Die nächste Sendung läuft am 17. April 2024 um 20.15 Uhr im ZDF!

VF 053 (Sendung vom 08.12.1976)

Aus Aktenzeichen XY ... ungelöst - Wiki

Filmfälle

Gaunereien rund um die Badewanne

  • Details: Familie Rautenbach macht Pause auf Autobahnparkplatz; vom Südschwarzwald unterwegs nach Düsseldorf, um sich dort Geschäftsidee anzusehen; Mutti sitzt hinten und liest noch einmal Zeitungsannonce der Ralf Lorenz GmbH, die Gebietsvertretungen zur Reparatur schadhafter Badewannen offeriert; Horst Rautenbach will sich zu seiner Kfz-Schlosser-Tätigkeit etwas dazuverdienen, Sohn Dirk muss noch zwei Jahre auf Studienplatz warten und plant, mitzuhelfen; Sightseeing von der A3 aus (Limburger Dom); im Düsseldorfer Badezimmer-Showroom führt Ralf Lorenz die Beschichtung vor; Billig-Logo "LORENZ Wannen-fit" auf reihenweise Eimern; Lorenz schildert Geschäftsaussichten in schillerndsten Farben: Kunden werden von Werbekolonnen geworben und an Gebietsvertreter verteilt; pro Wanne könnten 150-180 DM kassiert werden, Materialverbrauch etwa 30 DM, bleiben rund 120 DM netto. Vier Wannen in der Woche seien üblich, das ergebe ca. 2.000 DM Einnahmen im Monat. Für Lizenz und Grundstock an Material müssten Rautenbachs 12.000 DM im voraus zahlen. Ralf und seine Frau wünschen sich Bedenkzeit; Lorenz weist freundlich aber bestimmt ab; gebe noch andere Interessenten für das Gebiet; Vertrag wird deshalb unterschrieben. Ortswechsel Wohnung Heidelberg: Mann aus Werbekolonne holt Auftrag von verliebt schauender Dorothea Schneider herein. Wenige Wochen später: Familie Rautenbach öffnet umringt von Dutzenden "LORENZ Wannen-fit"-Eimer erwartungsvoll Umschlag mit erstem Auftrag. Böse Überraschung: Es ist der Auftrag von Frau Schneider aus Heidelberg, zwei Stunden einfache Fahrt entfernt. Ede erzählt die Geschichte zu Ende: "Einzugsgebiet" war im Vertrag mit Rautenbachs nicht weiter definiert. Es seien noch weitere Aufträge mit weit entfernten Einsatzorten gekommen - wohl um zu provozieren, dass Rautenbachs sie nicht annehmen. Denn das entbinde die Firma Ralf Lorenz laut Vertrag von der Verpflichtung, Rautenbachs weiter Aufträge zu vermitteln. Laut Ede ging es der Firma nur darum, für viel Geld einen nutzlosen "Gebietsschutz" und völlig überteuertes Material zu verkaufen.
  • Zitate: "Ohne Sprit fährt das beste Auto nicht" (Geschäftsführer Lorenz zu den Lizenz-, Gebietsschutz- und Materialkosten)
  • Bewertung: ***
  • Besonderheiten: Zum Lesen des "Kleingedruckten" setzt sich Ede seine Lesebrille auf.

Wenn Katzen klauen helfen

  • Details: Gaunerpärchen "Wenzel" mit Hauskatze ständig auf Reisen; Einchecken in Kölner Pension; nur kleine Reisetasche dabei, aus der die kleine Katze lugt; Abends im Fernsehzimmer: Pensionsgäste verfolgen hochkonzentriert den ZDF-Wetterbericht; Gaunerpärchen kommt mit Katze auf dem Arm dazu; rumflitzende Katze sorgt für Geselligkeit; Gauner erfahren so eine Menge über die anderen, ohne selbst fragen zu müssen: Herr Starke hat etwa viel Bargeld für einen Autokauf dabei, älteres Ehepaar aus Mainz hat wertvolles Konfirmationsgeschenk für Enkelin im Gepäck, Fräulein Schneider fotografiert mit teurer Ausrüstung. Durch Suche nach wieder ausgebüxte Katze erfährt Herr Wenzel von Pensionsbesitzerin, in welchem Zimmer welcher Gast wohnt. Am nächsten Morgen im Frühstücksraum wieder angeregte Plauderei unter den Gästen; Pensionsfrau öffnet Türen der Zimmer, um zu lüften und Betten zu machen; Herr Wenzel mit Katze auf dem Arm durchsucht Räume nach Wertsachen, von denen er erfahren hat; Frau Wenzel hält andere Gäste mit Nachfragen und Smalltalk im Frühstücksraum; als Herr Wenzel Pensionswirtin kommen hört, lässt er schnell die Katze los und täuscht deren Ausbüxen vor; Pensionswirtin schöpft keinen Verdacht; schließlich dient Katze in Reisetasche auch als Vorwand, an Pensionsfrau nach draußen zu gelangen ("Ich geh' mit ihr mal an die frische Luft"); auffälliges Husten im Treppenhaus Signal für Frau Wenzel, dass sie ebenfalls verschwinden kann; verlässt Frühstücksraum; Pensionstür fällt hinter den beiden ins Schloss.
  • Zitate: "Wir ham die Katze dabei, das macht ja nix, oder?" - "Dat is' ja'n bisschen unjewöhnlisch. Aber wennse sauber is'..." - "Aber natürlich, das sind Katzen immer!" - "Na, dann kann man ja nix jegen saachen, ne?", "Pussy bleib' doch hier! Pussy, Pussy, Pussy,...", "Na, das nenn' ich aber schnell. Sind sie bei der Feuerwehr?" - "Nee, eigentlich im Gegenteil. Ich war Heizer bei der Eisenbahn."
  • Bewertung: ***
  • Besonderheiten: Im Filmfall fragt Frau Wenzel Fräulein Schneider, ob sie wisse, wie "diese Katzen ohne Schwanz" heißen - mit der Absicht, sie noch länger im Frühstücksraum zu halten. In der Abmoderation löst Ede auf: "Falls sich jemand speziell für Katzen interessiert: Die Rasse ohne Schwanz, von der hier gerade die Rede war, heißt Manx-Katze."

Erpressung im Treppenhaus

  • Details: Tochter von Hildegard Dannemann bestellt Entrümpelungsdienst, um einige Möbel bei ihrer Mutter abzuholen; Fa. Karst machts angeblich für 20 DM pro Stunde; nach Telefonat schimpft Herr Karst erst mal mit seinen Möbelpackern, die beiden haben bei 9 Terminen nur 3.000 DM eingestrichen; Schild im Büro: "Arbeit versaut den Tag"; Hildegard Dannemann wartet auf Entrümpler, Kolonne zockt aber noch bei anderem Termin alten Mann ab; wollen 300 DM fürs Mitnehmen von Lattenrost, Sessel und ein paar kleineren Dingen; drohen damit, Schitt wieder abzuladen und auf Bürgersteig stehen zu lassen; Mann zahlt; fahren mit knapp halber Stunde Verspätung bei Frau Dannemann vor; ist schon etwas verärgert; Entrümpler erst besonders freundlich zu alter Dame; Pausenkippchen nach erstem Trip runter zum LKW; Hildegard Dannemann will schon Zwanziger zücken, da macht Kolonnenführer ganz andere Rerchnung auf: 20 DM pro Entrümpler, jeder etwas über eine Stunde, Gebühr für Müllkippe, Zuschlag für 2. Stock, Anteilige Miete für großen LKW, 2 x 25 DM für Großteile, MwSt... 310,80 DM. Frau Dannemann will nicht zahlen; Entrümpler drohen damit, alles auf Bürgersteig, im Treppenhaus und vor der Haustür stehen zu lassen. Zerknirscht zahlt sie schließlich doch.
  • Zitate: "Rechnungen, was soll ich mit Rechnungen? Flöhe will ich sehen!", "Ja stimmt, war'n Scheißtag heute!", "Da ist noch so'n halber Küchenschrank dabei. Den nehmt ihr zum Schluss. Damit können wir die Treppe gut versperren, wenn die Alte Zicken macht!"
  • Bewertung: ***
  • Besonderheiten: Ede weist im Anschluss auf Rechtslage hin: Selbst wenn man eine Dienstleistung bestellt, muss man sie nicht bezahlen, wenn Summe in ungewöhnlicher Höhe gefordert wird, mit der man nach Lage der Dinge nicht rechnen musste. Gerichte hätten Betrüger auch schon wegen Nötigung und Erpressung zu "empfindlichen Freiheitsstrafen" verurteilt. Man solle sich vorher immer ein vollständiges Preisangebot machen lassen.

Aktuelle Kurz-Warnung

Wertlose Presseausweise

  • Details: Ede zeigt aufgefächert mehrere Presseausweise, die allesamt nicht anerkannt werden. Verkauf solcher Ausweise habe in letzter Zeit zugenommen, versprochen würden unter anderem kostenlose Kinoeintritte, Parkerleichterungen oder auf "Tuchfühlung mit Schtars" zu gehen. Die bis zu 200 DM, die ein solcher Ausweis koste, seien zum Fenster rausgeworfen. Der einzige "echte" Presseausweis werde von den Berufsverbänden ausgegeben.
  • Zitate: "Ich kann ihnen sagen, obwohl dieser Presseausweis echt ist - ich darf mein Auto auch nicht im Parkverbot abstellen. Und an der Kinokasse muss ich auch leider bezahlen."
  • Bemerkungen: Ede zeigt seinen persönlichen Presseausweis und deckt ganz datenschutzbewusst die meisten seiner persönlichen Daten ab. Trotzdem ist zu erkennen, dass Ede die Presseausweisnummer 5490 hatte, Mitglied im DJV war und in Mainz-Finthen in der Domitianstraße gewohnt hat.

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