Die nächste Sendung läuft am 17. April 2024 um 20.15 Uhr im ZDF!

VF 025 (Sendung vom 20.12.1969)

Aus Aktenzeichen XY ... ungelöst - Wiki

Filmfälle

Die falschen Vertreter

  • Details: Rentnerin Helene Müller seit neun Jahren verwitwet; lebt sparsam und kann jeden Monat 20 DM als Notgroschen zurücklegen; 2 Damen klingeln an der Tür, angeblich vom "Fürsorgeamt" und wollen mal nach dem Rechten sehen; preisen angebliche Super-Wolldecke für 80 DM an; gehen auf 60 DM runter, nachdem sie Frau Müller zu teuer ist; Müller schaut auf Drängen der beiden in Spar-Keksdose, wie viel sie entbehren könne; will aber Decke eigentlich gar nicht; Damen stellen Gratis-Überlassung der Decke durchs Amt in Aussicht; eine Fürsorge-Frau täuscht plötzlichen Herzanfall vor, andere geht mit Frau Müller in die Küche, um Wasser zu holen; währenddessen erholt sich Patientin wieder und räumt Spar-Keksdose aus; Scheine in die Handtasche stopfen; Damen verabschieden sich dann eilig; Frau Müller wünscht noch gute Besserung; merkt erst Tage später, dass Ersparnisse von 600 DM futsch sind. In einer anderen Wohnung: Damen belabern Rentner mit ihrer Decke schon seit über einer halben Stunde, ohne dass sie das Versteck seiner Ersparnisse kennen; Dame täuscht Magenkolik vor und lässt sich Magenbitter geben; Rentner trinkt einen mit; angebliches Klingeln an der Haustür; während Rentner nachsieht, schenken Frauen noch mal nach und mischen ihm Schlafmittel rein; weiterreden, bis Medikament wirkt; danach Durchsuchen der kompletten Wohnung; stehlen Wertsachen und Bargeld.
  • Zitate: "Wissen Sie, wir haben nämlich eine Wolldeckenaktion. Und da haben sie auf dem Fürsorgeamt gesagt, die Frau Müller braucht bestimmt so eine Decke." "Wieviel könnten Sie denn zahlen? Na, wo haben sie denn das Geld? Gucken sie doch mal!"
  • Bewertung: **
  • Besonderheiten: Raffinierter Schnitt im Schwenk, um zum 2. Tatort zu kommen

Verschleppt und ausgenommen im Weinlokal ("Sandelei")

  • Details: 727 der Pan Am landet auf Flughafen Berlin-Tempelhof; in der 17:45-Uhr-Maschine aus Frankfurt ("Flug Sechs-Vierungsneunzig") ist auch Frank Steiger aus Darmstadt, der zu Geschäftsverhandlungen in Berlin ist. Zur gleichen Zeit kauft Herbert Bollmann beim Getränkegroßhändler ein; Inhaber des Weinlokals "Bei Mecki" in der Nähe des Kurfürstendamms; laute Ratterkasse und Smalltalk im Großhandel; Bollmanns Geschäfte laufen gut, beschäftigt 30 attraktive junge Damen, sogenannte Sandlerinnen. Zwei von ihnen: Hauke Lippmann, 24, und Sigrid Hoppe; Zurechtnachen vor dem Spiegel; Schminken, Perücke aufsetzen; abends viel los auf dem Ku'damm; auch Frank Steiger schlendert dort entlang; Hauke und Siegrid parken ihr Mercedes Cabrio und schlendern, mit Reiseführer in der Hand; ebenfalls über die Einkaufsstraße; halten Ausschau nach Männern, die allein unterwegs sind; achten insbesondere auf Schuhe, um zu sehen, ob sie zahlungskräftig sind; sprechen Frank Steiger an und geben sich ebenfalls als frisch eingetroffene und etwas hilflose Berlin-Touristinnen aus. Hätten von Taxifahrer Tipp bekommen, dass es im "Bei Mecki" schön und nicht so teuer sein soll; Frank Steiger schließt sich Damen nur zu gerne an; fahren mit Taxi zum "Bei Mecki"; eine Sandlerin stellt wie beiläufig Handtasche auf Getränkekarte; Frank und die Damen bestellen dort drei Orangensaft und auf Anregung des Kellners noch drei Piccolo; DJ im Anzug mit holprigem Übergang von Dorthe zu James Last, Hauke fordert Frank zum Tanz auf; auch das Teil des Plans: Kellner serviert währenddessen statt drei Piccolo drei Flaschen Sekt, stellt die geöffneten Flaschen auf Beistelltisch so, dass Frank das Etikett nicht sehen kann; nicht der einzige Mann im Lokal, dem eine Überraschung bevorsteht; Rechnung schließlich 195,30 DM; Frank will Geschäftsführer sprechen; auch Bollmann verweist auf Preise in der Karte, die Frank Steiger schließlich zahlt.
  • Zitate: "Der war doch süß." - "Nee, altmodischer Schuh. Bei dem ist nix zu holen."
  • Musik: Wärst Du doch in Düsseldorf geblieben (Dorthe), Lara's Theme (James Last), Yesterday (Marianne Faithfull)
  • Bewertung: ***
  • Besonderheiten: Ede erklärt die Herkunft des Namens dieser Masche: "Sandelei" leite sich vom alten Ausdruck "Sandeln" ab, also Sand in die Augen streuen. Viele geprellte Männer zahlten in diesen Nepp-Lokalen ohne große Diskussion, um sich nicht vor den vermeintlich seriösen Begleiterinnen zu blamieren. Sie machten hinterher mit den Lokalbetreibern halbe-halbe. Einige Sandlerinnen verdienten im Monat so bis zu 8.000 DM.

Der Schwindel-Makler ("Wohnungskarussell")

  • Details: Angelika Weinberg lebt mit ihrem Mann Jochen bei ihren Schwiegereltern in einem kleinen Zimmer; sucht schon lange eigene Wohnung; immer wieder Reibereien; (Schwieger-)muttertadel wegen blockiertem Bad, zu starkem Kaffee und zu hohem Erdbeermarmeladen-Verbrauch; Jochen verdient als junger Verkäufer im Warenhaus zu wenig für passable Wohnung; Zeitungsannonce mit günstiger Wohnung (Zweieinhalb Zimmer mit Küche und Bad für 140 DM) weckt sofort Interesse; Besuch im Maklerbüro Kreising; Wohnung noch frei, Dame im Maklerbüro verrät aber vorerst nicht, wo die Wohnung liegt; fragt erst Daten der Weinbergs für Vermittlungsvertrag ab; Akotontzahlung (Abschlagszahlung) auf Vermittlungsprovision in Höhe von 50 DM wird sofort fällig; Weinbergs wundern sich zwar, wollen aber Chance auf günstige Wohnnung nicht vergeben; Jochen kratzt letzte Münzen zusammen; nach Zahlung gibts Adresse; Hausbesitzerin genervt von ständigen Besuchern ungeeigneter Mietkandidaten; will nur an Dame vermieten, die ihr den Haushalt besorgt, das wisse Maklerbüro aber auch; Weinbergs wütend zurück im Maklerbüro, wo selbe Adresse gerade wieder an anderen Interessenten ausgehändigt wird; Makler-Dame entschuldigt sich für angebliches Versehen und gibt Weinbergs neue Adresse mit; Paternoster-Haus; dort soll Wohnung aber 380 DM kosten; auch bei weiteren Adressen gibts immer einen Haken; Weinbergs und andere Geprellte werden so lange herumgeschickt, bis sie entnervt aufgeben, Aktontozahlung gibt es nicht zurück. Laut Ede verdient Makler nicht schlecht: pro Inserat meldeten sich mehrere hundert Interessenten. Die meisten müssten mit dem Pfennig rechnen und scheuten die Kosten eines Prozesses, um die 50 DM zurückzuklagen.
  • Zitate: "Morgen, Mutter. Wollt ihr gleich mit frühstücken?" - "Nein, vielen Dank. Dein Kaffee ist mir zu stark."
  • Bewertung: **

Experiment: Der falsche Klavierstimmer

  • Details: Betrüger erkundigt sich in Laden nach Gesangsverein, dem Namen des Vorsitzenden und dem Gaststätte, in dem geprobt wird; gibt sich dort dann als Klavierstimmer aus, der im Auftrag des Vereins das Piano stimmen soll; klimpert ein bisschen rum; bekommt Pils serviert; nach etwa 20 Minuten fertig (echtes Klavierstimmen dauert etwa 2 Stunden); dann zum Wirt, der Kosten vorstecken soll; sei so mit Gesangverein abgesprochen, der es später zurückzahlen werde; rund 32 DM; klappt in drei Gaststätten und einem Gemeinschaftshaus; zwei Gastwirte zahlen dagegen nicht.
  • Musik: Flohwalzer
  • Bewertung: **
  • Bemerkungen: Zum Abschluss schläge Ede im Studio noch einmal eine Stimmgabel an.