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Sendung vom 10.06.1983: Unterschied zwischen den Versionen

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Anfang 1983 bekam die Familie des Opfers dann plötzlich mehrere anonyme Anrufe eines unbekannten Mannes, der behauptete, Merle "auf dem Gewissen zu haben." Die Polizei zeichnete diese Telefonstimme des mutmaßlichen Täters auf, aber trotz ca. 250 000 Anrufern, die sich bis Ende Februar 1983 auf dem Sonderansagedienst der Bundespost die Stimme schon angehört hatten, und bis zu diesem Zeitpunkt 150 ersten Hinweisen, war bis dahin keine heiße Spur dabei.  
Anfang 1983 bekam die Familie des Opfers dann plötzlich mehrere anonyme Anrufe eines unbekannten Mannes, der behauptete, Merle "auf dem Gewissen zu haben." Die Polizei zeichnete diese Telefonstimme des mutmaßlichen Täters auf, aber trotz ca. 250 000 Anrufern, die sich bis Ende Februar 1983 auf dem Sonderansagedienst der Bundespost die Stimme schon angehört hatten, und bis zu diesem Zeitpunkt 150 ersten Hinweisen, war bis dahin keine heiße Spur dabei.  
 
Erst über zwei Jahre später, Anfang November 1984 folgte dann die Festnahme des zur Tatzeit 20-jährigen Andreas L. aus Preetz nach langwierigen Ermittlungen einer Sonderkommission. Er gehörte schon von Anfang an zu den Verdächtigen und am Abend nach dem Tattag gab es auch einen anonymen Hinweis auf den Mann. Zeugen hätten dann bei Vernehmungen über "auffallendes Verhalten" von L. berichtet. So soll er unter anderem in Schellhorn "verstört umhergegangen" sein. Am 28. Mai 1985 begann der Prozess vor der Kieler Jugendkammer. Und wie schon der zuerst festgenommene 33-jährige Mann, hat dann auch der zu diesem Zeitpunkt dann 22-jährige Andreas L. später vor Gericht ein zunächst abgelegtes Geständnis widerrufen. Er will den Mord aus panischer Angst vor einem Vernehmungsbeamten zugegeben haben.  
Erst über zwei Jahre später, Anfang November 1984 folgte dann die Festnahme des zur Tatzeit 20-jährigen Andreas L. aus Preetz nach langwierigen Ermittlungen einer Sonderkommission. Er gehörte schon von Anfang an zu den Verdächtigen und am Abend nach dem Tattag gab es auch einen anonymen Hinweis auf den Mann. Zeugen hätten dann bei Vernehmungen über "auffallendes Verhalten" von L. berichtet. So soll er unter anderem in Schellhorn "verstört umhergegangen" sein. Am 28. Mai 1985 begann der Prozess vor der Kieler Jugendkammer. Und wie schon der zuerst festgenommene 33-jährige Mann, hat dann auch der zu diesem Zeitpunkt dann 22-jährige Andreas L. später vor Gericht ein zunächst abgelegtes Geständnis widerrufen. Er will den Mord aus panischer Angst vor einem Vernehmungsbeamten zugegeben haben.  


Bei seiner Festnahme hatte er den Tatvorwurf im ersten Verhör noch bestritten, dann aber ein umfassendes Geständnis abgelegt und dieses zunächst auch noch in mehreren Vernehmungen um weitere Details zur Tat ergänzt. Dieses Geständnis war dann für das Gericht das einzige Beweismittel in dem Indizienprozess. Auch die Freundin des Opfers als Tatzeugin, die Ede in seiner Anmoderation als „ … ''die wichtigste Zeugin für die Polizei'' …“ bezeichnete, hat ihn vor dem Landgericht nicht identifizieren können. Sie war zur Tatzeit mit Merle verabredet. Obwohl das Geständnis in der Hauptverhandlung von Andreas L. widerrufen wurde, hatten die Richter in Kiel keinen Zweifel, dass er die 13-jährige Schülerin aus Wut über eine Zurückweisung unweit ihres Elternhauses mit über 20 Messerstichen erstochen hat.  
Bei seiner Festnahme hatte er den Tatvorwurf im ersten Verhör noch bestritten, dann aber ein umfassendes Geständnis abgelegt und dieses zunächst auch noch in mehreren Vernehmungen um weitere Details zur Tat ergänzt. Dieses Geständnis war dann für das Gericht das einzige Beweismittel in dem Indizienprozess. Auch die Freundin des Opfers als Tatzeugin, die Ede in seiner Anmoderation als „ … ''die wichtigste Zeugin für die Polizei'' …“ bezeichnete, hat ihn vor dem Landgericht nicht identifizieren können. Sie war zur Tatzeit mit Merle verabredet. Obwohl das Geständnis in der Hauptverhandlung von Andreas L. widerrufen wurde, hatten die Richter in Kiel keinen Zweifel, dass er die 13-jährige Schülerin aus Wut über eine Zurückweisung unweit ihres Elternhauses mit über 20 Messerstichen erstochen hat.  


Andreas L. wurde im Juni 1985 durch die Jugendkammer am Landgericht Kiel wegen Mordes aus nichtigem Anlass und niedrigen Beweggründen zu zehn Jahren Haft verurteilt, der in diesem Fall höchstmöglichen Jugendstrafe. Mit der Begründung, dass es nicht feststehe, dass Andreas L. der Täter ist, hatte sein Verteidiger auf Freispruch plädiert. Und da das Bundesverfassungsgericht im anschließenden Revisionsverfahren ein halbes Jahr später keine niederen Beweggründe mehr erkannte und den Fall an eine andere Kammer des Kieler Landgerichts zurückverwies, wurde er von dieser 1986 schließlich zu neun Jahren Jugendstrafe verurteilt.  
Andreas L. wurde im Juni 1985 durch die Jugendkammer am Landgericht Kiel wegen Mordes aus nichtigem Anlass und niedrigen Beweggründen zu zehn Jahren Haft verurteilt, der in diesem Fall höchstmöglichen Jugendstrafe. Mit der Begründung, es stünde nicht fest, dass Andreas L. der Täter ist, hatte sein Verteidiger auf Freispruch plädiert. Da das Bundesverfassungsgericht im anschließenden Revisionsverfahren ein halbes Jahr später keine niederen Beweggründe mehr erkannte und den Fall an eine andere Kammer des Kieler Landgerichts zurückverwies, wurde er von dieser 1986 schließlich zu neun Jahren Jugendstrafe verurteilt.  


Ob erneut Revision beantragt wurde, ist nicht bekannt. Der Täter Andreas L. ist mit hoher Wahrscheinlichkeit 2007 im Alter von 45 Jahren verstorben. In einem Eintrag im [http://azxy.communityhost.de/t964786170f354157108-FF-Kripo-Kiel-Mord-an-Merle-S-1.html#msg998309879 XY-Forum] wird hierzu allerdings berichtet, Andreas L. sei bereits 2001 oder 2002 verstorben. Die anonymen Anrufe stellten sich letztendlich als übler Streich eines 15-jährigen Hauptschülers heraus. Insgesamt wurde das Band mit der Stimme 481 868 mal angewählt und es gab mehr als 300 Hinweise, von denen einer auf seine Spur führten.  
Ob erneut Revision beantragt wurde, ist nicht bekannt. Der Täter Andreas L. ist mit hoher Wahrscheinlichkeit 2007 im Alter von 45 Jahren verstorben. In einem Eintrag im [http://azxy.communityhost.de/t964786170f354157108-FF-Kripo-Kiel-Mord-an-Merle-S-1.html#msg998309879 XY-Forum] wird hierzu allerdings berichtet, Andreas L. sei bereits 2001 oder 2002 verstorben. Die anonymen Anrufe stellten sich letztendlich als übler Streich eines 15-jährigen Hauptschülers heraus. Insgesamt wurde das Band mit der Stimme 481 868 mal angewählt und es gab mehr als 300 Hinweise, von denen einer auf seine Spur führten.  


[https://www.abendblatt.de/archive/1982/pdf/19820902.pdf/ASV_HAB_19820902_HA_030.pdf "Mädchenmord aufgeklärt"] - Hamburger Abendblatt vom 02. September 1982, Seite 30.
* [https://www.abendblatt.de/archive/1982/pdf/19820902.pdf/ASV_HAB_19820902_HA_030.pdf Mädchenmord aufgeklärt] - Hamburger Abendblatt vom 02. September 1982, Seite 30.


[https://www.abendblatt.de/archive/1982/pdf/19820915.pdf/ASV_HAB_19820915_HA_036.pdf "Geständnis widerrufen"] - Hamburger Abendblatt vom 15. September 1982, Seite 36.
* [https://www.abendblatt.de/archive/1982/pdf/19820915.pdf/ASV_HAB_19820915_HA_036.pdf Geständnis widerrufen] - Hamburger Abendblatt vom 15. September 1982, Seite 36.


[https://www.abendblatt.de/archive/1983/pdf/19830222.pdf/ASV_HAB_19830222_HA_016.pdf "Fahndung über Telefon"] - Hamburger Abendblatt vom 22. Februar 1983, Seite 16.
* [https://www.abendblatt.de/archive/1983/pdf/19830222.pdf/ASV_HAB_19830222_HA_016.pdf Fahndung über Telefon] - Hamburger Abendblatt vom 22. Februar 1983, Seite 16.


[https://www.abendblatt.de/archive/1983/pdf/19830226.pdf/ASV_HAB_19830226_HA_024.pdf "250 000 Anrufer - Keine heiße Spur"] - Hamburger Abendblatt vom 26./27. Februar 1983, Seite 24.  
* [https://www.abendblatt.de/archive/1983/pdf/19830226.pdf/ASV_HAB_19830226_HA_024.pdf 250 000 Anrufer - Keine heiße Spur] - Hamburger Abendblatt vom 26./27. Februar 1983, Seite 24.  


[https://www.abendblatt.de/archive/1984/pdf/19841109.pdf/ASV_HAB_19841109_HA_030.pdf "Ich habe Merle erstochen"] - Hamburger Abendblatt vom 09. November 1984, Seite 30.
* [https://www.abendblatt.de/archive/1984/pdf/19841109.pdf/ASV_HAB_19841109_HA_030.pdf Ich habe Merle erstochen] - Hamburger Abendblatt vom 09. November 1984, Seite 30.


[https://www.abendblatt.de/archive/1985/pdf/19850529.pdf/ASV_HAB_19850529_HA_036.pdf "Vom Geständnis will er nichts mehr wissen"] - Hamburger Abendblatt vom 29. Mai 1985, Seite 36.
* [https://www.abendblatt.de/archive/1985/pdf/19850529.pdf/ASV_HAB_19850529_HA_036.pdf Vom Geständnis will er nichts mehr wissen] - Hamburger Abendblatt vom 29. Mai 1985, Seite 36.


[https://www.abendblatt.de/archive/1985/pdf/19850605.pdf/ASV_HAB_19850605_HA_036.pdf "Tatzeugin erkannte den Mann nicht"] - Hamburger Abendblatt vom 05. Juni 1985, Seite 36.
* [https://www.abendblatt.de/archive/1985/pdf/19850605.pdf/ASV_HAB_19850605_HA_036.pdf Tatzeugin erkannte den Mann nicht] - Hamburger Abendblatt vom 05. Juni 1985, Seite 36.


[https://www.abendblatt.de/archive/1985/pdf/19850612.pdf/ASV_HAB_19850612_HA_032.pdf "Staatsanwalt fordert die Höchststrafe"] - Hamburger Abendblatt vom 12. Juni 1985, Seite 32.
* [https://www.abendblatt.de/archive/1985/pdf/19850612.pdf/ASV_HAB_19850612_HA_032.pdf Staatsanwalt fordert die Höchststrafe] - Hamburger Abendblatt vom 12. Juni 1985, Seite 32.


[https://www.abendblatt.de/archive/1985/pdf/19850615.pdf/ASV_HAB_19850615_HA_032.pdf "Geständnis war der einzige Beweis"] - Hamburger Abendblatt vom 15. Juni 1985, Seite 32.
* [https://www.abendblatt.de/archive/1985/pdf/19850615.pdf/ASV_HAB_19850615_HA_032.pdf Geständnis war der einzige Beweis] - Hamburger Abendblatt vom 15. Juni 1985, Seite 32.


[https://www.abendblatt.de/archive/1986/pdf/19860828.pdf/ASV_HAB_19860828_HA_024.pdf "Schülerin erstochen: Neun Jahre Haftstrafe"] - Hamburger Abendblatt vom 28. August 1986, Seite 24.
* [https://www.abendblatt.de/archive/1986/pdf/19860828.pdf/ASV_HAB_19860828_HA_024.pdf Schülerin erstochen: Neun Jahre Haftstrafe] - Hamburger Abendblatt vom 28. August 1986, Seite 24.


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Version vom 22. Oktober 2020, 12:48 Uhr

Filmfälle

Mord an Merle S. (Klavierstunde)

Inhalt

  • Dienststelle: Kripo Kiel
  • Beamter im Studio: Hauptkommissar Stangenberg
  • Tattag: 29. August 1982, kurz vor 18 Uhr
  • Details: Arzt-Tochter Merle; Jagdhunde "Dina" und "Dinka"; kleine Wettfahrt mit Freundin; Oma-Besuch zu Fuss mit Hunden; Klavier Üben; Wilde Hummel; Rückweg durch Park = halbe Stunde; Verkehrsstau auf Bundesstraße; Gespräch mit Zeugin über die Hunde; 150m vor Elternhaus; Niemand sieht den Täter; Angriff mit Messer; Freundin hört Schreie; Zeugin sieht Plastiktüte, jungen Hund und Kindergestalt; Mann flieht mit Damenfahrrad; Blutige rechte Hand in Gesäßtasche; Täter muß am Stau vorbeigefahren sein. Wer hat ihn gesehen?
  • Zitat: „Das Mädchen kann nicht wissen, dass der Mann gerade ein Verbrechen begangen hat.“ (Wolfgang)
  • Sprecher: Wolfgang Grönebaum
  • Darsteller: Karl-Heinz Heß (auch Karl-Heinz Hess), Sigrun Kiesewetter, Katharina Brauren (Wikipedia-Artikel, spielt die Oma).
  • Belohnung: 5.000 DM
  • Bewertung: ***
  • Status: geklärt

Nachspiel

Auch die Ausstrahlung des Filmfalles in XY im Juni 1983 über den Mord an der 13-jährigen Arzttochter Merle S. am 29. August in Schellhorn bei Preetz brachte die Polizei trotz einiger Hinweise nicht weiter. Verschiene Zeitungen, zum Beispiel das Hamburger Abendblatt, berichteten zuvor schon mehrfach über den Fall, so auch am 02 September 1982. Nur wenige Tage nach dem Mord wurde ein 33-jähriger Mann aus Preetz als Tatverdächtiger festgenommen. Der wegen eines Sexualdeliktes bereits Vorbestrafte hat dann aber ein zunächst abgelegtes Geständnis widerrufen und die Ermittlungen gingen weiter.

Anfang 1983 bekam die Familie des Opfers dann plötzlich mehrere anonyme Anrufe eines unbekannten Mannes, der behauptete, Merle "auf dem Gewissen zu haben." Die Polizei zeichnete diese Telefonstimme des mutmaßlichen Täters auf, aber trotz ca. 250 000 Anrufern, die sich bis Ende Februar 1983 auf dem Sonderansagedienst der Bundespost die Stimme schon angehört hatten, und bis zu diesem Zeitpunkt 150 ersten Hinweisen, war bis dahin keine heiße Spur dabei.

Erst über zwei Jahre später, Anfang November 1984 folgte dann die Festnahme des zur Tatzeit 20-jährigen Andreas L. aus Preetz nach langwierigen Ermittlungen einer Sonderkommission. Er gehörte schon von Anfang an zu den Verdächtigen und am Abend nach dem Tattag gab es auch einen anonymen Hinweis auf den Mann. Zeugen hätten dann bei Vernehmungen über "auffallendes Verhalten" von L. berichtet. So soll er unter anderem in Schellhorn "verstört umhergegangen" sein. Am 28. Mai 1985 begann der Prozess vor der Kieler Jugendkammer. Und wie schon der zuerst festgenommene 33-jährige Mann, hat dann auch der zu diesem Zeitpunkt dann 22-jährige Andreas L. später vor Gericht ein zunächst abgelegtes Geständnis widerrufen. Er will den Mord aus panischer Angst vor einem Vernehmungsbeamten zugegeben haben.

Bei seiner Festnahme hatte er den Tatvorwurf im ersten Verhör noch bestritten, dann aber ein umfassendes Geständnis abgelegt und dieses zunächst auch noch in mehreren Vernehmungen um weitere Details zur Tat ergänzt. Dieses Geständnis war dann für das Gericht das einzige Beweismittel in dem Indizienprozess. Auch die Freundin des Opfers als Tatzeugin, die Ede in seiner Anmoderation als „ … die wichtigste Zeugin für die Polizei …“ bezeichnete, hat ihn vor dem Landgericht nicht identifizieren können. Sie war zur Tatzeit mit Merle verabredet. Obwohl das Geständnis in der Hauptverhandlung von Andreas L. widerrufen wurde, hatten die Richter in Kiel keinen Zweifel, dass er die 13-jährige Schülerin aus Wut über eine Zurückweisung unweit ihres Elternhauses mit über 20 Messerstichen erstochen hat.

Andreas L. wurde im Juni 1985 durch die Jugendkammer am Landgericht Kiel wegen Mordes aus nichtigem Anlass und niedrigen Beweggründen zu zehn Jahren Haft verurteilt, der in diesem Fall höchstmöglichen Jugendstrafe. Mit der Begründung, es stünde nicht fest, dass Andreas L. der Täter ist, hatte sein Verteidiger auf Freispruch plädiert. Da das Bundesverfassungsgericht im anschließenden Revisionsverfahren ein halbes Jahr später keine niederen Beweggründe mehr erkannte und den Fall an eine andere Kammer des Kieler Landgerichts zurückverwies, wurde er von dieser 1986 schließlich zu neun Jahren Jugendstrafe verurteilt.

Ob erneut Revision beantragt wurde, ist nicht bekannt. Der Täter Andreas L. ist mit hoher Wahrscheinlichkeit 2007 im Alter von 45 Jahren verstorben. In einem Eintrag im XY-Forum wird hierzu allerdings berichtet, Andreas L. sei bereits 2001 oder 2002 verstorben. Die anonymen Anrufe stellten sich letztendlich als übler Streich eines 15-jährigen Hauptschülers heraus. Insgesamt wurde das Band mit der Stimme 481 868 mal angewählt und es gab mehr als 300 Hinweise, von denen einer auf seine Spur führten.

Raubüberfälle

Inhalt

  • Dienststelle: Kripo Münster
  • Beamter im Studio: Hauptkommissar Flormann
  • Details: mehr als 700 Überfälle; Kaffeegedeck in Spülmaschine; lange Ede-Einleitung
  • Zitat: „Außer einer maßlosen Unordnung haben die Täter nichts zurückgelassen.“ (Sprechertext Wolfgang Grönebaum)
  • Sprecher: Wolfgang Grönebaum
  • Darsteller: Gerd Deutschmann, Helmut Everke, Reto Feurer, Hermann Giefer, Nader Iranpour, Franz Kanstinger, Karlheinz "aufs Maul" Lemken (auch Karl-Heinz Lemken), Hildegard Linden, Heinz Peter Scholz, Waldemar Wichlinski
  • Belohnung: nicht bekannt
  • Bewertung: *
  • Status: geklärt

Nachspiel

Insgesamt kann die Polizei über 200 Bandenmitglieder identifizieren und den Hehler festnehmen. In diesem Sinne kann man von einem geklärten Fall sprechen, wenngleich eine komplette Klärung im Sinne von Vollständigkeit wohl nicht möglich ist.

Quelle: Katrin Hampel - Aktenzeichen XY ungelöst - Die spektakulärsten Fälle des Eduard Zimmermann, S. 232 -235.

In der Folgesendung wird im Rückblick auch auf den Fall eingegangen. Dabei konnte manches Diebesgut von den Zuschauern rechtmäßig identifiziert werden.

Mord an Joachim F.

Inhalt

  • Dienststelle: Kripo Hamburg
  • Beamter im Studio: Kriminalhauptmeister Bauer
  • Details: Joachim F. ist Gewerkschaftler; Frau auf Kur; dubiose Zeitungswerber; Frau wartet vergeblich
  • Sprecher: Wolfgang Grönebaum
  • Darsteller: Ralf Maria Beils, Wolfgang Grönebaum als Joachim F., Imo Heite, Ursula Mellin, Gerda Michelau, Norbert Steinke, Ursula Traun
  • Musik: "Storybook Children" (Billy Vera & Judy Clay)
  • Belohnung: 5.000 DM
  • Bewertung: ***
  • Status: ungeklärt

Nachspiel

Die Studiofälle der Sendung

  • SF 1: Interpol Wien - Fahndung nach Janez G. (Wirtschaftsdelikte, 20 Mio. Schaden)
  • SF 2: Kapo Zürich - Mord an Gerhard H. (unbekannte Frau, blutverschmierte Kleidung)

Geklärt: In der Folgesendung wird berichtet, dass sich die Frau in Wien gestellt hat. Das Opfer wollte die Frau vergewaltigen. Die Frau hatte sich in Notwehr mit einem Messer verteidigt.

  • SF 3: Kripo Wuppertal Fahndung nach Ulrich Sch. (Bankraub)

Geklärt: Festnahme in Spanien an der Costa Blanca. Ebenfalls festgenommen wird seine Freundin, auch sie wurde in Deutschland mit Haftbefehl gesucht. Darüber wird in der Sendung vom 08.07.1983 berichtet.

  • SF 4: Kripo Schweinfurt - Fahndung nach Hans G. (Betrug an Asylbewerbern, Jobversprechen in Australien gegen Vorabzahlung)

Geklärt: Stellt sich in Berlin den Behörden. Darüber wird in der Sendung vom 13.01.1984 berichtet.

  • SF 5: Kripo Bremen / München - Fahndung nach zwei unbekannten Bankräubern

(teilweise) Geklärt: Im Fall Bremen: Bankräuber wird als Jan Dieter G. identifiziert, Festnahme in Berlin. Er gesteht einen weiteren Überfall in Berlin. Darüber wird in der Sendung vom 08.07.1983 berichtet.

XY Gelöst - der Rückblick

Zwischenergebnisse aus früheren Sendungen

  • FF 2 der vorherigen Sendung: Einer der italienischen Bankräuber, die nur für die gezeigten Überfälle im Saarland und in Rheinland-Pfalz von Italien nach Deutschland gekommen waren, konnte inzwischen identifiziert werden. Er sitzt wegen anderer Straftaten bereits in Turin im Gefängnis. Da er nicht ausgeliefert werden kann, wird er für die in Deutschland verübten Banküberfälle in Italien vor Gericht gestellt. Es konnten ihm auch noch weitere Überfälle in der Schweiz nachgewiesen werden. Die anderen zwei waren zu dem Zeitpunkt noch flüchtig; was mit der Beute geschah ist weiterhin unaufgeklärt.
  • SF 1 der vorherigen Sendung: Trotz einigen vielverbrechenden Hinweisen befindet sich der von Interpol Wien wegen Einbruch und Sexualdelikten gesuchte Kurt P. noch immer auf freiem Fuß. Sein Fahndungsfoto wird erneut gezeigt.
  • SF 8 der Sendung vom 14.01.1983 und SF 2 der Sendung vom 01.06.1979: Am Anfang der Sendung erwähnt Ede „ ... dass das Erinnerungsvermögen der Zuschauer in vielen Fällen doch weiter zurückreicht, als man meinen möchte, und zwar mit erstaunlicher Genauigkeit.“ Er zeigt ein Foto aus dem Jahr 1975 von einer Frau und einem Mädchen bei der Einschulung. Die Kripo Hannover versuchte zweimal in XY mit Hilfe der Sendung die Identität einer unbekannten toten Frau zu klären, deren Leiche in einem Waldstück zwischen Uetze und dem Uetzener Teilort Dollbergen gefunden wurde. Die Zuschauerhinweise führten sie schließlich auf die Spur einer Frau, die zusammen mit einem Pflegekind in Kaiserslautern unter dem Namen Ramona A. gelebt hat, allerdings soll es sich dabei um einen Falschnamen handeln. Zwei Jahre später war die Frau spurlos verschwunden. Die Frage nach ihrem richtigen Namen und dem Mörder ist weiterhin offen.
  • SF 2 der Sendung vom 15.01.1982: Ein weiterer Ausbrecher aus der JVA Regensdorf befindet sich wieder hinter Schloss und Riegel: Gianfranco L. wurde in Genua unmittelbar nach einem Raubüberfall auf ein Postamt auf frischer Tat festgenommen.

XY Gelöst

  • SF 4 der Sendung vom 15.04.1983: Der wegen Bankraub in München gesuchte Ernst T. stellt sich schließlich auch dort den Behörden.

Erste Erkenntnisse (Zuschauerreaktionen in der Spätausgabe)

Filmfälle:

  • FF 1: Mord an Merle S.; bisher über 70 Hinweise; weitere Hinweise auf Personen mit neuen Ansatzpunkten für die Ermittlungen; Hinweise von Zeugen, die Anhalter am Abend des 29. August 1982 mitgenommen und abgesetzt haben.
  • FF 2: Raubüberfälle; unter den zahlreiche Hinweisen will ein Zuschauer den erneut gezeigten Teppich wiedererkannt haben; er sei ihm bei einem Einbruch im Juli 1981 gestohlenen worden; weitere Hinweise zur Meißener Vase; auch hier will ein Zuschauer die ebenfalls noch einmal gezeigte Vase als sein Eigentum erkannt haben; Hinweise auch zu möglichen Tätergruppen und ein konkreter Hinweis zu einem Diebeslager; ein österreichischer Zuschauer glaubt, ihm sei eines der gestohlen Silberbestecke angeboten worden.
  • FF 3: Mord an Joachim F. in Hamburg; sehr viele Hinweise; die meisten zu Zeitschriftenwerbern; die Kripo sucht nur Zeitschriftenwerber, die am 29. November 1982 in Hamburg-Langenhorn in waren.

Studiofälle:

  • SF 1: Fahndung nach Janez G. wegen Wirtschaftsdelikten mit 20 Mio. Schaden; viele Hinweise zur Vergangenheit des Gesuchten, dessen Fahndungsfoto noch einmal gezeigt wird; er ist früher oft in der Schweiz gewesen; Hinweise auch zu möglichen aktuellen Aufenthaltsorten.
  • SF 2: Mord an Gerhard H.; Viele Hinweise werden überprüft und das Phantombild der unbekannten tatverdächtigen Frau mit blutverschmierter Kleidung wird auch nochmal gezeigt; es gibt noch keine heiße Spur, aber Hoffnung auf neue Erkenntnisse für die Polizei.
  • SF 3: Fahndung nach Ulrich Sch. wegen Verdacht auf Bankraub; verschiedene Hinweise auf möglichen Aufenthaltsort.
  • SF 4: Fahndung nach Hans G. wegen Betrug an Asylbewerbern; versprach Jobs in Australien gegen Vorauszahlung; er könnte sich noch in Berlin aufhalten; konkrete Anschriften sind aber nicht bekannt; auch in Kärnten in Österreich sollen er und sein grauer Opel Manta gesehen worden sein; Fahrzeug und Fahndungsfoto werden erneut eingeblendet.
  • SF 5: Fahndung nach zwei unbekannten Bankräubern in Bremen und München; In beiden Fällen recht konkrete Hinweise auf Personen müssen noch überprüft werden und beide Phantombilder werden nochmal gezeigt.
  • SF 8 der Sendung vom 14.01.1983 und SF 2 der Sendung vom 01.06.1979: Ede geht erneut auf ein Foto aus dem Jahr 1975 ein. Es zeigt eine Frau, zusammen mit einem Mädchen bei der Einschulung. Die Leiche dieser Frau wurde in einem Waldstück zwischen Uetze und Dolleren gefunden. Die Kripo Hannover versuchte zweimal in XY mit Hilfe der Sendung die Identität der unbekannten toten Frau zu klären. Die Zuschauerhinweise führten sie schließlich auf die Spur einer Frau, die zusammen mit einem Pflegekind in Kaiserslautern unter dem Namen Ramona A. gelebt hat, allerdings soll es sich dabei um einen Falschnamen handeln. Weitere Zuschauerhinweise bestätigen jetzt diese Vermutung. Die Frau hat wahrscheinlich bis zum Jahr 1958 unter dem Namen Erika W. in Augsburg gelebt.

Bemerkungen

  • Unheimlicher Rückblick mit lauter verdeckten Gesichtern auf dem Foto.
  • Niedlich: Katharina Brauren als Oma in Filmfall 1.
  • Lustige Vorbeugung nach Filmfall 2.
  • Das Opfer im Filmfall 3 wird dargestellt von Wolfgang Grönebaum.
  • Weitere Darsteller Roland Kasch, Simone Raths, Antje Stoll

Vorherige Sendung: Sendung vom 13.05.1983

Nächste Sendung: Sendung vom 08.07.1983

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