Die nächste Sendung läuft am 17. April 2024 um 20.15 Uhr im ZDF!

VF 081 (Sendung vom 17.12.1983)

Aus Aktenzeichen XY ... ungelöst - Wiki

Filmfälle

Schreckensboten in Weiß

  • Details: Rüstiges Rentnerehepaar Ahlers lebt in Mehrfamilienhaus in norddeutscher Großstadt, hält gute Kontakte zu Nachbarn und Hausmeister. Herr Ahlers nimmt S-Bahn zu Eröffnung von neuem Einkaufszentrum, während Frau Wohnung putzt. Erzählt dies auch Hausmeister, den er vor Haustür trifft. Hausmeister ist allgemein gut über Verhältnisse der Mietparteien informiert. Nach einer Stunde erscheinen zwei Männer in Krankenpflegerkleidung, einer spricht Hausmeister an. Erzählt von ins Krankenhaus eingeliefertem älteren Mann, hat aber angeblich Namen vergessen, wolle Ehefrau von Unfall des Mannes benachrichtigen, da Eheleute kein Telefon besitzen. Hausmeister will in Notfall behilflich sein, erwähnt weggegangenen Herrn Ahlers. Krankenpfleger gibt jetzt vor, dass Ahlers richtiger Name sei, erfragt außerdem geschickt, dass Frau Ahlers allein zuhause ist und keine Kinder in der Nähe wohnen. Daraufhin klingeln Pfleger bei Frau Ahlers, erzählen von angeblichem Unfall an S-Bahnhof, bitten Sie, nötigste Dinge ins Krankenhaus zu bringen, sehen sich zugleich in Wohnung um. Frau Ahlers packt eilig Sachen und etwas Geld zusammen, derweil schlägt ein Pfleger Wohnungstür von innen zu, versteckt sich in Nebenzimmer. Zweiter Pfleger gibt vor, Kollege sei schon vorausgefahren, chauffiert Frau Ahlers in Privatauto zum Krankenhaus. Setzt sie dort bei Pforte ab, behauptet Auto wegbringen zu müssen, fährt unerkannt davon. Anderer Pfleger stellt gleichzeitig Wohnung auf den Kopf, findet Versteck für Ersparnisse, verlässt Wohnung mit rund 20.000 DM. Frau Ahlers erfährt an Krankenhauspforte, dass nichts von Einlieferung ihres Mannes bekannt ist.
  • Darsteller: Karla Schütt als Brigitte Ahlers, Rudolf Beiswanger als Martin Ahlers, Joachim Wolff als Hausmeister, Rainer Schmitt als Krankenpfleger #1, Peter Faerber als Krankenpfleger #2
  • Zitate: Herr Ahlers zu Hausmeister: "Und ehrlich gesagt: Wenn meine Frau putzt, bin ich sowieso nicht gern zuhaus."
  • Besonderheiten: Neuauflage der Schreckensboten aus Nachkriegszeit: Diese kamen zu Angehörigen noch nicht heimgekehrter Soldaten, erzählten erfundene Geschichten über schreckliche Erlebnisse in gemeinsamer Gefangenschaft mit Familienmitglied, gaben vor, gegen größeren Geldbetrag Gefangenem Nachricht zukommen lassen oder zu Heimkehr beitragen zu können.
    Ede bittet, größere Geldbeträge nicht in Wohnungsverstecken unterzubringen.
    Eine Variante der Masche wurde bereits 1968 behandelt.
  • Bewertung: ***

Verwirrspiel mit Video-System

  • Details: Eheleute Bauer betreiben kleines Hotel in Luftkurort im Taunus. Kurgäste, aber auch Geschäftsleute, kleinere Tagungen sorgen für starke Nachfrage. Geschäftsmann auf Dienstreise erkundigt sich nach Einzelzimmer für zwei Tage. Stellt sich als Herr Mann vor, füllt Anmeldeformular aus. Ausweis wird im Hotel regelmäßig und auch bei ihm nicht kontrolliert. Herr Mann braucht am Abend Nebenraum für Besprechung mit maximal 10-12 Personen, dazu auch Fernseher für Vorführung von Videofilm. Fernseher steht in Aufenthaltsraum bereit, Videorekorder muss allerdings von Radio Brunner am Rathaus ausgeliehen werden. Frau Bauer bestellt nach Angaben von Herrn Mann ein Gerät mit VHS-System. Am Nachmittag kommt Fernsehtechniker vorbei, schließt Videorekorder abspielbereit an. Herr Bauer zeigt Herrn Mann das Gerät, dieser behauptet nun, dass ihm Irrtum unterlaufen sei: Er benötige Video 2000 statt VHS, hatte dies ganz vergessen. Will Gerät jetzt selber bei Radio Brunner umtauschen, um Hotel keine weiteren Umstände zu machen. Da er weiß, wo Fernsehgeschäft ist und Sache ihm peinlich ist, brauche Herr Bauer auch nicht bei Radio Brunner anzurufen. Herr Mann packt Rekorder schnell ein, lädt ihn in sein Auto, fährt davon und kommt nicht mehr zurück. Angaben des Gastes auf Meldezettel erwiesen sich nachträglich als falsch.
  • Darsteller: Klaus Götte als Waldemar Bauer, Ruth Kähler als Hilde Bauer, Bernd Ripken als Herr Mann, Joachim Schweighöfer als Herr Brunner
  • Zitate: "Ich hab' da einen Riesen-Bock geschossen. Unser Schulungsprogramm ist jetzt auf Video 2000 umgestellt worden, das hab' ich ganz vergessen, Ihrer Frau zu sagen."; "Ja-ha, Sie hatten ja auch VHS bestellt."; "Ja, leider. Ja, das Gerät, das kann ich jetzt überhaupt nicht gebrauchen."
  • Besonderheiten: Edes Lehren aus dem Fall: Hotels sollten sich Ausweise der Gäste zeigen lassen, wie dies Polizei seit langem fordert. Herr Bauer hätte sich nicht von zweitem Anruf bei Fernsehgeschäft abhalten lassen sollen. Nicht zuletzt hätte man bei Übergabe von Wertgegenstand an Fremden deren Autokennzeichen notieren sollen.
  • Bewertung: **

Per Fernkurs zum Traumjob

  • Details: Helga Weitzel hat Staatsexamen als Lehrerin (Englisch/Französisch) bestanden, aber aufgrund Stellensituation bisher keine Anstellung bekommen, verdient derzeit nur nebenbei mit Nachhilfestunden und Deutschunterricht für US-Soldaten. Führt Eltern Dias aus Spanienurlaub mit Freund Ingo vor, beneidete dort Reiseleiterin, die dauerhaft in traumhafter Umgebung arbeiten darf. Sie selbst dagegen hat noch keinen Nutzen von aufwendigem Studium und Referendariat. Frau Weitzel war bei Reise mit Service durch örtliches Reisebüro sehr zufrieden. Im Reisebüro werden Inhaber derweil von Herrn Kern (in Pilotenuniform) 3.000 DM für Anmietung von Nebenraum geboten, um dort nach Zeitungsinserat Vorstellungsgespräche mit Bewerberinnen für Diplom als Reiseleiterin zu führen. Frau Weitzels Mutter liest später Inserat, das sich auch an Anfängerinnen wendet und mit Namen des Reisebüros wirbt. Frau Weitzel ist interessiert, kann sich gerade auch längere Trennung von Ingo vorstellen, sucht bald Reisebüro auf. Inhaber verweist sie an Herrn Kern, fragt sich aber insgeheim selbst schon, ob dessen Angebote wirklich seriös sind. Herr Kern erklärt ihr, dass er unabhängige Ausbildung anbietet, aber alle Absolventinnen der renommierten Agentur auf dem Markt unterkämen. Garantie dafür könne er aus rechtlichen Gründen wegen Arbeitsamt aber nicht abgeben. Lockt mit zahlreichen Vorteilen, da Essen und Unterkunft als Reiseleitung umsonst seien und Kleidung, Kosmetika etc. von interessierten Geschäftsleuten gesponsert würden. Mit Reiseleiterausweis seien Flüge, Hotels usw. weltweit kostenlos, dazu kämen monatlich 1.000-1.500 DM Entgelt. Ausbildung besteht in zweimonatigem Fernkurs für 845 DM. Frau Weitzel unterschreibt, bestellt Fernkurs, will sich Geld von Eltern leihen. Inhalte des Kurses kommen Ingo und auch ihr teilweise banal vor, aber sie strengt sich an. Bekommt nach zwei Monaten Diplom und Ausweis, aber keine Stellenangebote. Bewirbt sich dann selbst bei Reiseunternehmen, erfährt dort, dass Diplom und Ausweis in der Branche nichts nützen, dass Reiseleiter bedarfsorientiert intern ausgebildet werden. Frau Weitzel käme zwar altersmäßig noch in Frage, für Sprachkenntnisse Englisch/Französisch besteht aber kein großer Bedarf. Sie beschwert sich daraufhin bei Inhaber des Reisebüros über verlorene Kosten und Mühen. Dieser beteuert, dass er selbst hereingelegt wurde, auch vereinbarte Miete für Nebenraum nie erhalten hat. Andere Kundin im Reisebüro bekommt Beschwerde mit, will sich dann Buchung dort erst nochmal überlegen.
  • Darsteller: Silke-Ulrike Rethmeier als Helga Weitzel, Karin Werner als Mutter Weitzel, Hans Timmermann als Vater Weitzel, Wolfgang Jürgen als Herr Heidenreich, Christian Mey als Herr Kern, Ursula Vogel als Angestellte des Reiseunternehmens
  • Zitate: Helga zu Urlaubs-Dia mit Ingo und Reiseleiterin: "Nananana, die war ganz schön spitz auf Dich, und Du warst auch nicht grade abgeneigt" / Angestellte eines Reiseunternehmens zu Helga im Vorstellungsgespräch: "Ein Fernkurs und ein Ausweis. Hm! Es ist schon toll, was sich die Leute alles einfallen lassen."
  • Besonderheiten: Laut Ede nehmen angesichts schwieriger Arbeitsmarktsituation Angebote zu, die Arbeitssuchende mit wunschtraumhaften Versprechungen locken. Besonders bedenklich ist auch Flurschaden durch Beeinträchtigung des guten Namens anderer Unternehmen, bei denen Betrüger sich einmietet. Vergleichbare Masche auch erfolgreich mit Fernkursen für Stewardessen, obwohl auch hier allgemein bekannt, dass Bordpersonal durch Fluggesellschaften intern ausgebildet wird.
  • Bewertung: **

Experiment: Trickdiebstahl an der Tankstelle

  • Details: Bernd Schröder hält an Tankstelle Ausschau nach Kunden, die Auto offen und unbeaufsichtigt verlassen, um Tankrechnung zu bezahlen. Erbeutet mehrere Geldbörsen sowie Handtaschen mit Geld, Papiere, Euroschecks, sonstige persönliche Unterlagen, Jacken, Einkaufstasche, einen Zweitschlüssel. Einmal stellt sich kleiner Junge direkt neben ihn und schaut neugierig zu, unternimmt aber nichts weiter.
  • Zitate: "Die Besitzerin, eine junge Frau, reagiert wie zu erwarten. Ziemlich aufgeregt sucht sie nach der Tasche, bis sie dann, einigermaßen ratlos, wieder aussteigt."
  • Besonderheiten: schlichtes, aber effektives Experiment. Neuauflage folgt in VF 168 (Sendung vom 30.03.1999)#EX
  • Bewertung: ***

Aktuelle Kurz-Warnungen

  • Ede kommt auf vorletzte Sendung mit Warnung vor Asthmamittel aus Sri Lanka zurück: Nachforschungen des Bundesgesundheitsamtes ergaben, dass vor weiteren asiatischen Arzneimitteln zu warnen ist, z.B. vor Rheuma-, Verjüngungsmitteln. Gemeinsame Kennzeichen: Angebot über Inserate in nichtmedizinischer Presse, Bestellung im Ausland erforderlich, Bezahlung auf ausländisches Konto.
  • In Vorweihnachtszeit spekulieren Betrüger auf religiöse Mitleidsmasche: Einer bietet älteren Menschen als angeblicher Kirchenmitarbeiter religiöse Bücher an, die vermutlich vorher in Kirchen entwendet wurden. Wirbt damit, dass Teil des Verkaufspreises als Spende für Waisenkinder gedacht sei.
  • Im hektischen Weihnachtsgeschäft sind vermehrt falsche 100 DM-Scheine im Umlauf. Erkennungsmerkmale: Kopfwasserzeichen und Sicherheitsfaden durch Aufdruck nur vorgetäuscht, vor allem ist Papier der Fälschungen deutlich zu glatt.
  • Zu Urlaubsbeginn werden selbst in Garagen vermehrt Autos ausgeraubt, die bereits am Abend vor Reise in Weihnachtsurlaub fertiggepackt wurden. Daher Empfehlung, Auto erst am Reisetag zu packen.

Bemerkungen

Nach drei Jahren vorerst letzte Sendung auf Samstags-Sendeplatz, Ede verkündet am Schluss Änderungen im Sendeschema: "Im nächsten Jahr wird es diese Sendung öfter geben, an sechs Abenden, und zwar immer freitags nach dem Krimi". Dies blieb bis '91 bestehen (mit zwei Ausnahmen '90). Dafür aber verkürzte sich die Sendung auf 30 (statt 45) Minuten und auch ist dies die letzte Sendung mit diesem "psychedelischen" Design einschließlich der Überschriften.

Vorherige Sendung: VF 080 (Sendung vom 15.10.1983)

Nächste Sendung: VF 082 (Sendung vom 03.02.1984)

Zurück zur Übersicht: Vorsicht Falle – Alle Sendungen