Sendung Nr.
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Eduard Zimmermann   
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(Nr. 2 vom 24.11.1967)

 

Filmfälle

Mord an einer Unbekannten ("Grünes Minikleid")

Inhalt

  • Dienststelle: Kripo Wiesbaden
  • Beamter im Studio: Kriminaloberrat Konrad Gaulke
  • Details: Waldstück bei Roth/Westerwald: Mopedfahrer fährt in den Wald, um Farnkräuter für seinen Garten zu suchen, findet in Teich weibliche Wasserleiche, die mit zwei Steinen beschwert war und mehrere Wochen im Wasser lag. Zwei Schüsse in die linke Kopfhälfte, auffälliges "schockgrünes" Minikleid ("Tanzkleid"), weitere Kleidungsstücke in der Umgebung. Junges Opfer war betrunken (mindestens 2,5 Promille) und hatte sehr schlechte Zähne. Ermittlungen führen in eine Nachtbar, Kellnerin Irmtraud S. erinnert sich. Männliche Begleitung mit großen Händen und einem Ring mit schwarzem Stein. Am Ende Foto von der Wasserleiche.
  • Tatverdächtig: Im Update ist die Frau zwar immer noch nicht identifiziert, es wird aber ein Tatverdächtiger vorgestellt. Allerdings scheint es sich dabei nicht um den Täter gehandelt zu haben.
  • Zitate: „Der Schmied weiß, dass am Rande dieses Tümpels jene Gräser wachsen, die er sucht“ (Sprechertext) / „Die Naht, die ist so primitiv zusammengezogen, als ob es eine 12-Jährige gemacht hätte …oder ein Mann.“ / „Vielleicht ist Irmtraud S. die Letzte, die die Tote lebend gesehen hat. Vielleicht ist der Mann mit den großen Händen der Mörder. Doch die Spur verliert sich im Dunkeln. Das Rätsel um die unbekannte Tote im Minikleid wartet unter dem Aktenzeichen "4 JS 472/67" auf seine Lösung.“ (Sprechertext Wolfgang Grönebaum)
  • Sprecher: Wolfgang Grönebaum
  • Musik: "Strangers In The Night" (Bert Kaempfert And His Orchestra)
  • Darsteller: Werner Küffe, Henny Reinheimer-Hahnfeld, Gerhard Retschy, Mechthild Roth, Horst Schäfer (1), Erwin Scherschel, Helmy Schneider, Yvette Simon
  • Belohnung: 3.000,- DM
  • Bewertung: ***
  • Status: geklärt

Nachspiel

Obwohl mehr als 200 Hinweise auf die Ausstrahlungen (inklusive nochmaliges darauf Eingehen) eingingen, konnte der Fall nicht mit Hilfe der Zuschauer gelöst werden. In seinem Buch "Das unsichtbare Netz" von 1969 (S. 167-174) beschreibt Eduard Zimmermann, wie der Einsatz des Mediums Fernsehen auch an seine Grenzen gestoßen ist.

Dabei war die Lösung schon am Tage nach der Sendung so greifbar nahe: Eine Freundin der Mutter der Toten meinte: „Du sag mal, die Tote, die gestern im Fernseher kam, könnte das nicht die Christel sein?“ Aber die Mutter winkte ab. Sie vermutete ihre Tochter bei irgendwelchen Männern oder amerikanischen Soldaten. Christel hatte ihrer Mutter in den letzten Jahren mehr Kummer als Freude bereitet. Sie arbeitete in Bars und Nachtlokalen, oft in der Nähe amerikanischer Kasernen.

Die Spur zum Mörder und zur Identifizierung von Christel S. brachte letztendlich nicht Aktenzeichen XY, sondern die Redseligkeit ihres "Totschlägers" unter Alkoholeinfluss. Erich W., Sohn eines Butzbacher Barbesitzers und aus dem Milieu, war mit Christel verlobt und wegen wechselseitiger Untreue in heftigem Streit wegen Eifersucht verwickelt. In einem geschickt vorbereiteten Geständnis lancierte er folgende Version: Während einer nächtlichen Autofahrt griff die stark alkoholisierte Christel in sein Handschuhfach, zog einen Revolver und drohte, sich zu selbst erschießen. Unglücklicherweise löste sich ein Schuss und traf sie in den Kopf. Die Getroffene stöhnte und schrie. Um ihr weitere Qualen zu ersparen, setzte Erich W. noch einen zweiten aufgesetzten Schuss hinterher.

Der Tat war Erich hinterher seelisch nicht gewachsen. Insbesondere in betrunkenem Zustand hat er gegenüber neuen Verlobten drohende Aussagen und kolportierende Geständnisse verfasst und mit einem der Vorgängerin vergleichbaren Schicksal gedroht. Die Limburger Mordkommission wurde auf ihn aufmerksam. Eine Schwurgerichtskammer in Gießen verurteilte ihn wegen Totschlags zu zwölf Jahren Zuchthaus. Mord konnte ihm nicht bewiesen werden.

Über die Weitere Entwicklung in diesem Fall werden die Zuschauer in einem 1. Update in der Sendung vom 05.07.1968 und einem 2. Update in der Sendung vom 02.08.1968 informiert. Über die endgültige Klärung des Falls wird dann in der Sendung vom 07.03.1969 berichtet.

Siehe auch:

Fahndung nach Otto F. ("Heiratsschwindler")

Inhalt

  • Dienststelle: Kripo Hannover
  • Beamter im Studio: Hauptkommissar Louis Evers
  • Details: Heiratsschwindler, angeblich Pilot und Aufsichtsratsmitglied; Geschädigte lässt sich immer vertrösten; die Frau wurde um 43.000,- DM betrogen; die Kripo legt sich danach vergebens auf die Lauer, der Gesuchte kehrte nicht mehr zurück
  • Zitate: „Ein gewiefter Bursche, der Herr Flugkapitän! Hält die Frau ständig in Atem und macht ihr unentwegt Hoffnungen. -- Hm. Bin gespannt, ob wir ihn am Flugplatz in Empfang nehmen können.“ / „Liebling, es tut mir so schrecklich leid, dass ich wieder nicht kommen konnte. Aber unsere Aufsichtsratssitzung hat sich leider unerwartet hingezogen. Und dann musst' ich mit dem Präsidenten noch schnell nach London hinüber.“ - „Stefan, ich hab' so furchtbar gewartet. Wo bist du denn jetzt?“ - „Ich bin wieder in München gelandet. Morgen komm' ich ganz bestimmt.“
  • Sprecher: Wolfgang Grönebaum
  • Darsteller: Max Giese, Liselotte Willführ
  • Belohnung: 1.000,- DM
  • Bewertung: **
  • Status: geklärt

Nachspiel

Eine Zuschauerin erkennt den Gesuchten vor einem Münchner Café in der Schleißheimer Str. ca. vier Monate nach der ausgestrahlten Sendung. Eine Freundin von ihr wurde von "Flugkapitän Pöll" zuvor um 11.500,- DM betrogen. Eine herbeigerufene Streife verhaftet den Gesuchten nach acht Jahren Fahndung. Das Urteil des Landgerichts Hannover vom April 1969 lautet auf sechs Jahre Zuchthaus und sechs Jahre Ehrverlust.

In XY wird die Klärung in der Sendung vom 15.03.1968 berichtet.

Diebes- und Hehlerbande ("Punzzeichen")

Inhalt

  • Dienststelle: LKA Düsseldorf
  • Beamter im Studio: Staatsanwalt Dr. Schramm
  • Details: Dame "Elfie" in ihrem neuen Mantel; Punzzeichen, "sitzende Katze" und das "große C"; erbeutete Waren im Wert von einer Mio. DM
  • Zitate: „Man sieht ihr an, dass sie bessere Tage erlebt hat.“ / „Handschellen klicken, Pistolen wechseln den Besitzer.“ / „Jetzt steigen Sie hier erstmal in den anderen Wagen ein, ich habe ein prima Zimmer für Sie reserviert.“
  • Sprecher: Wolfgang Grönebaum
  • Darsteller: Wolfgang Grönebaum (nicht nur als Sprecher, sondern auch als ermittelnder Kriminalbeamter!), Karl Eugen Lehnkering, Gustav Rothe, Renate Schubert, Carmen Steinkrauss (als Dame "Elfie")
  • Belohnung: je 500,- DM für eine erkannte Punzierung
  • Bewertung: *
  • Status: teilweise geklärt

Nachspiel

Geklärt wurde dieser Fall zum Teil in der Folgesendung. Eines der Punzzeichen wurde von einem Zuschauer, einem Juwelier aus Berlin, als sein Warenzeichen erkannt.

Die Studiofälle der Sendung

  • SF 1: LKA Hannover – Fahndung nach "Bauernschreck" Johann K., einem Melkmaschinen-Betrüger! Er hat die zweifelhafte Ehre, der erste der eigentlich nicht geplanten Studiofälle zu sein.

Geklärt: Johann K. ist auch der erste, der aufgrund eines Zuschauerhinweises verhaftet wird. Bereits 14 Minuten nach der Sendung wird er beim Kegeln in Bad Neuenahr, in der Eifel, festgenommen. Auflösung in der Folgesendung.

Erste Erkenntnisse (Zuschauerreaktionen in der Spätausgabe)

  • Die allererste Spätausgabe von XY mit ersten Hinweisen zu den Fällen aus der Sendung
  • SF 1: Johann K., dem die erste Personenfahndung galt, wurde noch am gleichen Abend in Bad Neuenahr beim Kegeln festgenommen – der allererste riesengroße Erfolg für Ede und sein gesamtes Team.

Bemerkungen

  • Mit dieser Folge ging alles los! Und Eduard Zimmermann macht mit seinen ersten Worten auch gleich klar, worum es geht. Seine legendäre erste Einleitung:
    „Den Bildschirm zur Verbrechensbekämpfung einzusetzen – das, meine Damen und Herren, ist der Sinn unserer Sendereihe "Aktenzeichen XY... ungelöst", die ich Ihnen heute vorstellen möchte. Die Kriminalität wächst. Sie wächst nach neuesten Zahlen beinahe fünfmal so schnell wie unsere Bevölkerung. Polizei und Gerichte werden mit der Entwicklung kaum noch fertig, immer mehr Straftaten bleiben unaufgeklärt. Das Verbrechen hat sich gewandelt: Neue Formen haben sich eingebürgert, die Täter bedienen sich technischer Hilfsmittel und moderner Geräte. Auch die Gegenseite, also die Polizei, die Gerichte und die öffentlichen Einrichtungen als die Vertreter der gesetzestreuen Bürger, auch diese Gegenseite muss im Kampf mit dem Verbrechen mit der Zeit gehen und moderne Mittel einsetzen. Eines dieser neuen Instrumente im Kampf gegen das Verbrechen kann der Bildschirm werden.“
  • Telefonnummer des Aufnahmestudios Wiesbaden: 06121/36001.
  • Ede gibt Tipps, wie man den Bildschirm am besten abfotografiert. „Es könnte ja sein, dass Ihnen der Verbrecher schon morgen über den Weg läuft.“
  • Nach Filmfall 1 hält Ede eine "Smith & Wesson" 38er in Händen.
  • In dieser Sendung sind alle Fälle (zumindest teilweise) geklärt.
  • Weitere Darsteller: Wolfgang Diettrich

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