Die nächste Sendung läuft am 17. April 2024 um 20.15 Uhr im ZDF!

Sendung vom 10.06.1983

Aus Aktenzeichen XY ... ungelöst - Wiki

Filmfälle

Mord an Merle S. (Klavierstunde)

Inhalt

  • Dienststelle: Kripo Kiel
  • Kommissar im Studio: Hauptkommissar Stangenberg
  • Tattag: 29. August 1982, kurz vor 18 Uhr
  • Details: Arzt-Tochter Merle; Jagdhunde "Dina" und "Dinka"; kleine Wettfahrt mit Freundin; Oma-Besuch zu Fuss mit Hunden; Klavier Üben; Wilde Hummel; Rückweg durch Park = halbe Stunde; Verkehrsstau auf Bundesstraße; Gespräch mit Zeugin über die Hunde; 150m vor Elternhaus; Niemand sieht den Täter; Angriff mit Messer; Freundin hört Schreie; Zeugin sieht Plastiktüte, jungen Hund und Kindergestalt; Mann flieht mit Damenfahrrad; Blutige rechte Hand in Gesäßtasche; Täter muß am Stau vorbeigefahren sein. Wer hat ihn gesehen?
  • Schauspieler: Katharina Brauren spielt die Oma.
  • Bewertung: ***
  • Belohnung: 5.000 DM
  • Status: geklärt
  • Zitat: "Das Mädchen kann nicht wissen, dass der Mann gerade ein Verbrechen begangen hat."

Nachspiel

Im ersten Prozess wurde noch die Höchstrafe geurteilt, vgl. das "Geständnis war der einzige Beweis - Hamburger Abendblatt vom 15.06.1985":

Geständnis war der einzige Beweis - Höchststrafe für den Mord an Merle S. Von Barbara Kotte

Kiel

Die Jugendkammer am Landgericht Kiel verurteilte den 22jährigen Andreas L. aus Preetz zur höchstmöglichen Jugendstrafe: zu zehn Jahren Haft wegen Mordes an der 13-jährigen Merle S..

Er erstach sie am 29. August 1982 aus Wut über eine Zurückweisung unweit ihres Elternhauses in Schellhorn bei Preetz. Während das Urteil dem Antrag des Staatsanwaltes entspricht, hatte der Verteidiger auf Freispruch plädiert, "weil nicht feststeht, daß Andreas L. der Täter ist".

Bis zur Urteilsverkündung herrschte im überfüllten Gerichtssaal ungewöhnliche Spannung: Bis zuletzt waren Zweifel geblieben, ob das Urteil auf die Höchststrafe oder auf Freispruch lauten würde.

Andreas L. selbst hatte bei seiner Festnahme im November 1984 ein umfangreiches Geständnis abgelegt, das er in mehreren Vernehmungen ergänzt, aber in der Hauptverhandlung schließlich widerrufen hatte.

Dieses Geständnis war für das Gericht das einzige Beweismittel gewesen. Der Junge aus dem Obdachlosen-Milieu hatte genau geschildert, wie er Merle - die Arzttochter das erste Mal sah, wie er für sie schwärmte, wie er ihr am Tattag wiederbegegnete, wie sie ihn anfangs freundlich grüßte und später brüsk abwies: "Hau ab, du stinkst!" Da habe er ihr aufgelauert, sie in einen Knick gezogen und aus Wut erstochen.

Das Motiv, hieß es in der Urteilsbegründung, sei so, wie es genau auf den Angeklagten passe: "Er, der auf der Schattenseite des Lebens stand, traf auf die blonde Merle von der Lichtseite. Wegen seines geringen Selbstwertgefühls war er für Kränkungen besonders empfänglich und reagierte unberechenbar." Er habe Merle aus nichtigem Anlaß und niedrigen Beweggründen getötet. Im zweiten Verfahren konnte das Revisionsgericht keine niederen Beweggründe mehr erkennen. Der Täter wurde 1986 zu neun Jahren Jugendstrafe verurteilt.

Der Täter Andreas L. ist mit hoher Wahrscheinlichkeit 2007 im Alter von 45 Jahren verstorben.

Raubüberfälle

Inhalt

  • Dienststelle: Kripo Münster
  • Kommissar im Studio: Hauptkommissar Flormann
  • Details: mehr als 700 Überfälle; Kaffeegedeck in Spülmaschine; lange Ede-Einleitung
  • Bewertung: *
  • Status: geklärt

Nachspiel

Insgesamt kann die Polizei 200 Bandenmitglieder identifizieren und den Hehler festnehmen. In diesem Sinne kann man von einem geklärten Fall sprechen, wenngleich eine komplette Klärung im Sinne von Vollständigkeit wohl nicht möglich ist.

(Quelle: Aktenzeichen XY ungelöst - Die spektakulärsten Fälle des Eduard Zimmermann, S. 232 ff.)

In der Folgesendung wird im Rückblick auch auf den Fall eingegangen. Dabei konnte manches Diebesgut von den Zuschauern rechtmäßig identifiziert werden.

Mord an Joachim F.

Inhalt

  • Dienststelle: Kripo Hamburg
  • Kommissar im Studio: Kriminalhauptmeister Bauer
  • Details: Joachim F. ist Gewerkschaftler; Frau auf Kur; dubiose Zeitungswerber; Frau wartet vergeblich
  • Schauspieler: Das Opfer wird dargestellt von Wolfgang Grönebaum
  • Bewertung: ***
  • Belohnung: 5.000 DM
  • Status: ungeklärt

Nachspiel

Die Studiofälle der Sendung

  • SF 1: Interpol Wien - Fahndung nach Janez G. (Wirtschaftsdelikte, 20 Mio. Schaden)
  • SF 2: Kapo Zürich - Mord an Gerhard H. (unbekannte Frau, blutverschmierte Kleidung)

Geklärt: In der Folgesendung wird berichtet, dass sich die Frau in Wien gestellt hat. Das Opfer wollte die Frau vergewaltigen. Die Frau hatte sich in Notwehr mit einem Messer verteidigt.

  • SF 3: Kripo Wuppertal Fahndung nach Ulrich Sch. (Bankraub)

Geklärt: Festnahme in Spanien an der Costa Blanca. Ebenfalls festgenommen wird seine Freundin, auch sie wurde in Deutschland mit Haftbefehl gesucht. Darüber wird in der Sendung vom 08.07.1983 berichtet.

  • SF 4: Kripo Schweinfurt - Fahndung nach Hans G. (Betrug an Asylbewerbern, Jobversprechen in Australien gegen Vorabzahlung)

Geklärt: Stellt sich in Berlin den Behörden. Darüber wird in der Sendung vom 13.01.1984 berichtet.

  • SF 5: Kripo Bremen / München - Fahndung nach zwei unbekannten Bankräubern

(teilweise) Geklärt: Im Fall Bremen: Bankräuber wird als Jan Dieter G. identifiziert, Festnahme in Berlin. Er gesteht einen weiteren Überfall in Berlin. Darüber wird in der Sendung vom 08.07.1983 berichtet.

XY Gelöst - der Rückblick

Zwischenergebnisse aus früheren Sendungen

  • FF 2 der vorherigen Sendung: Einer der italienischen Bankräuber, die nur für die gezeigten Überfälle im Saarland und in Rheinland-Pfalz von Italien nach Deutschland gekommen waren, konnte inzwischen identifiziert werden. Er sitzt wegen anderer Straftaten bereits in Turin im Gefängnis. Da er nicht ausgeliefert werden kann, wird er für die in Deutschland verübten Banküberfälle in Italien vor Gericht gestellt. Es konnten ihm auch noch weitere Überfälle in der Schweiz nachgewiesen werden. Die anderen zwei waren zu dem Zeitpunkt noch flüchtig; was mit der Beute geschah ist weiterhin unaufgeklärt.
  • SF 1 der vorherigen Sendung: Trotz einigen vielverbrechenden Hinweisen befindet sich der von Interpol Wien wegen Einbruch und Sexualdelikten gesuchte Kurt P. noch immer auf freiem Fuß. Sein Fahndungsfoto wird erneut gezeigt.
  • SF 8 der Sendung vom 14.01.1983 und SF 2 der Sendung vom 01.06.1979: Am Anfang der Sendung erwähnt Ede „dass das Erinnerungsvermögen der Zuschauer in vielen Fällen doch weiter zurückreicht, als man meinen möchte, und zwar mit erstaunlicher Genauigkeit“. Er zeigt ein Foto aus dem Jahr 1975 von einer Frau und einem Mädchen bei der Einschulung. Die Kripo Hannover versuchte zweimal in XY mit Hilfe der Sendung die Identität einer unbekannten toten Frau zu klären, deren Leiche in einem Waldstück zwischen Uetze und dem Uetzener Teilort Dollbergen gefunden wurde. Die Zuschauerhinweise führten sie schließlich auf die Spur einer Frau, die zusammen mit einem Pflegekind in Kaiserslautern unter dem Namen Ramona A. gelebt hat, allerdings soll es sich dabei um einen Falschnamen handeln. Zwei Jahre später war die Frau spurlos verschwunden. Die Frage nach ihrem richtigen Namen und dem Mörder ist weiterhin offen.
  • SF 2 der Sendung vom 15.01.1982: Ein weiterer Ausbrecher aus der JVA Regensdorf befindet sich wieder hinter Schloss und Riegel: Gianfranco L. wurde in Genua unmittelbar nach einem Raubüberfall auf ein Postamt auf frischer Tat festgenommen.

XY Gelöst

  • SF 4 der Sendung vom 15.04.1983: Der wegen Bankraub in München gesuchte Ernst T. stellt sich schließlich auch dort den Behörden.

Erste Erkenntnisse (Zuschauerreaktionen in der Spätausgabe)

Filmfälle:

  • FF 1: Mord an Merle S.; Es gab bisher über 70 Hinweise; weitere Hinweise auf Personen mit neuen Ansatzpunkten für die Ermittlungen; Hinweise von Zeugen, die Anhalter am Abend des 29. August 1982 mitgenommen und abgesetzt haben.
  • FF 2: Raubüberfälle; Unter den zahlreiche Hinweisen will ein Zuschauer den erneut gezeigten Teppich wiedererkannt haben; er sei ihm bei einem Einbruch im Juli 1981 gestohlenen worden; weitere Hinweise zur Meißener Vase; auch hier will ein Zuschauer die ebenfalls noch einmal gezeigte Vase als sein Eigentum erkannt haben; Hinweise auch zu möglichen Tätergruppen und ein konkreter Hinweis zu einem Diebeslager; ein österreichischer Zuschauer glaubt, ihm sei eines der gestohlen Silberbestecke angeboten worden.
  • FF 3: Mord an Joachim F. in Hamburg; sehr viele Hinweise; die meisten zu Zeitschriftenwerbern; die Kripo sucht nur Zeitschriftenwerber, die am 29. November 1982 in Hamburg-Langenhorn in waren.

Studiofälle:

  • SF 1: Fahndung nach Janez G. wegen Wirtschaftsdelikten mit 20 Mio. Schaden; viele Hinweise zur Vergangenheit des Gesuchten, dessen Fahndungsfoto noch einmal gezeigt wird; er ist früher oft in der Schweiz gewesen; Hinweise auch zu möglichen aktuellen Aufenthaltsorten.
  • SF 2: Mord an Gerhard H.; Viele Hinweise werden überprüft und das Phantombild der unbekannten tatverdächtigen Frau mit blutverschmierter Kleidung wird auch nochmal gezeigt; es gibt noch keine heiße Spur, aber Hoffnung auf neue Erkenntnisse für die Polizei.
  • SF 3: Fahndung nach Ulrich Sch. wegen Verdacht auf Bankraub; verschiedene Hinweise auf möglichen Aufenthaltsort.
  • SF 4: Fahndung nach Hans G. wegen Betrug an Asylbewerbern; versprach Jobs in Australien gegen Vorauszahlung; er könnte sich noch in Berlin aufhalten; konkrete Anschriften sind aber nicht bekannt; auch in Kärnten in Österreich sollen er und sein grauer Opel Manta gesehen worden sein; Fahrzeug und Fahndungsfoto werden erneut eingeblendet.
  • SF 5: Fahndung nach zwei unbekannten Bankräubern in Bremen und München; In beiden Fällen recht konkrete Hinweise auf Personen müssen noch überprüft werden und beide Phantombilder werden nochmal gezeigt.
  • SF 8 der Sendung vom 14.01.1983 und SF 2 der Sendung vom 01.06.1979: Ede geht erneut auf ein Foto aus dem Jahr 1975 von einer Frau zusammen mit einem Mädchen bei der Einschulung ein. Die Leiche der Frau wurde in einem Waldstück zwischen Uetze und Dolleren gefunden. Die Kripo Hannover versuchte zweimal in XY mit Hilfe der Sendung die Identität der unbekannten toten Frau zu klären. Die Zuschauerhinweise führten sie schließlich auf die Spur einer Frau, die zusammen mit einem Pflegekind in Kaiserslautern unter dem Namen Ramona A. gelebt hat, allerdings soll es sich dabei um einen Falschnamen handeln. Weitere Zuschauerhinweise bestätigen jetzt diese Vermutung. Die Frau hat wahrscheinlich bis zum Jahr 1958 unter dem Namen Erika W. in Augsburg gelebt.

Bemerkungen

  • Unheimlicher Rückblick mit lauter verdeckten Gesichtern auf dem Foto.
  • Lustige Vorbeugung nach Filmfall 2.
  • Niedlich: Katharina Brauren als Oma in Filmfall 1!

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