Maria Bauer als Bewohnerin
  • Zitate: "... und in diesem Zustand haben sie ihn erst 100 km über holprige Straßen in einem alten Sanitätswagen gekarrt, und dann auch noch in dem spanischen Krankenhaus verkehrt behandelt! Der Mann ist heute querschnittsgelähmt und sitzt im Rollstuhl."
  • Bewertung: **
  • Besonderheit: Szene so generisch, dass für die lediglich zwei Beteiligten keine Namen angegeben werden

Neue Variante beim Diebstahl

  • Details: Kaffeekränzchen zweier Damen im Restaurant-Café, woraufhin eine der beiden plötzlich merkt, dass ihre Handtasche von der Stuhllehne verschwunden ist. Will zur Geschäftsführerin, um Anzeige zu veranlassen. Etwa zur selben Zeit ruft aus einer Telefonzelle eine Frau im Café an und teilt mit, sie habe "aus Versehen" eine fremde Handtasche mitgenommen, welche sie alsbald zurückbringen wolle, was aber etwas dauern würde. Die Geschäftsführerin übermittelt dann diese Information an die Gästin, welche daraufhin zunächst erleichtert ist und geduldig wartet, was sogar ihre Freundin mitmacht. Die fremde Anruferin gehört derweil zu einem Trio von Trickdieben, welches mit Hilfe des Handtascheninhalts im Eiltempo die Wohnung der Eigentümerin aufsucht und plündert. Da die Zeit dennoch drängt, ruft die Komplizin das Café aus der Wohnung erneut an, um angebliche Verzögerung ihrer Ankunft mitzuteilen. Die bestohlene Gästin lässt sich noch einmal vertrösten. Da danach die Tasche noch immer nicht gebracht wird, schöpft sie Verdacht und begibt sich nach Hause. Ihre Wertsachen samt der drei Diebe sind jedoch längst über alle Berge.
  • Zitate: "Hmmm, die halbe Stunde ist bald um, wo die bloß bleibt!"; "Du, das ist ein ganz tolles Ding. Das Gerät kenn' ich! Praktisch der allerletzte Schrei."; "Hoffentlich bringt's auch was. Wir haben schon ziemlich überzogen. Du, ruf' doch mal im Café an und sag' der Tante Bescheid!"
  • Bewertung: *
  • Besonderheiten: "Neu" ist die gezeigte Variante nicht wirklich. Der Filmfall ähnelt stark dem Fall "Neuer Trick der Taschendiebe" aus der Sendung VF 051 (Sendung vom 12.05.1976).

Bemerkungen

Erneut wird auf das Experiment verzichtet


Vorherige Sendung: VF 082 (Sendung vom 03.02.1984)

Nächste Sendung: VF 084 (Sendung vom 06.07.1984)

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